Beiträge von Bodhi im Thema „Kalyana Mitta Vihara, Bad Nenndorf“

    erbreich:

    Ohne dass du die Person kennst


    Das ist Deine Spekulation.


    erbreich:

    Bisher habe ich nie irgendwo etwas davon verlauten hören,


    Bisher habe ich ihm sein Dasein als Theravada Ordinierten auch nicht abgesprochen.
    Dieses Projekt geht aber nicht Theravada-(Vinaya)-konform.

    Jeder kann eine neue Schule/Tradition gründen. So ist es ja in fast allen Ländern in denen der Buddhismus getragen wurde geschehen. Aber keiner von denen trägt heute eine Theravāda-Robe. (Siehe Zen, Tibetischer Buddhismus, Chinesischer Buddhismus usw.)
    Hier wird aber die „Theravāda Robe“ aus meiner Sicht erst einmal als "Marketingobjekt" missbraucht. Wenn Theravāda draufsteht, sollte auch Theravāda drin sein. Inklusive Dhamma-Vinaya. Sonst ist es eine Mogelpackung.


    Zitat

    „dass ich mich nicht mehr als Theravāda-Mönch betrachtete“


    Das ist vollkommen legitim, nicht verwerflich und ehrlich.
    Jeder kann die „Theravadarobe“ auch wieder ablegen. Es gibt da keine Zwänge. Alles verändert sich stetig.


    Zitat

    wo sich Sakralräume von acht Religionen unter einem Dach befinden.


    Das freundschaftliche Gespräch untereinander ist gut und wichtig. Aber einen Einheitsbrei daraus machen, kann nicht die Lösung sein, wird nicht die Lösung sein. Zu unterschiedlich sind die Ansichten und Auslegungen der Lehre.
    (Siehe auch 2. Konzil, wo die erste Spaltung des Ordens stattfand.)


    Auch im Theravāda ist nicht alles Gold was glänzt und vieles ist tatsächlich in Strukturen/Formalismen erstarrt. Auf der anderen Seite steht die Lässigkeit vieler Ordinierten. Da gilt es den „mittleren Weg“ in der eigenen Tradition (in diesem Fall Theravāda) zu finden und nicht den Dhamma, so wie ihn der Buddha gelehrt hat zu verdrehen und ans Weltliche anzupassen. Ohne die (strenge?) Tradition Buddha-Dhamma-Vinaya des Theravāda, wüssten wir heute kaum noch etwas über den ursprünglichen Buddha-Dhamma-Vinaya. Nur so konnte die ursprüngliche Lehre über 2500 Jahre überdauern und weiter gegeben werden.
    Und die Lehre ist zeitlos, am Anfang und am Ende gut. Da braucht es keine große Reformation, wenn man sich an Buddha-Wort hält und dem Buddha vertraut.
    Die Zufluchtnahme, das Aussprechen des Vertrauens in Buddha-Dhamma-Sangha sollte nicht aus leeren Worthülsen bestehen.


    Grundsätzlich finde ich es eine gute Idee, was da gemacht wird. Es ist immer gut, wenn Menschen in heilsamer Achtsamkeit zusammenkommen. Aber es ist kein Theravada (siehe Lehre von Gregory Kramer) und keine Voraussetzung für ein Theravada Kloster.

    Morpho:

    Zum Kloster ? Das möcht ich sehen.


    Aber sicher. Lies Cullavagga und Mahāvagga. Massen an Regeln dazu.


    Morpho:

    liebes bodhi, du bist da doch die expertin; ich bin es nicht. also beantworte doch einfach meine frage: unter welchen prämissen können laien und nonnen und mönche zusammenleben?


    Kurzfassung: Nicht unter einem Dach. Unter einem Dach, höchstens 3 Tage. Sonst, in verschiedenen Bereichen - auf Abstand. Wenn der Bhikkhu in die Gartenlaube oder Anbau zieht und die Laien im Haus - o.k.
    Oder, wenn es mehr Ordinierte werden - z.B. 1-2 Nonnen (oder Bhikkhus) in den Anbau (ist nicht dasselbe Dach) - kein Platz für einen weiteren Bhikkhu.
    Verschiedene "Schulen/Traditionen" miteinander, geht nur unter der Prämisse "Vinaya".
    Das Verhalten der Ordinierten und Laien untereinander ist im Vinaya geregelt. "WG" ist da nicht. Z.B.: Die Laien kochen und geben dem Bhante (den Ordinierten) Dana in die Schale, sodass er bis 12:00 essen kann.
    Usw., usf.



    void:

    Ich glaube für jemanden aus dem Theravada ist es eher zu tolerieren, wenn im Buddhismus in Tibet oder Japan ganz andere Regeln zum Zusammenleben zwischen Mönchen und Laien gelten, als wenn sich etwas als Theravada gibt, ohne den Ansprüchen dieser Tradition gerecht zu werden.


    Ganz genau!

    Bitte lies im Cullavagga und Mahāvagga über das Zusammenleben von Ordinierten und Hausleuten.
    Bitte lies was der Buddha an Meditation und Kontemplation gelehrt hat. Z.B. Majjhima Nikāya 10; 118 usw., usf.


    Und mit dem Vorwurf „unrechter Rede“, wird in Deutschland schnell agiert um mundtod zu machen und um erst gar keine kritischen Stimmen aufkommen zu lassen. So kann denn jeder machen was er will (machen auch die Meisten) und so dem im Buddha-Dhamma Ungebildeten alles als angeblich vom Buddha gelehrt verkaufen.


    Mit den Worten des Erwachten: "Das ist nicht erfreulich für die, die [noch] nicht [an der Lehre] erfreut sind, noch vermehrt es die Zahl derer, die erfreut sind. Jedoch bleiben, du Tor, die [noch] Unerfreuten unerfreut, die Anzahl derer wird geringer, die an der Lehre erfreut sind und so manchen macht es schwankend."


    Auf dieser Homepage sieht man auch, dass kein Vertrauen in die „eigene“ Traditionslinie, dem Theravada, selbst nach 27 Regenzeiten besteht.
    (Im Hintergrund sieht man auf allen Seiten den Dalai Lama.)


    Jeder kann machen was er will. Ja, er kann es auch Buddh-ismus nennen. So sind ja viele „Auswüchse“ in den letzten 2500 Jahren entstanden. Aber, wenn man sich zu einer Schule/Linie, bekennt,(in diesem Fall ein Theravada-Bhikkhu) sollte man dieser auch folgen und sie würdig vertreten.


    Alternativ kann man die Robe ablegen und eine Buddhistische Hausgemeinschaft mit LaiInnen gründen. Mit Sicherheit dann eine sehr förderliche und heilsame Angelegenheit.

    Ja, das ist eine gute Alternative für Menschen die kein Vertrauen in Buddha-Dhamma-Sangha haben
    und lieber den Lehren eines Jon Kabat Zinn und Gregory Kramer folgen.
    Für Menschen die Vinaya (Ordensregeln) nichts angehen und gerne mit "Ordinierten" unter einem Dach wohnen wollen. Für Menschen, die gerne in der Gruppe schwatzen, alles zerreden wollen, anstelle die Ruhe und Einsamkeit zu "lieben", wie es der Buddha empfahl.

    Zitat

    Die Kraft und die Herausforderung des gemeinsamen Meditierens
    Einsichtsdialog ist eine zwischenmenschliche Meditationspraxis auf der Grundlage von Vipassana. Durch den Dialog wird die Achtsamkeit und Geistesruhe der traditionellen stillen Meditationsübung in die Interaktion mit anderen eingebracht. Das ermöglicht uns Dinge, die wir normalerweise in der Geschäftigkeit unseres Lebens übersehen, wahrzunehmen und zu verstehen und mehr Akzeptanz für uns selbst und andere aufzubringen.
    Als Menschen sind wir Wesen, die miteinander in Beziehung stehen. In dem Maße, in dem wir zu dieser Erfahrung erwachen, fließen Einsicht, Klarheit, Leichtigkeit und Freude in unsere Beziehung zu Anderen. Wir meditieren miteinander – nicht nebeneinander -, vollständig in Verbindung und wahrhaft meditierend.


    Man kann in einer Gruppe die "Werkzeuge" die zur Dukkhafreiheit führen lernen. Eine Gruppe kann motivieren "bei der Stange zu bleiben". Aber machen muss man es immer selber. Und das geht am besten mit viel Geistesruhe, die niemals durch Geschwätzigkeit entstehen kann.