Beiträge von Jojo im Thema „Wie gründet man eine Zen Sekte?“

    Ich Linienhalter? Nein, ganz bestimmt nicht. Aber Nakagawa in Eisenbuch für Soto. Oder wenn du Englisch kannst, fahr am 31. August nach Belgien und triff Jeff Shore, Rinzai;ganz anderer Typ als Nakagawa, und nicht ordiniert, aber in seiner Linie anerkannt.

    void:

    Nutzen der Ordenseinigung:
    „Wer aber den gespaltenen Orden einigt, Herr, was erwirkt sich der?“ –
    „Wer den gespaltenen Orden einigt, Upali, der erzeugt sich brahmisches Verdienst und freut sich ein Weltzeitalter lang in himmlischem Dasein


    Naja, das mit dem „Ich will was Eigenes“ war wohl schon immer so. Hier eins meiner Lieblingsstücke von Boshan, so ungefähr 500 Jahre alt:


    Zitat

    "10. Die (Zen-) Krankheit, sich als wissend auszugeben
    Wer nicht in der Lage ist, in seiner Praxis den Großen Zweifel zu erwecken, fühlt sich vielleicht von den Sangharegeln eingeengt. Einige gehen dann allein in die Berge. Eine Zeitlang fühlen sie sich da wohl, sie sitzen mit dankbar zusammengelegten Händen im vollen Lotus, schließen die Augen und sammeln ihren Geist. Nach ein paar Monaten oder Jahren merken sie dann, dass sie sich verirrt haben. Andere sitzen ein paar Tage und fangen dann an, Bücher zu lesen und Gedichte zu schreiben. Sie werden faul, machen die Tür zu und dösen ein. Von ferne sehen sie vielleicht ganz würdevoll aus, kommt man ihnen aber näher, findet man nur grenzenlose Dekadenz. Andere benehmen sich wie die Mitglieder einer Jugendgang. Schamlos und ohne Angst vor den karmischen Folgen hängen sie herum, tun so, als wüßten sie was und stecken so die Ahnungslosen in den Sack: "Ich kenne einen großen Lehrer! Er hat mir den Dharma übertragen!" und so weiter. Sie ziehen die Ahnungslosen in ihren Bann, verbringen dann Zeit mit ihnen und machen sie sogar zu ihren Schülern. Sie benehmen sich, wie man sich den Zen so vorstellt, und ihre Schützlinge folgen ihnen gehorsam. Da sie sich ihrer Irrtümer nicht bewusst sind, wissen sie nicht, wie man sich selbst reflektieren muss, sie spüren keine Reue, und sie machen sich auch nicht auf die Suche nach einem würdigen Lehrer oder Dharmafreund. Rücksichtslos und arrogant verbreiten sie die wüstesten Lügen. Sie sind wirklich zu bedauern. Kürzlich hatten einige keine Lust mehr auf das Sanghaleben und sind in eine eigene Wohnung umgezogen. Sie sollten sich was schämen! Wenn du wirklich den Weg suchst, gehe ich davon aus, dass du solche Ideen fallen lässt. Dann kannst du mit den anderen in der Sangha zusammenarbeiten, um die Sache im Blick zu behalten und [den Weg] zu erforschen. Selbst wenn es dir nicht gelingt, den Weg zu verwirklichen, wirst du auf diese Weise wenigstens nicht korrupt. Wer den Weg praktiziert, muss sich dieser Gefahren bewusst sein."


    Auf Englisch ist es noch besser, ein richtiger "rant", und ich denk mal, auf Chinesisch knallt es noch mehr, aber leider kann ich kein Chinesisch. Quelle, hier Seite 40: https://beingwithoutself.files…m/2011/07/great_doubt.pdf


    Ein Lehrer, den ich sehr schätze, sagte mal: Der Dharma braucht keinen Schutz. Das hat sich mir sehr eingeprägt.


    Ich sehe das Ganze inzwischen so ungefähr wie einen Baum. Es wächst und sprießt und es teilen sich die Zweige. So ist das eben bei allem, was lebendig ist. Manche Zweige bleiben klein, manche Zweige blühen, manche Zweige tragen eine Frucht, manche Zweige werden zu mächtigen Ast, oder gar zu einem Stamm. Jeder einzelne Zweig trägt zur Schönheit und Größe des Baumes bei. Und Zweige, die kein Leben in sich tragen, verdorren ganz bestimmt. Daher ist es wahrscheinlich nicht nötig, sie zu bekämpfen.

    verrückter-narr:

    Für eine Religionsgemeinschaft gibt es bestimmte Kriterien in Deutschland:


    Richtig, aber all das braucht man nur, wenn man Steuervergünstigungen will, Mitspracherecht bei politischen Vorgängen, und die Hilfe des Staates beim Einzug der Mitgliederbeiträge (vulgo Kirchensteuer).

    Frag mal die Kirche des Spaghettimonsters:
    http://www.pastafari.eu/
    Ich glaube, die sind bürokratietechnisch ganz korrekt als Kirche gegründet.
    Wenn dir das zu aufwendig ist, miet doch einfach eine Kammer, häng ein Schild an die Tür und leg los.
    Bodhidharma hat auch neun Jahre allein gesessen, und dann ist der erste Schüler kleben geblieben.