Beiträge von mukti im Thema „Dualismus im Theravada“

    Morpho:

    Hat sich der ÖBR nicht angeschlossen und seh da auch nix von interkonfessionellen Programm.


    Wieso sollte er sich der Organisation eines anderen Landes anschließen, Austausch gibt es bestimmt.
    Die ÖBR ist insofern interkonfessionell, als sie ein Dachverband für alle möglichen Richtungen ist. Traditionsübergreifende Programme gibt es auch. Allzuviel weiß ich nicht darüber weil ich mich eher an eine Tradition halte.


    Es gibt halt solche interkonfessionellen Versuche, und dann gibt es auch den Dialog unter den jeweiligen Traditionen und verschiedene Zusammarbeit für gemeinsame Projekte. In der ÖBR sind Theravada und Mahayana im selben Haus in eigenen Räumen und haben auch "Außenstellen" der jeweiligen Richtung. Beim Vesakh feiern sie alle gemeinsam.


    Gegenseitig abhängig stimmt ja, nichts ist für sich alleine isoliert. Das bedeutet aber nicht dass alles ohne Unterschied eins wäre, wie im Advaita Vedanta.
    "Entzugstoutch" des PK - die Dinge werden halt klargestellt, wenn auch öfter vor dem Hintergrund der Atman-Lehre. Aber auch sonst glaubt der Mensch leicht und gerne an irgendeine eine Art beständiges Sein, weshalb er letztlich nicht von Dukkha loskommt. Das ist eben das grundsätzliche Anliegen der Lehre.
    Lebensfeindliche Strömungen und Meditationsformen gibt es wahrscheinlich überall.
    "Den Hinayana mit einem Mahayana Geist praktizieren", damit ist wohl besonders auf das Bodhisattva Ideal hingewiesen. Ich glaube aber dass sich da in der Praxis kaum ein Unterschied zeigt, sonst gäbe es im Theravada nicht soviel Öffentlichkeitsarbeit, Einladungen zu Vorträgen, Seminaren, Meditation, Retreats, gemeinsame Veranstaltungen usw. Es sind wohl nur unterschiedliche Zugänge und Hervorhebungen.

    Moosgarten:
    mukti:

    Jedenfalls gibt es nach dem PK kein "Alles ist eins", wie etwa das Brahman der Hindus.


    Die Aussage ist genau sinnlos wie Aussagen zur "Wiedergeburt", wenn nicht gleichzeitig die Frage beantwortet wird: "in welcher Hinsicht?"


    Dachte diese Frage wäre beantwortet mit dem Beispiel des Brahman der Hindus, das als der eine, bewusste, letztendliche Urgrund dargestellt wird. In dieser Hinsicht gibt es das nicht nach dem PK.

    Jedenfalls gibt es nach dem PK kein "Alles ist eins", wie etwa das Brahman der Hindus. Bewusstsein hängt immer ab von etwas Anderem, das nicht Bewusstsein ist:


    accinca:
    mukti:


    Wo steht das denn?


    Was genau?


    Dass Einheit erstrebt und das Hängen an der Vielfalt überwunden wird.
    Aber in deiner Antwort an Moosgarten hast du es ja bereits geschrieben:


    accinca:


    Die "Einheitserfahrung" d.h. die Einigung des Geistes
    identifiziere ich nämlich per Definition als samādhi.


    Das steht natürlich öfter im Palikanon. Nicht als endgültiges Ziel, sehe ich auch so.

    accinca:
    Bakram:

    Natürich wird im Palikanon keine Einheitserfahrung gelehrt.


    Das würde ich so nicht sagen.
    Sie ist nur nicht das endgültige Ziel.
    Einheit wird erstrebt und das Gegenteil
    das Hängen an der Vielheit wird überwunden.


    Wo steht das denn?

    Hallo,


    kesakambalo:


    Hi,
    diese Sache mit heilsam unheilsam oder weder noch, enstammt dem Achtfachen Weg als ein Glied der
    Tugendkette. Der Achtfachte Pfad ist nur ein Übungswerkzeug zur Bewußtseinsveränderungen, wie sie durch die 8 Jhanas dargestellt werden. Der Achtfache Weg liefert keine Operationalisierung des weltlichen Geschehens.


    kesakambalo


    Verstehe ich nicht, was ist denn eine "Tugendkette"? Was bedeutet "der achtfache Weg liefert keine Operationalisierung des weltlichen Geschehens"? Soviel ich weiß ist der achtfache Pfad der Weg zu Erleuchtung und Befreiung - Nibbana. die Jhanas gehören zum achten Glied, nämlich Sammlung (sammā-samādhi).

    Hallo,



    Gut und schlecht bzw. heilsam und unheilsam ist im Theravada in Bezug auf die Befreiung von Leid gemeint. Heilsames führt zu Leid, Unheilsames befreit von Leid. Z.B. wenn man zuviel isst ist das unheilsam, weil man dann Magenweh kriegt. Oder wer geboren wird erfährt die Leiden des Lebens. Weiß nicht ob man das als philosophischen Dualismus bezeichnen kann, es sind einfach Tatsachen.
    Eine dualistische Philosophie ist z.B. wenn sich das Individuum letzten Endes immer vom Ganzen oder von Gott unterscheidet, im Gegensatz zum Nicht-Dualismus, wo alles eins ist.
    Im Theravada ist das Ende, also Nirvana, weder als dualistisch noch als das Gegenteil beschrieben, es bedeutet einfach nur das Ende von Gier, Hass und Verblendung.


    Nirvana und Samsara sind eins gibt es im Zen, aber davon verstehe ich nichts, das erklären besser die Zen-Anhänger.