Beiträge von Stawrogin im Thema „That's Life - Eine philosophische Überlegung“

    freeman


    Natürlich sehe ich mich selbst als einen Sucher an vielleicht sogar als einen ernsthaft Suchenden, aber das wird die Zeit zeigen, seit ich ein Kind bin, interessiere ich mich schon für Spirituelle/Östliche Lehren, nur blieb es meistens immer bei Büchern und höchstens Gesprächen mit Freunden, deswegen werde ich wohl bald denn nächsten Schritt machen :) Die Frage ob man es wissen kann oder nicht, mit der Wiedergeburt halte ich aber immer noch für spekulativ, aber letztendlich bleibt es ein Problem unseres "Affengeistes" und somit auch irgendwie irrelevant.
    Und danke für deine lieben Worte, ich schätze dich als User auch sehr.


    @IkkyuSan


    IkkyuSan:
    Monikadie4.:


    Hier würde es mich interessieren, ob es nicht an der Theravada Tradition liegt, da dieser sich komplett auf denn Pali-Kanon stützt, der ja voll ist mit Hungergeistern, Devas, Überweltlichen Bereichen usw. Im Zen ist es ja so gesehen viel "trockener" bzw mir fehlt da nichts ein außer dem "Bodhisattva Gelübde" das, sagen wir mal, ein "Metaphysisches Konzept" beherbergt. Ist es so?
    Okay da wären noch die ganzen "Mystischen" Begriffe wie: Leerheit, Kensho, Satori usw.



    LG
    Hund

    mukti:

    Hallo,


    Hund:


    Ich habe mir die Frage gestellt, ob leiden eigentlich nicht erst das Leben, "Lebenswürdig" macht. Was wäre es für ein plastisches, glänzendes, unnatürliches und ekelerregendes Leben, wenn wir all die Traurigkeit, Melancholie, Schmerzen, Ängste nicht spüren würden?


    Kommt mir etwas paradox vor, um nicht zu sagen widersinnig - darunter zu leiden dass es keine Leiden gibt. Für mich ist das Leben jedenfalls nicht deshalb lebenswert weil man dabei leiden darf.



    Ich leide nicht darunter, das es kein leiden gibt, denn "Dukkha" ist allgegenwärtig. Ich wollte eher damit ausdrücken, ob nicht vielleicht der Wunsch, Leiden vollkommen auszumerzen, nicht paradox gegenüber dem Leben AN SICH ist weil es Unnatürlich erscheint für einen Außenstehenden. Aber ich verstehe schon was du damit sagen willst. Klar, ich denke, ich hätte auch nichts dagegen, wenn das Leben absolut Leidfrei wäre, aber ein wenig bizarr wäre das warscheinlich schon, jedenfalls müsste man es erst selber erleben, wie es wäre, DAUERHAFT in einer vollkommenen Harmonie und Akzeptanz mit der Umgebung zu leben, dann könnte man warscheinlich ein Urteil bilden. Aber ja, verlockend ist es schon. :cry:

    IkkyuSan:
    Zitat

    Wenn Du wirklich ein Schüler des Buddha bist und dennoch Beweise von jemand anderem brauchst, dann bau mal schön weiter auf Deinen Glauben.


    Hallo Hund,


    hier siehst du ganz schön, am Beispiel dieses User, die Absurdität, die Camus meint (:


    :lol::rofl:


    Bitte streitet euch nicht, lasst uns lieber ganz gemütlich diskutieren. Freeman, es ist nun mal eine Glaubenssache, ob du es zu geben willst oder dich hinter Wortspielen davor drückst. Aber was ist daran schlimm? Ich meine, das interessante an der Lehre Buddhas ist, das tatsächlich VIELES in der Praxis "erfahrbar" ist, bis halt auf einige Metaphysische Konzepte.

    Danke für deine Antwort, Freeman.


    Ja, auch ich kenne die Sutra vom Buddha wo er unsere Leben und unsere ganzen Leiden preisgibt mit Tränen aus Meeren die wir vergossen haben usw.


    Da bleibt halt die Frage, Buddhismus funktioniert nur wenn man GLAUBT. Glaubt das es weiter geht nach dem Tode, und nicht nur irgendwie weiter geht, sondern das es spezifisch mit der Wiedergeburt weiter geht. Überprüfen kann man es ja nicht, obwohl Buddha ja alle ermuntert hat, nicht blind zu glauben. Also bleibt einfach nur ein Vertrauen, das es mit der Wiedergeburt stimmen mag, oder?


    LG
    Hund

    Liebes Forum,


    Mir ist gerade etwas durch denn Kopf gegangen. Im Buddhismus wird ja das Leben an sich als "Leid"-"Dukkha" empfunden und das "Ziel" ist es aus dem "Samsara", denn ewigen Wiedergeburten auszubrechen um eben nicht mehr zu leben und kein "dukkha" mehr zu erfahren und ins Nirvana einzugehen (Was Nirvana nun bis zum Schluss bedeutet, habe ich immer noch nicht verstanden, es ist weder ewiges Glück, noch ein Ort noch ist es Nichts, aber darum geht es mir erstmal nicht).


    Ich habe mir die Frage gestellt, ob leiden eigentlich nicht erst das Leben, "Lebenswürdig" macht. Was wäre es für ein plastisches, glänzendes, unnatürliches und ekelerregendes Leben, wenn wir all die Traurigkeit, Melancholie, Schmerzen, Ängste nicht spüren würden? Wären wir nicht diesen großartigen Erfahrungen die eben das Leben sind, beraubt worden? Vielleicht ist es ja gerade das magische an dem Leben, das es so unendlich schön und zugleich so schrecklich ist? Man könnte ja auch die vollkommene Erlöschung allen Leids mit dem Wunsch eines Drogenusers vergleichen,der z.b Valium über Jahre nimmt und sich wie in "Watte" gepackt fühlen will und alles mit Gelassenheit nimmt oder eines Menschen der Heroin konsumiert, der das "Leiden" ausmerzen will. Ist es nicht so ähnlich mit einem Buddhisten, der, durch die Meditation, quasi sich "Symbolisch und Psychisch" eine Kugel geben will? Aber ich frage mich, ob diese Menschen all die Erfahrungen, all die Karussell Fahrten vom Höchsten Glück runter ins unendliche Leid nicht verpassen werden? Denn das macht ja schließlich dieses Leben in seiner "Ganzheit" aus. Mir ist natürlich klar, das es im Buddhismus nicht um die Betäubung geht wie es bei einem Drogenuser ist, es geht warscheinlich eher um das "Aufwachen". Aber dieses Aufwachen ist irgendwie theoretisch und allegorisch, schon auch mit dem gleichen Wunsch gleichzusetzen, Leiden auszumerzen. Es geht also um denn Wunsch an sich.


    Dazu fehlt mir dieses Lied ein:


    https://www.youtube.com/watch?v=KIiUqfxFttM


    Und weiter, Ich erinnere mich an das Buch von Albert Camus -Das Mythos von Sisyphos, das ich vor paar Jahren gelesen habe. Da gibt es eine Passage, wo Camus einen Zustand des Absurden beschreibt als er einen Mann in einer Telefonzelle telefonieren sieht. Er sieht wie er da steht und redet, jedoch ohne die Worte zu hören und somit zu verstehen. So ergibt sich für ihn, ein bizarres Spiel, wo er die Dinge sieht ohne ihnen einen Sinn/Nutzen zu verleihen das bei uns im Gedächtnis eingelernt ist. Er sieht also wie sich das Loch bewegt (Mund) und erkennt, das alles, was wir sehen, die BEDEUTUNG davon, die Sprache erst formuliert hat (Wir sagten zu dem eckigen Stück Holz, das ist ein Schrank, und das wurde es dann) und erkennt die absolute Absurdität der Welt an, das quasi alles "Sinnlos-Sinnfrei" ist, weil VOR DEM Sinn einer Sache, sie zuvor einfach Nackt existiert und somit der "Wirklichkeit" näher ist. Da, dachte ich mir auch, wie es wohl von der Seite aussehen könnte, wenn mann Glatzköpfige Menschen(Fleischkörper) sitzend mit verschränkten Beinen in Orangenen/Schwarzen/Roten Tüchern gehüllt, die nach absoluter "Dukkha-Freiheit" streben. "Nüchtern" betrachtet wäre es ja absolute Absurdität die in die Komik übergeht. (Dieses nüchterne Betrachten, ist doch eine Meditation aus dem Buddhismus oder? So nebenbei erwähnt :grinsen:)


    So es waren mal paar Überlegungen am Mittag die mein Affengeist los werden wollte. Hoffe auf eine interessante Diskussion :)



    LG
    Hund