Beiträge von Moosgarten im Thema „Buddhismus ohne Wiedergeburt?“

    Es lohnt sich wirklich S.5.10 ganz zu lesen. Dann wird auch klar, was in S.12.19 gemeint ist.


    "Warum hängst du so am Wort "Wesen"?
    Das ist nur deine Irrlehre, Māra.
    Wo da nur eine Anhäufung von bloßen Gestaltungen ist,
    da nimmt man kein Lebewesen wahr.
    Denn wie bei Ansammlung der Bestandteile das Wort "Wagen" entsteht,
    So entsteht, wenn die Lebensbestandteile vorhanden sind,
    der Ausdruck "Wesen".

    Freeman reloaded:
    mukti:

    Es gibt halt diese Diskussion dass "Wiedergeburt" nicht der korrekte Ausdruck ist.


    Eine müssige, sinnlose Diskussion. Die Übersetzungsfrage hatten wir schon weiter oben im Thread geklärt, "Purnabhava" ist in den gängigen Wörterbüchern korrekt mit "Wiedergeburt, Wiederwerden" übersetzt.


    Das ist es nicht, weil "Werden" und "Geburt" unterschiedliche Sachen bezeichnen. Es sind unterschiedliche Glieder im "Bedingten Entstehen". Deshalb hat Bante Seelawansa völlig Recht: "Wiedergeburt" gibt es nicht im Palikanon.
    Es gibt nur "Wiederwerden" (purnabhava) ... und zwar von Leiden.


    Nur Leiden ist es, was entsteht
    Und was besteht und was vergeht,
    Nichts außer Leiden kann entsteh’n,
    Nichts außer Leiden löst sich auf.

    (S.5.10)


    Freeman reloaded:

    Warum sollte sich irgendjemand mit den harten Meditationsübungen plagen, warum sollte sich irgendjemand überhaupt mit der Lehre des Buddha befassen, wenn am Ende sowieso alle den Arsch zukneifen und einfach das Licht ausgeht? Wenn ich das glauben würde oder wenn ich glauben würde, Buddha hätte solches gelehrt, dann würde mir die Lehre des Buddha am Arsch vorbeigehn.


    Ganz einfach, weil man immer - jetzt - leidet und nur jetzt das erfahren kann - vorher oder nachher sind es nur Vorstellungen davon. Aber es ist offenbar wahnsinnig schwer, diese (erste) Wahrheit zu begreifen. Deshalb sind dann auch die Bemühungen, jetzt mit dem Leiden Schluss zu machen, in der Regel eher halbherzig und das Flüchten in Vorstellungen, z.B. in die von "Wiedergeburt", so populär.


    Freeman reloaded:

    Ich kann ehrlich gesagt kaum fassen, dass diese Tatsache von einigen hier angezweifelt wird. Es wurden hier unzählige Stellen aus dem Pali Kanon zitiert, die eindeutig belegen, dass die Lehre hinsichtlich der Wiedergeburt ein ganz zentraler Punkt der Lehre des Buddha ist.


    Wenn da, im PK, nur nicht etwas anderes berichtet wurde:
    "Nur eines, ihr Mönche, verkündige ich, heute wie früher: das Leiden und des Leidens Ausrodung." M.22

    Freeman reloaded:

    Noname


    Nochmal: Es hat keinen Sinn, den Buddhisten erklären zu wollen, es gäbe keine Wiedergeburt.



    Zitat

    Gibt es aber keine andere Welt und keine Frucht, kein Ergebnis guter oder schlechter Taten, so lebe ich eben hier in dieser Welt ein leidloses, glückliches Leben, frei von Haß und Übelwollen' - dieses zweiten Trostes ist er gewiß.


    (A.III. 66)

    Ja, das ist ein guter Hinweis: "das Begehren", und in M38 wird erklärt, wann es - bezogen auf Individualgenese - einsetzt und welche Voraussetzungen dafür gegeben sein müssen.
    Danke für die Versachlichung des Themas.

    Freeman reloaded:

    Fakt ist: Ernsthafte, seriöse Wissenschaft kann zur Wiedergeburt derzeit garnichts sagen und das tut ernsthafte, seriöse Wissenschaft auch garnicht.


    Natürlich nicht, weil dazu müsste ja definiert werden, was unter Wiedergeburt verstanden wird. Aber genau da lassen sich ja die Religiösen nicht in die Karten gucken, sie ergreifen jeden Strohhalm um zu vernebeln, was wiedergeboren werden soll.


    Freeman reloaded:

    Seriöse Wissenschaft masst sich nicht an, alles zu wissen und sie masst sich auch nicht an, Halbwahrheiten darüber zu verbreiten, das menschliche Bewusstsein, Persönlichkeit ect entstünde im Gehirn.


    Richtig, das wird ja auch nicht behauptet, vielmehr entstehen Bewusstsein und ihre materielle Grundlage (das Nervensystem) gemeinsam, wie sie auch gemeinsam vergehen .... in Übereinstimmung mit M43.