Beiträge von sati-zen im Thema „Wie gründet man eine Zen Sekte?“

    Sind das Zen-Buddhisten die hier im Unterforum schreiben, ich bezweifle das.
    Bedaure es wenn auch der Zen-Bereich mit allgemeinem Foren-Trallala versehen wird.
    Zen-Buddhismus steht eigentlich für den Kontakt mit sich selbst und dabei dem Wohlgefühl der Leere gegenüber, das bedeutet nichts schreiben hat mehr Wert als Trallala, am meisten Wert in einem Forum hat das Loslassen können zum Ausdruck zu bringen. Jedoch geht es nicht indem man die Anhaftung an Schriften proklamiert.

    So gesehen ist es schon richtig, dass private Zen buddhistische Einrichtungen in Deutschland auch Wirtschaftsunternehmen sind wie alle anderen Einrichtungen in Deutschland auch einschließlich der Kirche. Irgendwo muss das Geld für den Unterhalt herkommen und nicht jeder ist Künstler mit Mäzenen und Sponsoren. Nur beschwere ich mich nicht über diesen Zustand mit der deutschen Marktwirtschaft und dem Kapitalismus allgemein, daran etwas zu ändern ist mehr als eine Lebensaufgabe, sondern nehme es zunächst hin und appelliere lieber an diejenigen die auf der Suche sind und ihre Nase auch in den Zen-Buddhismus halten. Da gilt das Selbe wie überall in der Marktwirtschaft, sich nicht vom oberflächlichen Schein und Glanz über den Tisch ziehen lassen, sondern Hinschauen und prüfen.
    Wer wirklich die Leere im Zen und nicht die Bespaßung von welchen in Roben sucht kann sich diese nicht kaufen, die Fähigkeit zur Leerheit ist ein persönlicher Prozess im Inneren der Seele, jedoch sich einen Mönch kaufen der Spaß macht um abgelenkt zu sein lässt sich mit Geld ermöglichen. So kommt es vor allem darauf an was man selber will ob einem das Geld aus der Tasche gezogen wird oder nicht, das ist in einer Zen buddhistischen Einrichtung wie gesagt nicht anders als bei allen anderen Einrichtungen auch. Ich halte nicht den Kapitalismus für den großen Bösen mit seinen Machenschaften, sondern eher den Einzelnen der darauf rein fällt für ein Opfer. Jemand der sich an die Lehre Buddhas, an das Dharma hält, hat gute Chancen kein Opfer von außen oder von sich selbst zu werden.

    Über mein Kloster zu erzählen wird sich hier im Forum immer wieder ergeben aber das ist nicht so wichtig denn es geht um Zen im Sinne von Buddha und weniger um Marketing im Sinne von westlicher Gesellschaft. Ganz anders bei Hinnerk Polenski, diese Linie die in Deutschland gegründet wurde für die westlichen Verhältnisse, sie heißt Daishin Zen, ist eine geschäftliche Form der Gemeinschaft. Ich kenne Hinnerk Polenski persönlich, das Daishin Zen-Kloster ist hier in unmittelbarer Nachbarschaft und dieses Kloster ist ein geschäftliches Unternehmen mit Gästezimmern und Schulungen für Führungskräfte. Dort wird die Belegschaft hauptsächlich von Laien-Nonnen und Mönchen gebildet.
    Es gibt also verschiedene Möglichkeiten in Deutschland eine Zen-Gruppe zu gründen, der Abt des Zen-Klosters Polenski hat seine Ausbildung in Japan erhalten und ist somit für Zen authentisch, ich habe meine Ausbildung in Psychologie erhalten, in der psychosozialen Praxis sowie durch meine Biographie und fühle mich dadurch ganz authentisch dem Zen verbunden.
    Eine Zen Gruppe in Deutschland ist nicht nur ein eingetragener Verein in der BRD, es ist viel weniger oder mehr wie man möchte, es ist vor allem ein Vorbild für die Gesellschaft wie ein psychosoziales Zusammenleben möglich ist.

    Wieder verlorene Seelen, wer zuerst an das Gründen einer Zen Gruppe dachte um zu Praktizieren und am Ende beim Gründen eines deutschen eingetragenen Vereins ankommt wird die Intention Buddhas nie vermittel können denn er muss sich darum kümmern die Bürokratie zu erfüllen sonst fliegt er aus dem Register.
    Wer bei Sangha automatisch Verein denkt hat etwas vom Buddhismus falsch verstanden.
    Wer jedoch nach einer gewachsenen Sangha in Deutschland einen Trägerverein gründet um das Miteinander in der Gesellschaft besser zu organisieren kann zumindest auf die existierende sich entwickelnde buddhistische Sangha blicken.
    Das von mir gegründete Kloster lässt sich auf Grund vom Engagement Einzelner weitestgehend frei von bundesdeutscher Bürokratie halten um sich ganz auf die Meditation konzentrieren zu können. Es ist Überzeugung und Vertrauen den Mitmenschen gegenüber was das Ganze harmonisch macht und einen Ort der wunderbaren Lebensqualität bietet. Da sind mir natürlich individuelle private Initiativen einzelner bewusster Menschen lieber als die Rigidität von Beamten oder die Gier von Kaufleuten.
    So ist eine Zen buddhistische Sangha möglich in Deutschland mit nur wenig Abhängigkeiten, sie ist sehr klein aber gut darin Krisen in Harmonie zu wandeln.
    Das würde ich mir bei der Neugründung einer Zen Gruppe wünschen, dass die Meditation im Mittelpunkt steht und die damit verbundene Lebensqualität.

    Das ist wohl war, eine Contra-Haltung wird keine Pro-Haltung gründen,
    das wäre Verrat an sich selbst und macht lebensunfähig.
    Da Zen im Wesentlichen der innere Kontakt mit sich selbst ist und das jedem Menschen gut tut
    um das Leid zu lindern, kann man die Zugehörigkeit verallgemeinern und nur in Details die
    Unterscheidung vornehmen. So kann man Gemeinschaften gründen ohne einen Kanon von Regelwerken
    zu kreieren die vom Wesentlichen ablenken, der inneren persönlichen Haltung.
    Ein Nicht-Zen Buddhist ist auch ein Mensch und verdient den selben Respekt wie ein Gleichgesinnter.
    So ist das Gründen einer Gemeinschaft eine gute Sache aber wenn es ohne nicht gehen sollte im
    Dasein der Menschenvielfalt, dann ist schon lange vorher das Karma falsch verstanden.
    Also ist nicht wesentlich welcher festgeschriebenen Linie die Gruppe folgen will,
    sondern welche Energie in der Gruppe gemeinschaftlich wahrgenommen wird.
    Sonst bräuchte man keine Zen Gruppe gründen sondern kann gleich den deutschen Verein nehmen,
    dort ist alles bis ins Kleinste geregelt nach den deutschen Gesetzbüchern wie eine Gemeinschaft
    zu funktionieren hat. Zen kann beim Einzelnen das Leid lindern aber weniger für die ganze Schafherde.

    Es gibt viele Regeln, überall aber wenn sich Menschen zusammenfinden möchten um Zen zu praktizieren
    können Sie das ohne Vorbehalt tun, besonders im toleranten Deutschland. Das Einzige was diese Menschen
    brauchen ist eine Energie oder Organisation um immer wieder zusammen zu finden.
    Wenn das von einem charismatischen Menschen übernommen wird, so hat die Geschichte gezeigt, ist das für
    die Gemeinschaft nicht nachteilig, im Gegenteil, einer übernimmt die Verantwortung und die Ansprache.
    So ist gewährleistet, dass das Miteinander im Ausüben von Zen Praktiken eine Struktur hat und nicht
    im Meer des Chaos vieler Einzelansichten untergeht, mehr braucht es nicht. Steuervergünstigungen,
    Spendeneinnahmen, politisches Stimmrecht usw. sind positive Dinge um an materiellen Besitz zu kommen
    aber um sich zum Zen zu treffen nicht notwendig oder sogar hinderlich.
    Es braucht eine Menschengruppe die durch irgendetwas zusammengehalten wird, mehr nicht.
    Wenn Zen die Liebe zum Selbst ist und jeder in der Gruppe verspürt es gibt es etwas was diese
    Gruppe gegenüber Außen zusammenhält. Wer es nicht spürt oder nicht spüren möchte wird die Gruppe
    verlassen. Ansonsten heißt der Spruch. Was machen zwei Menschen in Deutschland wenn sie sich treffen?
    Sie gründen einen Verein. Das ist die Voraussetzung zur Vereinsgründung, mehr nicht.
    Wer jedoch gleich an einen großen eingetragenen und gemeinnützigen Verein denkt, der bekommt es
    mit der umfangreichen deutschen Bürokratie zu tun und scheitert womöglich daran.
    Ein nicht eingetragener Verein braucht mindestens zwei Leute, fertig und er hat fast die selben
    juristischen Umstände wie jeder andere Verein auch. Aber wie gesagt, um in einer Gemeinschaft
    Zen Buddhismus zu erleben braucht es keinen Verein, eher charismatische Menschen die eine
    Selbstreflexion beherrschen.