Beiträge von Sunu im Thema „Glaube“

    fotost:
    Sunu:



    Das sagst Du....andere sagen gerade, dass durch ihn alles erklärt wird... Wers glaubt wird seelig :oops:


    Mal angenommen, daß an deren Ideen irgend etwas dran wäre.


    Wie kommst jemand auf den Ansatz, daß durch "ihn" alles erklärt würde? Warum nicht "sie"? Oder "es"? Oder "sie" im Sinne einer Gruppe oder eines Komitees?


    Naja...weil es nunmal "der" Schöpfergott heißtund nicht die oder das Schöpfergott..... :lol:
    Aber eigentlich soll ja kein bestimmtes Bild von was auch immer konstruiert werden....
    Oder weil ursprünglich Echnaton etwas mit der Idee der göttlichen Alleinherrschaft zu tun hatte... Der war ja nunmal ein Mann...und sein Aton auch... So wie traditionell alle Sonnengötter....
    :? obwohl es ja bei uns "die" Sonne heißt.

    accinca:

    Im übrigen, eine meist unterschlagene Wahrheit ist die das ein
    solcher sog. Schöpfergott nicht das geringste erklären würde.



    Das sagst Du....andere sagen gerade, dass durch ihn alles erklärt wird... Wers glaubt wird seelig :oops:

    accinca:
    mukti:

    So dass die Frage Gott oder kein Gott dann nur mehr eine Bedeutung am Rande eines äußeren Rahmens hat.


    Man könnte auch denken das atta oder anatta dann keine Bedeutung hätte.
    Nicht Töten nicht Stehlen usw. wird ja auch da gelehrt.
    Und wenn irgendwelche Leute glauben Buddhist zu sein
    oder ihre Seele zu heilen oder Anerkennung zu erhalten
    wenn sie sich nur ordentlich Niederwerfen ist das natürlich ihre Sache.


    Die Frage ist ob die eine oder andere Richtung dogmatisch vertreten wird oder eben nicht. Gott, kein Gott ...kann man auch nur als Annäherungsmodel bzw. Erklärungsmodel sehen, ohne Anspruch auf eine absolute Wahrheit. Buddha legte sein Augenmerk auf die Vermeidung von extremen Ansichten an sich, also nicht darauf ob es einen Gott gibt oder nicht... Wenn es einen Gott gibt, dann ist er bedingt entstanden und wenn es keinen gibt, ist auch diese Ansicht bedingt entstanden.


    Ja,ich denke, es ist auch nicht so, dass es zwingend identisch sein muss. Allein die Sprache vermittelt ja schon den Eindruck das die bezeichneten Dinge absolut seien. Z.b. wird etwas benannt und behält seinen Namen bei, obwohl es sich eigentlich nicht mehr exakt um das selbe Ding handelt, wie noch vor einem Augenblick war. Wenn jemand von einem Gott redet, dann muss er ihn ja nicht selbst als absolut wahrnehmen. Vlt. dient es nur der Erklärung bzw. Veranschaulichung von etwas. Er muss aber auf die jeweilige Sprache bzw. auf die Bilder aus seinem Kulturkreis zurückgreifen, damit er innerhalb seines Kulturkreises verstanden werden kann. Mitunter eigentlich ein aussichtsloses Unterfangen, weil wie gesagt, bedingt durch die Sprache, immer wieder der Eindruck des Absoluten erweckt werden kann.
    Selbst dann wenn ein "Gott" ursprünglich gar nicht als Absolut gedacht wurde.
    Fragt man einen Christen: " ist Gott absolut?" was würde man für eine Antwort bekommen?
    Fragt man einen Buddhisten: " ist Nirvana absolut?" was würde man für eine Antwort bekommen ? .... Es kommt halr drauf an....

    Karma Pema:

    Als ich mal zu einem Gospelabend in einer christlichen Gemeinde war, da sah ich unter den Anwesenden eine Jungen der sehr tibetisch aussah und ich dachte er könnte Buddhist sein.
    Meine Neugier stieg im Verlauf des Abends und irgendwie kam es tatsächlich dazu das ich ihn fragen konnte was er hier tut, da ich sah das er und seine Familie, die auch anwesend war, sich sehr in dieser Gemeinde einsetzten.
    Er sagte, richtungsweisend für die religiöse Ausrichtung der Familie sei das Schicksal seines Opas gewesen, denn der war in der Tat Buddhist. Er sagte, als die Mutter seines Opas starb war sein Opa untröstlich traurig und er nahm seine Mutter über die Schulter und trug sie Kilometer um Kilometer um jemanden zu finden, der ihr helfen kann. Alle die er traf sagten, aber sieh doch deine Mutter ist nicht krank, deine Mutter ist tot, da können wir nichts mehr tun. Das ist das Leben, wir werden geboren und wir sterben. Aber er gab nicht auf und suchte weiter nach jemandem der seiner Mutter helfen könne. Da traf er auf einen christlichen Priester und dieser sagte, ja ich kann dir helfen. Da ist seine Mutter wieder auferstanden und von da an wurde er Christ.


    Das klingt wie eine Geschichte, aber das ist mir wirklich passiert.


    Gute Wünsche,
    Karma Pema


    Die Geschichte des Jungen spiegelt das ganz gut wieder was ich meine. Ein Buddhist sagt vlt. : " sieh deine Mutter ist tot...nichts hat ewig bestand...alles verändert sich. Du leidest nun, weil du dir vorher eingebildet hast, deine Mutter wäre unvergänglich"
    Das ist vlt. erstmal sehr erschreckend. Ein Mensch kann nur schwer damit umgehen, dass seine Mutter, die ja immer für ihn da war, die für ihn ( bedingt durch seine Wahrnehmung) immer seine Mutter war,für ihn "plötzlich" nicht mehr existieren soll.
    Der christliche Priester sagt: " ich kann dir helfen. Deine Mutter ist nicht tot! Die unsterbliche ( absolute) Seele deiner Mutter lebt ewig weiter bei Gott. Bete für deine Mutter und sie wird errettet, führe ein gottgefälliges Leben und ihr werdet euch schon bald alle wiedersehen."
    Der Glaube daran kann trost spenden...

    pamokkha:

    Moin fotost,


    eigentlich war das eine allgemeine Frage an uns Buddhisten. Ist der Unterschied zwischen Glauben und Wissen unter Christen und Buddhisten wirklich existent und trennend? Oder lügen wir Buddhisten uns selber in die Tasche, wenn wir vom Buddhismus als Erfahrungsreligion und vom Christentum - natürlich abschätzend - als Glaubensreligion sprechen? Ist der Glaube an Gott so viel anders als der Glaube an Adi-Buddhas?


    Es geht daher weniger um den Versuch, den "Atheismus in die gleiche Ecke wie Theismus zu stellen", sondern um die Frage, ob Buddhismus und Christentum nicht in der gleichen Ecke sitzen. Was ausdrücklich nicht die Ecke der Wissenschaft ist.


    Den Unterschied liegt im Glauben an das "Absolute" v.s. "bedingtes Entstehen". Wobei "bedingtes Entstehen" für mich weder Glaube noch Wissen ist, sondern ein einfach nur ein Konzept welches der Befreiung von Dukkha dienen soll. Es braucht anfangs zwar den Glauben an dieses Konzept, das Absolute im Glauben wird im Buddhismus aber vlt. eher demontiert, während es im Theismus eher bestärkt wird. Natürlich gibt es aber auch innerhalb des Buddhismus den Glauben an ein Absolutes. Hier hast du z.b. Mitgefühl genannt...oder auch das bedingte Entstehen....die Leerheit..Nirvana...wird häufig von Buddhisten als ein "Absolutes" gesehen. Bei Atheisten ist es dann der Glaube an die Nichtexistenz Gottes, der als absolut gesehen wird. Der Wissenschaftler glaubt vlt. an das Wissen als ein Absolutes und sucht nach der Weltformel.
    Der Glaube an das Absolute ist bedingt durch die menschliche Wahrnehnung tief verankert und es ist für jeden Menschen gleichermaßen schwierig davon wegzukommen, ohne Glauben ( an ein Absolutes) nur durch anderen Glauben zu ersetzen.