Beiträge von fotost im Thema „Zum Thema Karma“

    Monikadie4.:

    ...
    Ich verstehe diesen Text nicht ganz. Wer ist denn der Todlose?
    Und wie kannst Du das erleben, was der junge Buddha aussagt?


    Zitat

    "Das Todlose, das Todlose, o Herr, sagt man. Was ist nun, o Herr, das Todlose und was ist der Pfad, der zum Todlosen führt?"


    "Was da Reizversiegung, Abwehrversiegung, Verblendungsversiegung ist, Mönch, das nennt man das Todlose. Der edle achtfältige Pfad nun, o Mönch, ist der zum Todlosen führende Pfad, nämlich rechte Erkenntnis, rechte Gesinnung, rechte Rede, rechtes Handeln, rechter Lebensunterhalt, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit, rechte Einigung".


    S.45.7. Ein gewisser Mönch II - 7. Dutiyaaññatarabhikkhu Sutta http://www.palikanon.com/samyutta/sam45.html


    Das Todlose ist an einigen Stellen eine Umschreibung von Nibbana. Keine Tode mehr, das Heraustreten aus dem Kreislauf.


    Und die Trommel schlagen? Nun, das war direkt nach der Entscheidung, die Lehre zu verbreiten und nicht still in Abgeschiedenheit für sich zu behalten.


    Wenn schon denn schon, rühren wir die Werbetrommel :D


    Und wie kann ich das nacherleben? Du hast sicher gesehen, daß ich das sehr relativiert habe. 'In kleinen Ansätzen' erlebe ich, wenn ich diesen Text (wieder einmal) lese, die Kraft und Überzeugung die der noch junge Buddha erlebt und auf andere ausgestrahlt hat. Die ihm erlaubt hat 45 Jahre lang unermüdlich die Lehre zu verkünden.


    Altersmäßig stehe ich dem Buddha am Ende seines Weges näher. Es kann ganz schön sein, manchmal wieder eine Ahnung jugendlicher Kraft zu erleben..


    Es ist und bleibt einer meiner Lieblingstexte.

    Monikadie4.:


    Einen wütendenden Buddha - auch oder gerade im Verborgenen - halte ich für undenkbar. Wäre dem so, dann würde die Wut als Tendenz ja wiedergeboren. Sie wäre eine Fessel. Und dann wäre Buddha nicht Buddha.


    Wütend kann ich mir Buddha auch nicht vorstellen :)


    Aber manchmal ist es ganz nützlich sich vor Augen zu führen, daß der (besonders der junge) Buddha nicht immer das freundlich weichgespülte Wesen gewesen ist, als das er zu oft dargestellt wird



    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m026z.html Majjhima Nikāya 26


    Ich mag diesen Text. Darin erlebe ich in kleinen Ansätzen die unglaubliche Veränderung durch die Erleuchtung, die kurz davor Siddharta erlebt hat.


    Die Idee erster Stein fällt ungefähr in die gleichen Kategorie wie die Idee des 'unbewegten Bewegers' oder der 'Ursache ohne Ursachen' eines Augustinus https://de.wikipedia.org/wiki/Nat%C3%BCrliche_Theologie oder das abgekupferte Kalam Argument https://en.wikipedia.org/wiki/Kalam_cosmological_argument der Islamisten.


    Du hast Probleme damit, wie etwas angefangen hat! Ok! Ich erkläre es Dir ganz genau. Du mußt mir nur eins beantworten. Wann hat Zeit angefangen und was war davor? 8)



    Ich bin Buddhist. Wahrscheinlich verstehe ich die Karma Idee. Jede Handlung (jeder Gedanke, jede Vorstellung) hat Folgen, Konsequenzen, Wirkung - Karma. Es gibt keine 100% eindeutige Ableitung jetziger Situationen aus früheren Handlungen; eigener Handlungen oder Handlungen anderer Wesen.


    Du kannst karmische Verknüpfung auflösen, indem Du Deine Verantwortung akzeptierst und aus dem Ursache-Wirkungs Gefüge heraus trittst.


    Es ist vollkommen gleichgültig, wer angefangen hat - Du hast die einmalige Chance es für Dich zu beenden.


    Zitat


    Das Leben im Daseinskreislauf ist letztlich leidvoll.
    Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung.
    Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden.
    Zum Erlöschen des Leidens führt der Edle Achtfache Pfad.