Beiträge von Raphy im Thema „War der Gautama Buddha geistig fix und fertig?“
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Das freut mich.
Liebe Grüße
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Gerne lieber Freeman reloaded.
Ja genau würde ich auch sagen, Erlösung/Befreiung.
Zitat
Majjhima Nikāya 29
Die längere Lehrrede vom Gleichnis vom Kernholz - Mahāsāropama Sutta...
"Angenommen, ein Mann, der Kernholz benötigte, Kernholz suchte, sich auf die Suche nach Kernholz machte, käme zu einem großen Baum, der voller Kernholz dasteht, und er würde nur dessen Kernholz schneiden und mit sich fortnehmen, wohl wissend, daß es sich dabei um Kernholz handelt. Dann würde ein Mann mit guter Sehkraft bei seinem Anblick vielleicht sagen: 'Dieser gute Mann kannte sich aus mit dem Kernholz, dem Weichholz, der inneren Rinde, der äußeren Rinde, den Zweigen und Blättern. Als er Kernholz benötigte, Kernholz suchte, sich auf die Suche nach Kernholz machte, kam er zu einem großen Baum, der voller Kernholz dastand, und er schnitt daher dessen Kernholz und nahm es mit sich fort, wohl wissend, daß es sich um Kernholz handelte. Was immer dieser gute Mann mit dem Kernholz vorhatte, sein Zweck wird erfüllt werden.' Genauso, ihr Bhikkhus, zieht da ein Mann aus guter Familie aus Vertrauen vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit, wobei er erwägt: 'Ich bin ein Opfer von Geburt, Altern und Tod, von Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung; ich bin ein Opfer von Dukkha, eine Beute von Dukkha. Gewiß kann ein Ende dieser ganzen Masse von Dukkha erfahren werden.' Nachdem er so in die Hauslosigkeit gezogen ist, erwirbt er Zugewinn, Ehre und Ruhm. Er ist über jenen Zugewinn, jene Ehre und jenen Ruhm nicht erfreut, und seine Absicht hat sich nicht erfüllt. Aufgrund dessen lobt er sich nicht selbst und würdigt andere nicht herab. Er berauscht sich nicht an jenem Zugewinn, jener Ehre und jenem Ruhm; er wird nicht nachlässig und gleitet nicht in Nachlässigkeit ab. Aufgrund seiner Umsicht erlangt er Sittlichkeit. Er ist über jenes Erlangen von Sittlichkeit erfreut, aber seine Absicht hat sich nicht erfüllt. Aufgrund dessen lobt er sich nicht selbst und würdigt andere nicht herab. Er berauscht sich nicht an jenem Erlangen von Sittlichkeit; er wird nicht nachlässig und gleitet nicht in Nachlässigkeit ab. Aufgrund seiner Umsicht erlangt er Konzentration. Er ist über jenes Erlangen von Konzentration erfreut, aber seine Absicht hat sich nicht erfüllt. Aufgrund dessen lobt er sich nicht selbst und würdigt andere nicht herab. Er berauscht sich nicht an jenem Erlangen von Konzentration; er wird nicht nachlässig und gleitet nicht in Nachlässigkeit ab. Aufgrund seiner Umsicht erlangt er Wissen und Schauung. Er ist über jenes Wissen und jene Schauung erfreut, aber seine Absicht hat sich nicht erfüllt. Aufgrund dessen lobt er sich nicht selbst und würdigt andere nicht herab. Er berauscht sich nicht an jenem Wissen und jener Schauung; er wird nicht nachlässig und gleitet nicht in Nachlässigkeit ab. Aufgrund seiner Umsicht erlangt er anhaltende Erlösung. Und es ist unmöglich für jenen Bhikkhu, von jener anhaltenden Befreiung abzufallen."
7. "Also, ihr Bhikkhus, liegt der Nutzen dieses heiligen Lebens nicht in Zugewinn, Ehre und Ruhm, oder im Erlangen von Sittlichkeit, oder im Erlangen von Konzentration, oder in Wissen und Schauung. Sondern es ist diese unerschütterliche Herzensbefreiung [4], die das Ziel dieses heiligen Lebens ist, sein Kernholz und sein Ende."
Das ist es, was der Erhabene sagte. Die Bhikkhus waren zufrieden und entzückt über die Worte des Erhabenen.
Quelle: http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m029z.html - Übersetzung von Kay Zumwinkel, jetzt Ajahn Mettiko Bhikkhu
Andere Übersetzung von Karl Eugen Neumann:http://www.palikanon.com/majjhima/m029n.htm
Liebe Grüße, Freeman
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Hallo ihr Lieben.
Zum Thema Allwissenheit vielleicht das noch:
Zitat
Majjhima Nikāya 71
An Vacchagotta über das dreifache wahre Wissen - Tevijjavacchagotta Sutta...
5. "Ehrwürdiger Herr, ich habe dies gehört: 'Der Mönch Gotama behauptet, allerwissend und allsehend zu sein, und auf folgende Weise vollständiges Wissen und vollständige Schauung zu haben: >Ob ich gehe oder stehe oder schlafe oder wache, Wissen und Schauung sind mir ständig und ununterbrochen gegenwärtig [3].< Ehrwürdiger Herr, sagen jene, die so sprechen, das, was vom Erhabenen gesagt worden ist, und stellen sie ihn nicht falsch dar, mit dem, was der Wahrheit widerspricht? Erklären sie in Übereinstimmung mit dem Dhamma auf eine Weise, so daß nichts, was einen Grund zum Tadeln schaffen könnte, berechtigterweise aus ihren Behauptungen abgeleitet werden kann?"
"Vaccha, jene, die so sprechen, sagen nicht das, was von mir gesagt worden ist, sondern stellen mich falsch dar, mit dem, was unwahr ist und der Wahrheit widerspricht [4]."
6. "Ehrwürdiger Herr, wie sollte ich antworten, so daß ich das, was vom Erhabenen gesagt worden ist, sagen kann, und ihn nicht falsch darstelle, mit dem, was der Wahrheit widerspricht? Wie kann ich in Übereinstimmung mit dem Dhamma auf eine Weise erklären, so daß nichts, was einen Grund zum Tadeln schaffen könnte, berechtigterweise aus meinen Behauptungen abgeleitet werden kann?"
"Vaccha, wenn du so antwortest: 'Der Mönch Gotama hat das dreifache wahre Wissen', dann wirst du sagen, was von mir gesagt worden ist, und mich nicht falsch darstellen, mit dem, was der Wahrheit widerspricht. Du wirst in Übereinstimmung mit dem Dhamma auf eine Weise erklären, so daß nichts, was einen Grund zum Tadeln schaffen könnte, berechtigterweise aus deinen Behauptungen abgeleitet werden kann."
7. "Denn so weit wie ich es wünsche, erinnere ich mich an meine vielfältigen früheren Leben, das heißt, an eine Geburt, zwei Geburten, drei Geburten, vier Geburten, fünf Geburten, zehn Geburten, zwanzig Geburten, dreißig Geburten, vierzig Geburten, fünfzig Geburten, hundert Geburten, tausend Geburten, hunderttausend Geburten, viele Äonen, in denen sich das Weltall zusammenzog, viele Äonen, in denen sich das Weltall ausdehnte, viele Äonen, in denen sich das Weltall zusammenzog und ausdehnte: 'Dort wurde ich soundso genannt, war von solcher Familie, mit solcher Erscheinung, solcherart war meine Nahrung, so mein Erleben von Glück und Schmerz, so meine Lebensspanne; und nachdem ich von dort verschieden war, erschien ich woanders wieder; auch dort wurde ich soundso genannt, war von solcher Familie, mit solcher Erscheinung, war meine Nahrung solcherart, so mein Erleben von Glück und Schmerz, so meine Lebensspanne; und nachdem ich von dort verschieden war, erschien ich hier wieder.' So erinnere ich mich an viele frühere Leben mit ihren Aspekten und Besonderheiten."
8. "Und so weit ich es wünsche sehe ich mit dem Himmlischen Auge, das geläutert und dem menschlichen überlegen ist, die Wesen sterben und wiedererscheinen, niedrige und hohe, schöne und häßliche, in Glück und Elend und ich verstehe, wie die Wesen ihren Handlungen gemäß weiterwandern: 'Diese geschätzten Wesen, die sich mit Körper, Sprache und Geist übel benommen haben, die die Edlen geschmäht haben, die falsche Ansichten hatten und diesen in ihren Taten Ausdruck verliehen, sind bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wiedererschienen, an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, ja sogar in der Hölle; aber jene geschätzten Wesen, die sich mit Körper, Sprache und Geist wohl benommen haben, die die Edlen nicht geschmäht haben, die richtige Ansichten hatten und diesen in ihren Taten Ausdruck verliehen, sind bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode an einem glücklichen Bestimmungsort wiedererschienen, ja sogar in der himmlischen Welt.' So sehe ich mit dem Himmlischen Auge, das geläutert und dem menschlichen überlegen ist, die Wesen sterben und wiedererscheinen, niedrige und hohe, schöne und häßliche, in Glück und Elend, und ich verstehe, wie die Wesen ihren Handlungen gemäß weiterwandern."
9. "Und durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft, trete ich hier und jetzt in die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, die mit der Vernichtung der Triebe triebfrei ist, ein und verweile darin."
10. "Wenn du so antwortest: 'Der Mönch Gotama hat das dreifache wahre Wissen', dann wirst du sagen, was von mir gesagt worden ist, und mich nicht falsch darstellen, mit dem, was der Wahrheit widerspricht. Du wirst in Übereinstimmung mit dem Dhamma auf eine Weise erklären, so daß nichts, was einen Grund zum Tadeln schaffen könnte, berechtigterweise aus deinen Behauptungen abgeleitet werden kann."
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Fußnoten:
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[3] Diese Art der Allwissenheit nimmt der Nigaṇṭha Nātaputta für sich in Anspruch, vgl. M14.
[4] In M90 sagt der Buddha, daß es möglich ist, alles zu wissen und zu sehen, aber nicht alles auf einmal. In A IV,24 sagt er, daß er alles Sichtbare, Hörbare, Fühlbare und Erfahrbare kennt. Im Theravāda-Buddhismus wird das so interpretiert, daß ein Buddha allwissend ist, in dem Sinne, daß ihm jegliches Wissen zugänglich ist. Er weiß aber nicht alles zugleich, sondern wendet sich jeweils dem zu, was er wissen will.
...Quelle: http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m071z.html - Übersetzung und Fußnoten von Kay Zumwinkel, jetzt Ajahn Mettiko Bhikkhu
Andere Übersetzung von Karl Eugen Neumann: http://www.palikanon.com/majjhima/m071n.htm
Liebe Grüße