Karnataka:Alles anzeigenStero:
Ich unterscheide nicht zwischen Moral und Ethik, weil die Worte von Moralisten/Ethikern austauschbar verwendet werden und zudem sowieso eine semantische Schnittmenge aufweisen. Insofern würde ich auch nicht sagen, "dass Ethik vor Moral warnen müsste". Ich würde aber sagen, dass Rationalität vor Moral und Ethik schützt.
Es gibt keine allgemeingültige Definition dessen, was Moral und Ethik sein sollen. Zumeist zeigen die Erklärungen von Ethikern bloß, woher der weltanschauliche Wind bläst. Gibt es im englischen Sprachgebrauch überhaupt eine Unterscheidung? Werden Übersetzungen dieser Unterscheidung gerecht?
Sinnvoll scheint mir, mit „Moral“ das zu bezeichnen, was empirisch feststellbar ist, z.B.: In Russland wird Homosexualität überwiegend tabuisiert.
Ethik meint demgegenüber das Nachdenken über solche Phänomene. Dass Ethik hierin aber eine Wissenschaft sein kann, halte ich für Quatsch.
In Form von „Tugendethik“ meint Ethik zudem das persönlich und gemeinschaftlich gute Leben. Hier lässt sich die säkulare Ethik des Dalai Lama einordnen, die allerdings auch utilitaristische und religiöse Züge trägt.
Schließlich gibt es noch den gewöhnlichen Sprachgebrauch, wo das Wort „Moral“ häufig mit überholten Vorstellungen zur Sexualität assoziiert wird, wohingegen Ethik cooler klingt.
Schwieirig. In Ethik kommt der Begriff Moral oft vor https://de.wikipedia.org/wiki/Ethik
Karnataka:
Reine Rationalität motiviert zu gar nichts, würde ich mal sagen. Einen „guten Willen“ braucht es schon. Niklas Luhmann bestreitet dies übrigens, indem er meint, selbstsüchtige Absichten würden in der Wirtschaft zu guten Folgen führen.
Na das mit dem "guten Willen" ist wieder entweder Ethik als "Bewertung menschlichen Handelns ... Im Zentrum der Ethik steht das spezifisch moralische Handeln,[2] insbesondere hinsichtlich seiner Begründbarkeit und Reflexion." bzw. Moral als "ein Bereich von praktischen Urteilen, Handlungen oder deren Prinzipien (Werte, Güter, Pflichten, Rechte) ... Eine so verstandene Unterscheidung von Moral und Unmoral ist nicht beschreibend, sondern bewertend (normativ)."
IdS gibt es in Rationalität keinen "guten" Willen, sondern nur den Willen zur rationalem, d.h. vernünftigem die Zielerreichung sicherstellendem Handeln in Abgrenzung vom Willen zu moralisch als "gut" bewertetem Handeln.
Wiki führt unter Ethik auf
ZitatAbgrenzungen zu benachbarten Disziplinen
Auch die Theorie der rationalen Entscheidung beantwortet die Frage: Wie soll ich handeln? Jedoch unterscheidet sie sich von ethischen Fragestellungen dadurch, dass Theorien rationalen Handelns nicht in jedem Falle auch Theorien des moralisch Guten sind. Von ethischen Theorien mit einem allgemeinverbindlichen Anspruch unterscheiden sich Theorien rationaler Entscheidung dadurch, dass nur die Ziele und Interessen eines bestimmten Individuums oder eines kollektiven Subjekts (z. B. eines wirtschaftlichen Unternehmens oder eines Staates) berücksichtigt werden.