Beiträge von fotost im Thema „Merkmale, Definition...Religion“

    Yofi:

    ...
    Menschen sollten sich Gedanken darüber machen, wie sie ihre Welt organisieren und Bedingungen schaffen, die die schlimmsten Herausforderungen durch Krankheit und Verelendung verhindern können. Letztendlich sind es aber die Drei Arten von Leid, die Menschen auch in friedlichen Zeiten in gut regierten Ländern erfahren würden.


    Menschen machen sich Gedanken darüber..
    Es gibt eine Menge Probleme dadurch, daß unterschiedliche Menschen dabei zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen (:

    Yofi:

    ...
    weil ich mich nicht für Staatsreligionen interessiere, und ich nehme an, dass das die in den Statistiken relevante "Religiosität" ist, die auch du meinst.


    Es ist das, was im allgemeinen Sprachgebrauch meist darunter verstanden wird. Und nein, es ist nicht das, was ich unter Religion verstehe.
    Staatsreligionen interessieren mich auch nicht, solange in ihrem Namen nicht Mord und Folter geschehen und andere Verbrechen. In Deutschland sind die organisierten Religionen wegen der politischen und wirtschaftlichen Privilegien, die sie genießen betrachtenswert.


    Yofi:

    ...
    Religion heißt für mich nach innen zu schauen, sich mit der eigenen Gewaltbereitschaft und anderen unheilsamen Dingen zu beschäftigen. Sich selbst zu verbessern bedeutet auch - die Welt zu verbessern.


    Ok, danke für die Klärung. Ich würde das jetzt anders bezeichnen, aber genau darum geht es ja hier, sich darüber austauschen was einem Definition von Religion ist.


    Yofi:

    ...
    Herzlichen Dank für die Grafik, dort ist aber die gesamte Russische Föderation rot dargestellt, d. h. dort gibt es durchgehend Terrorgefahr? Das höre ich heute zum ersten mal.


    Die Grafik zeigt den GPI (Global Peace Index), darin geht nicht nur die Terrorgefahr ein sondern auch Dinge wie Kriminalität, Korruption, Bürgerrechte etc.


    Aber da Du es ansprichst, ja Russland hat ganz massive Terrorprobleme. Erheblich stärker als Westeuropa. Einige sind Nachwirkungen der Afghanistan Intervention der Sowjetunion, andere ergeben sich aus militärischen Einsätzen in Tschetschenien, Bergkarabach und anderen Gebieten, die früher zur Sowjetunion gehörten.


    Yofi:

    ...
    Eine akute Terrorgefahr droht momentan in Deutschland und Westeuropa, wobei aber gerade dieses Gebiet grün markiert ist.


    Die Gefahr, von einer Kuh getötet zu werden ist real in Deutschland höher als die Gefahr von einem Terroristen umgebracht zu werden. Der Terror findet in den Köpfen statt.


    Yofi:

    ...
    Wie das mit dem Atheismus in Deutschland aussieht, darüber bin ich nicht informiert. Wenn du dich für diese Bewegung interessierst, kannst du auch gerne berichten, am besten aber aus einigermaßen zuverlässigen Quellen, wobei wahrscheinlich genau das sich als problematisch darstellen dürfte.


    Das letzte stimmt. Eigentlich ist die Definition von Atheist erheblich genauer als die für Religion, aber exakte Zahlen sind wirklich nur sehr schwer zu finden. Wenn man an Verschwörungstheorien glauben würde könnte man denken, es hätte jemand finanzielles oder politisches Interesse daran 8)


    Die Zahlen, die rumgeistern weichen stark voneinander ab. Einigermaßen konstant ist meist nur der Trend und die Situation bezüglich neue/alte Bundesländer.


    Man kann versuchen, sich an die Frage über indirekten Indizien heranzuarbeiten wie etwa die offiziellen Mitgliedszahlen der Amtskirchen oder die Altersstruktur ihrer Mitglieder. Einigermaßen belastbar wären solche Ansätze aber nur, wenn man dabei sehr viele Faktoren nehmen würde und da das Thema nicht ernsthaft wichtig ist bringt niemand die Zeit dafür auf.


    Erwischt! Das kann gar nicht so gewesen sein!
    Filzstifte wurde erst 1952 erfunden :lol:

    Yofi:
    fotost:


    Welche Länder meinst du konkret? So weit ich weiß, ist die Situation überall ziemlich angespannt.


    Gern antworte ich darauf.


    http://www.visionofhumanity.or…ndexes/global-peace-index
    https://de.wikipedia.org/wiki/Human_Development_Index


    Wenn Du ungefähr weist, wo die meisten Atheisten sich zusammenrotten siehst Du die Korrelation.
    Oder etwas bunter (leider nur englisch)
    https://www.youtube.com/watch?v=TvcDLTJZehg
    https://www.youtube.com/watch?v=VdtwTeBPYQA
    Deinen grundlegenden Pessimismus 'Situation überall angespannt' mag ich nicht teilen. Was vielen Menschen hier am meisten Angst macht ist etwa die Verbrechenssituation.


    Sachlich betrachtet Unfug - die Verbrechenszahlen sind seit Jahrzehnten rückläufig (bei wachsender Säkularisierung in der deutschen Bevölkerung). Ohne den Zustrom von Personen aus extrem religiös geprägten Gebieten wäre die Situation noch weit stärker sichtbar.


    Wenn Du möchtest, such ich Dir Statistiken zu sozialer Fürsorge und Religiosität heraus, aber das ist alles so einfach zu finden, daß Du es bei Interesse auch selbst machen kannst.


    Das ist keine Antwort zu Deinem Text Yofi, nur zum Zitat von Mahāthera.


    Bullshit! Riesenbullshit! Der Mensch hat keine Ahnung. Vom Westen nicht und nicht von Religion. Das ist reines Geschwafel. Wenn neben dem zitierten Text noch anderes steht, daß diesen Unsinn halbwegs relativiert wäre es begrüßenswert.


    Diejenigen westlichen Gesellschaften, in denen der theistischen Glauben am stärksten in der Krise steckt (im Sinne von praktisch ausgerottet ist) sind die Gesellschaften auf der Welt mit den am Abstand niedrigsten Verbrechensquoten, mit den am besten ausgebauten Sozialsystemen, mit der am höchsten entwickelten Bereitschaft anderen, auch weit entfernten anderen zu helfen. Der Verlust des theistischen Glaubens ist das beste, was einem Opfer dieser Systeme passieren kann.


    Und Buddhismus, wie Frau/Herr Mahāthera meint spielt dabei absolut keine Rolle. 'Der Westen' wartet nicht Frau/Herrn Mahāthera, auch wenn der/die das gerne hätte.

    Sunu:

    Wer weiß schon wer sich wann was dabei gedacht hat...Aber eins weiß ich...
    Mit Äpfeln hatte die Geschichte ursprünglich nichts am Hut..das hat die Kirche allein zu verantworten.


    Wer weiß schon, was sich vorderasiatische Ziegenhirten in der Bronzezeit so gedacht haben 8) Die Nächte am Lagerfeuer waren lang und der gute Libanese ist an jeder Wegkreuzung hoch gewachsen...


    Zurück - der arme Apfel kann wirklich nichts dafür, daß bei den Römern 'malus' sowohl 'Apfel' wie auch 'böse' bedeutet hat.


    Die Frucht am Baum der Erkenntnis ist viel eher eine Feige oder ein Granatapfel gewesen (beides ziemlich überflüssiges Zeugs) als ein Apfel, der damals mehr im Norden wuchs und bestimmt nicht die Sortenvielfalt und Nutzbarkit wie heute hatte

    Sunu:

    ...
    Ich habe mich schon oft gefragt, ob der Sinn dieser Garten Eden Geschichte eben ursprünglich mal ein anderer war. Der Baum der Erkenntnis zur Unterscheidung zw. Gut und Böse....eben als Baum der Verblendung. Schließlich hat das Naschen von diesem Baum die Vertreibung aus dem Paradies und eine Menge Leid zur Folge.... Warum ist man da innerhalb des Christentums eigentlich nicht auf die Idee gekommen, einfach aufzuhören davon zu naschen...?


    Du hast die Geschichte nicht verstanden.
    Es ist die Legitimation für Bevormundung und Ausbeutung...


    Ok, vielleicht hast Du die Geschichte doch verstanden ;)

    Spacy:
    fotost:

    ...


    Ob diese Ideen sinnlos sind, hängt davon ab, was "Gott" weiß.
    Vlt. weiß er ja, dass gut/böse leer ist, und wir dies irgendwann erkennen. 8)


    Ich halte das für eine sehr gefährliche Falscheinschätzung.
    Vielleicht nicht von Religion, darüber kann man eh nichts Vernünftiges sagen aber von den Religiösen.

    Sunu:


    Das ist keine wertende Ethik für mich. Buddha lehrte keine Moral, sondern wies einen Weg der zu Leidbefreiung führen soll. Somit gibt es verhaltensweisen die nützlich sind um das Ziel zu erreichen und Verhaltensweisen die Leid hervorrufen. Es gibt kein allgemeingültiges " gut und schlecht" ... Im Gegenteil Extreme Ansichten sollten vermieden werden..
    ............

    Nagarjuna:

    Das Bewußtsein, das Dinge, die in Abhängigkeit von Ursachen und Umständen entstanden sind, als endgültig existent erfaßt, wird von dem Lehrer [Buddha] „Unwissenheit“ genannt.


    Das Urteil Gut/Schlecht entsteht nur abhängig d.h. ist leer von absoluter Wahrheit, ist immer nur relativ zu sehen im Buddhismus.


    Die Vorstellung eines absoluten (unabhängig vom Menschen) existierenden Guten oder Bösen ist natürlich eng verknüpft mit theistischen oder deistischen Ideen. Im Christentum symbolisch mit der Garten Eden Geschichte beschrieben - 'Du wirst sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist'.


    Die Sinnlosigkeit solcher Ideen zeigt sich etwa in Entscheidungssituationen mit Dilemma Charakter.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Trolley-Problem beispielhaft in den berühmten Weichenstellungsproblemen beschrieben.

    Sunu:
    fotost:

    Man darf sogar Wiki gegenüber kritisch sein. Ohne den Artikel durchgelesen zu haben möchte ich darauf hinweisen, daß es im letzten Jahrhundert mehrere bahnbrechende Ergebnisse gegeben hat, die gerade im Bereich der Wissenschaft deutliche Grenzen zeigen. Heisenberg (Unschärfe), Gödel (Unbeweisbarkeit richtiger Aussagen), Chaostheorie (undefinierte Ergebnisse bei exakt bekannten Ausgangsparametern)....


    Natürlich...und es gibt tatsächlich viele Theorien die auf wissenschaftlichen Erkentnissen beruhen, mit denen ich sehr viel Anfangen kann..radikaler Konstruktivismus z.b. ..nach Maturana/ Valera..
    Durch die klare Absage an die "absoluten Wahrheiten" ergibt sich dort ein anderes Bild von der Welt, als es z.b bei der Evolutionstheorie ala Darwins "natürliche Selektion" der Fall ist... Hier "herrscht" eine höhere "Macht" die Quasi vorgibt wer überlebt und wer nicht ( die Natur)...... Während Maturana/Valera's "Strukturelle Kopplung" das bedingte Entstehen in den Vordergrund rückt, indem sie auf wechselseitige Beeinflussung beruht.
    Wendet man beide Theorien auf die Gesellschaft an...führt das eine wohl eher zu Leid ( survival of the fittest) ...als das andere ( kooperatives Verhalten, durch das Bewusstsein von wechselseitiger Beeinflussung)... Trotzdem hat man zumindest während meiner Schulzeit "Darwins Theorie" gelehrt. Natürlich mit dem Hinweis, das man das nicht auf Menschen bzw. Gesellschaften anwenden kann ( Warum eigentlich nicht? Fragt man sich da als wissenschaftsgläubiger Jugendlicher)......


    Fragen ist ein guter Anfang :idea:

    Sunu:
    fotost:


    Interessante Frage. Ich denke den Anspruch auf absolute Wahrheit wozu dann eine absolute Verifizierbarkeit gehört haben eher Religionen.


    Diesen Anspruch stellen eben auch viele "Wissenschaftler".
    Soweit ich weiß war selbst Einstein davon überzeugt, dass es eine " Weltformel" geben muss.


    Mit reichem Fachwissen hat Einstein seine Erwartung ausgedrückt, daß sich Natur mit 'recht einfachen' Formeln beschreiben läßt (Occams Razor Idee) und daß ähnliche Phänomene sich auf ähnliche Grundformen zurückführen und in einer allgemeineren Theorie zusammenfassen lassen. Ja, Einstein hat eine Erwartung in diese Richtung gehabt und ausgedrückt.


    Sunu:
    wiki:

    Viele Physiker sind überzeugt, dass alle physikalischen Vorgänge auf ein Grundprinzip zurückzuführen sind (Reduktionismus) oder zumindest mit einigen wenigen konsistenten Grundbegriffen beschrieben werden können.


    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Weltformel


    Dieses Grundprinzip wäre ja nichts weiter als die absolute Wahrheit.
    Der Glaube an inhärente Existenz bzw. an eine absolute Wahrheit ist weit verbreitet und hat eine Menge Leid mit sich gebracht....es ist kein Ding welches überwiegend Religionen für sich beanspruchen. Verblendung und voreingenommenheit findet man in allen Gesellschaftsgruppen.


    Man darf sogar Wiki gegenüber kritisch sein. Ohne den Artikel durchgelesen zu haben möchte ich darauf hinweisen, daß es im letzten Jahrhundert mehrere bahnbrechende Ergebnisse gegeben hat, die gerade im Bereich der Wissenschaft deutliche Grenzen zeigen. Heisenberg (Unschärfe), Gödel (Unbeweisbarkeit richtiger Aussagen), Chaostheorie (undefinierte Ergebnisse bei exakt bekannten Ausgangsparametern)....

    Stero:
    fotost:


    Die Aussage 'Stoffe können sich auf atomarer Basis nicht verändern' war absolut falsch wie wir heute wissen, trotzdem nach dem Stand der Wissenschaft lange Zeit wahr. Dieses Beispiel zeigt schön, daß Wissenschaft (als Methode) funktioniert, selbst wenn Zwischenresultate falsch sein können.


    Die Individuen, die Wissenschaft betreiben, unterliegen natürlich den gleichen angeborenen Irrationaltitäten wie alle anderen. Deswegen mögen sie den Augenblick eines Stoffes als inhärent existent betrachten. Aber wechseln wir von der materiellen Ebene auf die des bewußten Seins, dann gibt es ja auch dort Ansichten der Art "ein Mensch ändert sich nie".


    Um für den Wissenschaftsprozeß personenbezogene Mängel auszuschalten, gibt es die Dokumentationspflicht und die Peer Review Arbeitsweise.


    Die Ansicht "ein Mensch ändert sich nie" ist falsch, nicht zielführend, zu tadeln.


    Ok, dann haben wir etwas aneinander vorbei geschrieben (oder gelesen). In dem Sinn den Du meinst wäre in meinem beschriebenen Beispiel jeder Stein, der runterfällt ein Beitrag zur Verifizierung als nochmalige Bestätigung.
    Ich habe auf 'absolute' Verifizierbarkeit abgehoben, weil kein Wissenschaftler diesen Anspruch stellt,


    Ein weiteres Beispiel: Bis zur Entdeckung der Radioaktivität war es Stand der Wissenschaft, daß Stoffe sich auf atomaren Ebene nicht verändern. Es gab kein überprüfbares physikalisches oder chemisches Experiment, daß den Gegenbeweis gebracht hätte. Die Entdeckung der Radioaktivität hat die wissenschaftliche Erkenntnislage verändert.


    Die Aussage 'Stoffe können sich auf atomarer Basis nicht verändern' war absolut falsch wie wir heute wissen, trotzdem nach dem Stand der Wissenschaft lange Zeit wahr. Dieses Beispiel zeigt schön, daß Wissenschaft (als Methode) funktioniert, selbst wenn Zwischenresultate falsch sein können.


    Zitat

    Das Prinzip der "Falsifizierbarkeit" interpretieren manche Zeitgenossen nämlich so, dass alles behauptet werden kann, solange die Behauptung nicht widerlegt werden kann. Und - wen wundert's? - Anhänger dieser Falsifizierbarkeit findet man v.a. unter religiös Gläubigen :lol:


    Behaupten kann man vieles. Eine reine Behauptung hat wenig wissenschaftlichen Wert.
    Ich halte mich bei Behauptungen gern an den Satz "Außergewöhnliche Behauptungen brauchen außergewöhnliche Beweise" (ursprünglich von C.Sagan ??) :idea:

    Stero:
    fotost:

    Naturwissenschaft erhebt keinen absoluten Wahrheitsanspruch, nur den Anspruch des Strebens nach reproduzierbaren Daten, wozu regelmäßig der Gedanke der Falsifizierbarkeit gehört.


    Und wie verhält es sich mit Verifizierbarkeit?


    Interessante Frage. Ich denke den Anspruch auf absolute Wahrheit wozu dann eine absolute Verifizierbarkeit gehört haben eher Religionen.


    Für die Wissenschaft (die hier oft vollkommen falsch verstanden wird) gilt der Gedanke des Peer Prinzips. Aussagen zu Themen mit wissenschaftlichem Anspruch müssen so formuliert werden, daß sie von anderen unabhängig von nicht rationalen Faktoren überprüft werden können. Versuche müssen wiederholbar sein und dabei im Rahmen vom Meßtoleranzen gleiche Ergebnisse bringen, unabhängig davon, wer die Versuche durchführt.


    Beispiel: Wenn ich einen Stein hochhebe und in einem Schwerefeld loslasse, fällt er runter, wenn am Versuchsaufbau nicht gewaltig getrickst wurde. Man kann diesen Versuch beliebig oft wiederholen, er bringt immer das gleiche Ergebnis. Aus dieser Beobachtung hat sich die Theorie der Massenanziehung entwickelt und später die allgemeine Relativitätstheorie.


    Es gibt klare Beschreibungen davon wie man beweisen könnte, daß die allgemeine Relativitätsthorie falsch ist. Hat bisher nicht geklappt. Trotzdem würde 'die Wissenschaft' bei einem eindeutigen Beweis, daß die aR nicht stimmt nach gründlicher Überprüfung diese Widerlegung akzeptieren, die Forscher die den Versuch entwickeln würden würden mit hoher Wahrscheinlichkeit Nobelpreise bekommen etc.


    In diesem Sinne gibt es keine absolute Verifizierbarkeit wissenschaftlicher Aussagen.

    Sunu:
    fotost:

    Heute überlassen wir das den (Natur)Wissenschaftlern.
    Ich kann damit gut leben 8)


    Aber selbst Naturwissenschaftler sind nicht vor absoluten Wahrheitsansprüchen gefeit und solche Wahrheitsansprüche führen zu Leid. Stichwort : Darwinismus... Herrenrasse... Brave New World usw... Egal ob ein Modell nun Wissenschaft oder Religion genannt wird. Probleme gibt es immer dann, wenn absolute Wahrheitsansprüche gestellt werden. Menschen die solche Ansprüche stellen, erkennt man Erfahrungsgemäß übrigens ganz gut an ihrer arroganten Haltung, ganz egal ob sie die offiziell stellen und vlt. etwas ganz anderes behaupten...Vor solchen " Gurus" und auch " Wissenschaftlern" nimmt man sich besser in acht.


    Wenn man Sachen wild durcheinander wirft, kommt keine Klarheit heraus.


    Darwinismus als Begriff wird heute von niemand mit ernsthaft wissenschaftlichem Anspruch mehr verwendet. Evolutionstheorie ist die übliche Bezeichnung der sich aus der Hauptlehre Darwins entwickelte Richtung. Herrenrasse, also der Begriff gehört mit Sicherheit nicht in den heutigen Wissenschaftsbetrieb sondern in die düstere Zeit der Politikpropaganda und Brave New World stammt aus der Literatur.


    Naturwissenschaft erhebt keinen absoluten Wahrheitsanspruch, nur den Anspruch des Strebens nach reproduzierbaren Daten, wozu regelmäßig der Gedanke der Falsifizierbarkeit gehört. Im Gegensatz zu Religion.


    Ich vermute, Du hast noch nie die Chance gehabt echte Wissenschaftler zu erleben. Von Arroganz keine Spur.

    Sunu:

    Man sollte sich vor Augen führen, dass es zur Zeit Buddhas die Trennung Religion/Wissenschaft so gar nicht gab.


    Danke. Ich finde, daß ist ein ganz wichtiger Gedanke. Zur Zeit Buddhas gab es die Trennung nicht. Von Religionsführern wurde automatisch eine Welterklärung erwartet.


    Heute überlassen wir das den (Natur)Wissenschaftlern.
    Ich kann damit gut leben 8)

    hedin02:


    Um mir die Definition, was Religion eigentlich sei, zu ersparen, möchte ich auf drei der größten Religionsgemeinschaften hinweisen:
    Christentum, Islam und Judentum, das aber m.W. nicht missioniert. Alle drei Religionen sind in ihrem Aufbau gleich strukturiert, worauf man auch letztendlich bei anderen Gruppierungen auf eine Religion oder No-Religion schließen kann.


    Naja, es sind die drei mosaischen Religionsgemeinschaften, nicht die 3 größten (zahlenmäßig). Es gibt erheblich mehr Hindus, Sikhs und Anhänger von Naturreligionen als etwa Juden. Juden missionieren nicht, weil ihre Religion ursprünglich als Stammesreligion abstammungsmäßig definiert wurde. Ich habe keine genauen Zahlen, aber die meisten Leute, die sich heute als Juden bezeichnen dürften nicht religiöse Juden sein. Als Abkomme ohne jüdische Eltern in die jüdische Gemeinde aufgenommen zu werden ist erheblich schwieriger als bei Muslimen oder Buddhisten.


    Vom Aufbau her gleich strukturiert würde ich als Aussage strikt ablehnen. Die ausgeklügelte Hierarchie der katholischen und orthodoxen Kirchen gibt es im Islam nicht, der ist hierarchisch eher flach, beinahe mit dem organisierten Buddhismus vergleichbar. Weder Protestanten noch Muslime oder Juden kennen die Idee des Papsttums, das für Katholiken und Orthodoxe wichtig ist. Es gibt im Moment irgendwie 5 oder 6 Päpste, Patriarchen etc. 8) .


    Die weltweit größte Gruppe evangelischer Gläubiger finden wir in den USA, wo es fast keine übergeordnete religiöse Struktur zu den lokalen Gemeinden gibt. Wenn sich verschiedene evangelische oder evangelikale Kirchen dort vernetzen geschieht das wegen gemeinsamer politischer oder finanzieller Interessen.


    Es ist manchmal schwierig in/aus Deutschland ein vernünftiges Bild zu gewinnen, weil bei uns seltsame Nachfolgeregelungen aus der Zeit der napoleonischen Besatzung die Stellung von Kirchen und Religionsgemeinschaften regeln. Gilt zum kleinen Teil auch für Österreich.

    Ellviral:


    fotost: Gibt es Religionen ohne Organisation um den Glauben???


    Mir fällt spontan keine ein.


    Ich habe den Unterschied gemacht zwischen organisierter Religion und der Religion/dem religiösen Selbstverständnis einzelner Gläubiger. Unsere Sprache ist da etwas undeutlich.

    hedin02:

    Worauf begründet sich das Missionsbedürfnis der Religion, aber auch philosophischer Ideologien?


    Ist es Mitgefühl, dass das Bedürfnis erweckt, allen anderen „helfen“ zu müssen?
    oder ist es schlicht und einfach Begehren, alle anderen von seinen eigenen Vorstellungen zu „überzeugen“?


    Geld? Macht?


    Follow the money.....


    Das hat jetzt natürlich kaum etwas mit dem Missionsdrang einzelner braver Mitläufer zu tun die überzeugt sind anderen zu helfen. Aber ich vermute, Deine Frage zielt mehr auf organisierte Religion.

    I want to register a complaint


    https://www.youtube.com/watch?v=npjOSLCR2hE
    Die letzten Beiträge waren nicht besonders konstruktiv. Aber das ist vielleicht nur meine Sache...



    Religion ist irgendwie relevant nur in der Form organisierter Religionen. Egal wie intellektuell belebend die alten germanischen Religionen sein mögen, da sie organisiert nicht mehr vertreten sind (die Anhänger Wotans mögen es mir verzeihen) haben sie kaum noch echte Bedeutung.


    Zu organisierter Religion gehört auch immer das Moment Geld und die Ausübung von Macht.


    Wäre das kein interessantes Thema zu

    Zitat

    Merkmale, Definition...Religion


    Zuerst - gute Frage! Ist Buddhismus eine Religion (?) setzt als Frage voraus, daß man sich über den Begriff Religion einig ist (und vielleicht auch über den Begriff Buddhismus??)


    https://de.wikipedia.org/wiki/Religion
    Ich bin darauf verwiesen worden und ich verweise darauf zurück.


    Zitat

    Es gibt jedoch keine eindeutige Definition von Religion, sondern nur verschiedene Definitionsversuche.


    Sag' mir, was für Dich Religion bedeutet und ich sage Dir, ob Buddhismus (für Dich) eine Religion ist.