Beiträge von Mabuttar im Thema „Was wird eigentlich wiedergeboren?“

    Gut die Lehre dreht sich um "Befreiung"


    Was ist damit konkret gemeint, was das Ziel ?


    Frei sein von Verblendung, Gier,Anhaften und Hass, Abneigung ?
    Dann ist jeder mal befreit, mal nicht.


    Es gibt Menschen mit Ich-Störungen, die haben ihr "Mein" verloren, aber niemand würde sie wohl "befreit" nennen.


    Gilt als Befreiung frei zu sein "wiedergeboren" zu werden also nie wieder in einem Körper "aufzuwachen". Dann gibt es keinen Grund anzunehmen, dass dafür etwas getan werden muss.


    -> Ohne Wiedergeburt hat jeder in diesem Leben bereits "diese" Befreiung erreicht.
    Für diesen Zweck ist die buddhistische Praxis nutzlos und Zeitverschwendung.
    Es sei denn man hat es


    a) Erfahren, dass ein verkettetes Bewusstsein mehrere Körper über den Tod individuell verbindet oder


    b) man sich den Glauben an die Wiedergeburt angeeignet hat, sich also das Problem erst selbst erschaffen hat um es dann zu lösen, ähnlich wie im Christentum es eine Erbsünde / Hölle geben muss, damit man das Ziel in Angriff nehmen kann davon befreit zu werden bzw. den "Himmel" zu erreichen. Ebenfalls wohl Energieverschwendung. Würde jedenfalls ein früher Taoist dazu sagen....

    Also individuelle Geistkontinuen die einen Sterbeprozess überdauern und auf eine Geburt "warten" kann es aus mehreren Gründen nicht geben.


    (1. In der Neurologie ist eine Instanz im Gehirn bekannt welche die verschiedenen Bewusstseinsaktivitäten bündeln und als gemeinsames Bewusstsein erscheinen lässt. Es gibt Krankheiten bei denen das nicht so ist.


    2. Wieso sollte sich ein "freier Geist" einen "geistlosen Körper" suchen ?


    3. Warum sollte dieser "Geist" alle seine Erinnerungen und Fertigkeiten (Sprache, Motorik, Rechnen, Lesen...) verlernen ? Was wäre seine Essenz wenn der sowieso einen Körper braucht und verdächtigerweise bei 0 anfängt, so als wäre er so neu wie der Körper ? Dieser Geist bräuchte also gar keine Vergangenheit.


    4. Siehe künstliches Bewusstsein, es braucht immer einen Informationsträger


    5. Siehe Protobewusstsein ( das Bewusstsein der ersten Zellen) hierzu reichen die Sinnesreize Daseinsfördernd(Evolutionsselektion vermehrt/erhält den Organismus) zu Daseinsgefährdend (dito).


    ....


    )


    Daher hoffe ich auf Moosgartens Erläuterung, die sich bisher plausibel liest.
    Ich verstehe es so, dass sich die Geistobjekte verändern und in einem neu entstehenden namarupa diese ergriffen werden.


    Das würde heute noch Sinn machen und auch Buddha sagt ja, dass es Geistes- / Bewusstseinsgrundlagen geben muss, also die Sinne + Objekt. Wobei der "Geistsinn" ja eher ein inneres Kommunizieren / Denken ist dass selbst wieder wahrgenommen wird.

    Das Bewusstsein an sich wird in jedem Bewusstseinsakt wiedergeboren so wie die Zahl Pi mit jedem Kreis wiedergeboren wird.


    So kann ich mir das z.B. im tibet. B. mit dem klaren Licht vorstellen. Es ist ein Universalismus, eine (In-)formation und diese wird je nach Formation wieder erscheinen.


    Nur einen Fehler sehe ich noch um doch noch nicht an die buddh. Wiedergeburt oder Karmawiedergeburt zu glauben:


    -> Aus Materie kann sehr wohl Bewusstsein entstehen. Es herrscht aber der subjektive Gedanke, dass man nach jedem Einschlafen auch wieder aufwacht.


    Nur das eben ist eine tiefer liegende Illusion des Gehirns und seines Selbstmodells.
    Das ironischerweise in jedem Neugeborenen wieder - geboren und entwickelt wird. Warum ? Weil ein Selbstmodell und zentrales Subjekt den Eigennutz fördert.


    Und dieser ist der stärkste Trieb bzw. vereinigt die stärksten Triebe zum Überleben (Buddha würde sagen Werdenstrieb) weshalb er in der Evolution ausgebildet wurde.


    So what ?


    Ja es gibt Wiedererscheinen von Informationen / Bewusstsein


    ABER: (Und das sollte den Buddhismus in einen sekuläreren Buddhismus verwandeln)


    Es passiert viel nicht-linearer und gestreuter und eher über materielle Ursachen (Sex, Verhalten, Genetik ) als über geistige (Kultur, Erziehung,Vorbilder).


    Wie ein Stein der ins Wasser fällt werden die Wellen nicht an eine Person nach dem Tod weitergegeben sondern an alle Nahen und das Karma kann von anderen "Karmawellen" auch verändert oder sogar total verbogen werden (siehe Marx mitfühlende Absichten und deren spätere Totalitäre Regime und Ideologien welche viele Menschen ins Elend treibt wie in N-Korea oder Venezuela usw...)


    Korrigiert man das ist der Buddhismus bzw. Dharma zu 90% säkular sinnvoll ausführbar und die Übernatürlichen Karma-Ideen werden etwas natürlicher und sinnvoller.