Beiträge von mukti im Thema „Abwertung der Theravada Schule“

    Das Buddhaideal ist Befreiung, das ist es was nach der Paliüberlieferung der Buddha angestrebt und erreicht hat.


    Zitat


    Angenommen ich suche die ungeborene höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein, Nibbāna, weil ich selbst der Geburt unterworfen bin und die Gefahr in dem, was der Geburt unterworfen ist, erkannt habe; ich suche die nicht alternde, nicht krankende, todlose, kummerfreie, unbefleckte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein, Nibbāna, weil ich selbst dem Altern, der Krankheit, dem Tode, dem Kummer und der Befleckung unterworfen bin und die Gefahr in dem, was dem Altern, der Krankheit, dem Tode, dem Kummer und der Befleckung unterworfen ist, erkannt habe. M.26


    Erst nach der Erleuchtung denkt der Buddha daran anderen dabei zu helfen, was er zunächst ablehnt:


    Zitat

    Wenn ich das Dhamma lehren würde, würden andere mich nicht verstehen, und das wäre ermüdend und beschwerlich für mich. M.26


    Nachdem er sich überzeugt hat dass es doch Wesen gibt die ihn verstehen werden, entschließt er sich zu lehren. Demnach gehört Mitgefühl wesentlich zur Buddhaschaft, obwohl es sich nicht unbedingt bei jedem Befreiten durch Lehrtätigkeit ausdrücken muss.


    Befreiung für andere anzustreben ist ja ein nobler Gedanke, wobei mir aber nicht ganz klar ist wie man etwas geben könnte, das man selber nicht hat. Insofern müsste es in jedem Fall zunächst um die eigene Befreiung gehen, wobei Metta natürlich eine große Rolle spielt, vor und nach der Befreiung.

    Wie das gehen soll dass man erst befreit sein möchte wenn alle Wesen befreit sind, ist mir vollends unklar, vielleicht ist das nicht wortwörtlich zu nehmen und dient dient vor allem der Entwicklung einer großherzigen Gesinnung. Was den Mahayana wieder sehr sympathisch macht.

    Holzklotz:


    Wenn das Ende ohne Freunde und Familie in irgendeiner stickigen Höhle geschehen soll, dann ist doch irgendwas ganz ordentlich faul an der Geschichte.
    So eine Abgeschiedenheitsphase kann doch höchstens ein Übergang sein.
    Wenn es darum geht, sich äußerlich von allem los zu sagen und das auch noch auf Dauer... Da wäre doch ein Strick geschickter und schneller als ein Kissen.
    Oder hab ich da jetzt was falsch verstanden?


    Ich verstehe es so dass es immer auf die innere Abgeschiedenheit drauf ankommt, also an die nicht-Anhaftung. Da kann eine vorübergehende äußere Abgeschiedenheit zur besseren Sammlung nützlich sein, aber meistens ist heilsame Gemeinschaft nötig.


    Und ein Yogi der es vorzieht meistens in einer Höhle zu leben, wird oft von mehr Leuten aufgesucht als jemand in einer Großstadtwohnung.


    Ist es nicht ein sehr großes Stück des Weges das man da zurückgelegt haben muss? Ich glaube es war sogar Ananda, der erstmal sehr betrübt war als der Buddha kurz vor dem Parinibbana stand.

    Lucky:


    Und trotzdem zieht genau dieser Post am meisten Leute an.


    Trotzdem ist es ja gelungen dieses Thema sachlich weiterzudiskutieren. Ich habe das nur geschrieben weil das eine Antwort auf meinen eigenen Beitrag war.


    Bitte nicht weiter stören lassen und beim Thema bleiben! :)

    Moosgarten:
    mukti:

    Klar, wie könnte man auch etwas geben, das man selber nicht hat.


    Genau, darin äußert sich ja gerade das völlige Missverstehen von buddhistischer "Rettung". Im Hinayana (etwas u.U. völlig anderes als Thravada) denkt man, man könne das alleine tun, eben wie sich allein eine Maske aufsetzen. Und man denkt, man könne "Rettung" haben.
    Wie ich inzwischen denke: selten dämliche Ansinnen, hochgradiger Realitätsverlust, schwerer Fall von Religiotie.


    Darauf würde ich gerne eingehen, aber bei dieser drastischen Abwertung verzichte ich lieber darauf. Bei einer so unachtsam gewaltsamen Formulierung kann kein Austausch im Sinne rechter Rede zustandekommen will mir scheinen.

    Martin (Dhammavaro ):
    Moosgarten:


    Ja, z.B. wie gerade.
    Es geht darum: Sich zuerst zu retten ohne auf die anderen zu achten. Das ist egoistisch.


    Im Flieger setzt man sich zuerst die Atemschutzmaske auf.
    Sonst würde man unmächtig werden, und man könnte niemanden retten.


    Klar, wie könnte man auch etwas geben, das man selber nicht hat.

    pops:


    Dein Beispiel, in dem dem Raucher versucht wird "klarzumachen", was für Folgen sein Tun hat (Krankheiten, Leid) ist nicht die Methode Buddhas.


    Das ist schon eine Methode Buddhas:


    Zitat

    Rāhula, wenn du eine Handlung mit dem Körper ausführen willst, sollte eben diese körperliche Handlung von dir so reflektiert werden: 'Würde diese Handlung, die ich mit dem Körper ausführen will, zu meinem eigenen Leid führen, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider? Ist es eine unheilsame Handlung mit schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften Ergebnissen?' Falls du erkennst, während du sie reflektierst: 'Diese Handlung, die ich mit dem Körper ausführen will, würde zu meinem eigenen Leid führen, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider; es ist eine unheilsame Handlung mit schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften Ergebnissen', dann solltest du eine solche körperliche Handlung mit Sicherheit nicht ausführen. (M.61)