Jojo:
Einen echten Glauben bemerkt man meistens nicht. Davon bin ich überzeugt. Man glaubt und handelt dem entsprechend. Ein Glaube ist etwas Körperliches, im Körper Enthaltenes und durch den Körper Verwirklichtes.
Ein solcher Glaube kann nicht erarbeitet werden. Er entwickelt sich mit dem Leben, und ich denke, wir haben weniger Einfluss auf diese Entwicklung als wir glauben.
Ein konzeptuelles Gebilde kann erarbeitet werden.
Namaste
ich unterscheide zwischen dem was man körperlich bereits weis und für wahr hält und dem worüber noch keine Körpererfahrung vorhanden ist, nämlich dann wenn wir vor einer Entscheidung stehen, die wider unserem Körpergefühl steht und mit einem besseren Wissen beantwortet werden muss. In dem Fall kann Glaube sehr hilfreich sein, da er darüber hinweg helfen kann, wenn er stark genug ist, das Körpergefühl, etwa Zorn, zu überwinden. Der Glaube, oder die Richtschnur, die man in leichteren Momenten für sinnvoll erachtet hat tritt dann an die Stelle der natürlichen Hingabe an die Empfindungen. Das ist aber nicht leicht, das kostet Anstrengung, je nachdem wie tief der Glaube verwurzelt ist. Ein neuer Glaube erfordert daher viel Willensstärke. Gerade wenn man einen neuen Glauben gefunden hat, kann man das sehr schön beobachten. Und ein alter Glaube muss immer wieder erfrischt werden, weil wir vergesslich sind.
Regeln des Herzens wider der überspitzen eigenen Bedürfnisse, in etwa. Mal selbstlos sein, auch wenn es schwer fällt. Buddha erwachte im Moment einer unbedingten Tat.
Ein Glaube ist in gewisser Weise ein Konstrukt, aber ein geprüftes im Idealfall.
Daher mache ich diese Unterscheidung. Daher nennt man es Glaube. Ich glaube, ich halte für möglich, ich tendiere dazu...
Daher ist auch der Buddhismus für mich eine Religion. Denn auch wenn ich schwierig bin, glaube ich daran das ich es besser könnte.
Gute Wünsche,
Karma Pema