accinca:Und ein statisches Bewußtsein gibt es trotzdem nicht.
Nein, aber ich denke schon, dass es einen Wesenskern gibt, der sich nur schwach ändert. Vor einigen Jahren war Klassentreffen nach 20 Jahren seit Schulende und es war auffallend, dass die Leute in ihrer grundlegenden Wesenart gleich geblieben sind. Im Buch "Das weise Herz" von Kornfield gibt es auch eine Stelle an der er sagt, es sei in der modernen Psychologie sowie im Buddhismus anerkannt, dass eine gewisse Identifikation notwendig sei um eine gesunde Psyche zu haben. Versteht man Anatta falsch als hätte man gar kein Selbst und versucht das zu praktizieren, kommt das nicht gut raus. Ich muss mal nachschauen wie er es genau formuliert hat.
Deswegen ist der Artikel Im Alter wirst du ein komplett anderer Mensch sein auch interessant, weil bei der einen Untersuchung gesagt wird, ab einem höheren Alter (über 70) würde es bei manchen Leuten noch eine Änderung in der Wesensart geben. Ich vermute mal erst dann haben verschiedene Menschen erkannt, dass nichts schlimmes passiert, wenn sie "ihre" Wesensart noch ein Stückweit loslassen.
Keine Identifikation aufzubauen bedeutet auch bei sich Selbst zu sein, also keine Sachen von außen reinzuziehen und ihnen nachstreben. Sonst fällt man aus seinem Selbst raus. Dieses Selbst ist zwar auch veränderlich, aber es gibt einen Kern, der sich nur schwach über längere Zeit ändert.