Varadinno:Hypothese: wenn sehr viele Laien in Thailand eher an "gutem Kamma" oder einer "guten Wiedergeburt" interessiert sind und weniger an "richtiger" Praxis, könnte ich mir vorstellen, dass dies durchaus Wirkungen auf die Ernsthaftigkeit und Motivation mancher Mönche hatte und hat. Nach dem Motto "Warum soll ich mich anstrengen, wenn ich es nicht muss". Und in dem Text von Ven. Dhammika werden ja auch solche Dinge geschildert - dass Laien ernsthaft praktizierende Bhikkhus quasi "vereinnahmen" oder gar "korrumpieren", um "Verdienste" für sich zu sammeln (via "Dana").
Ajahn Chah hat sich meines Erachtens und Wissens z. B. gegen diese Form der Vereinnahmung erfolgreich "gewehrt" ( z. B. lange Zeit keine Elektrizität in seinem Kloster).
Ob allerdings diese Einstellung - anscheinend vieler - Laien eine Ursache oder eine Wirkung sind ("Ei oder Henne"...) , das kann ich de facto nicht beurteilen.
Da könnte etwas dran sein. Es gibt ja immer Wechselwirkungen, speziell im Verhältnis Lehrer-Schüler. Motivierte Schüler können das Beste in ihren Lehrern wecken. (Und natürlich auch umgekehrt.)
Einseitige Schuldzuweisungen blenden üblicherweise andere Aspekte der Situation aus.
Dennoch kann man doch eigentlich nicht erwarten, dass Reformen von den Laien ausgehen (die ohnehin wenig zu sagen haben). Und dass es einige wenige herausragende Mönche gibt, ist natürlich sehr gut, gerade für uns, die wir davon profitieren können.
Das löst aber nicht die gesellschaftlichen Missstände in diesen Ländern, unter denen die einfache Bevölkerung leidet. Da liegt doch große Verantwortung bei der Sangha und ihren Institutionen.