Beiträge von Frieden-und-Freude im Thema „Tiefegrade Meditation“

    Morpho:

    'Denk nicht an einen rosa Elefanten, lass das los'. Super. Hauptsache man brilliert mit 'Wissen', soviel Metta musste sein.


    Ja, gerne schenke ich auch Dir etwas Metta, lieber Morpho. :rose:


    Du unterstellst mir nun schon wiederholt irgendwelche negativen Motive.
    Darf ich Dich bitten, das in Zukunft zu unterlassen?


    Zum inhaltlichen Aspekt Deiner Kritik:


    Ja, stimmt, da gibt es ein Problem: Einerseits werden die Vertiefungen zum Objekt des Begehrens, wenn man davon spricht. Andererseits gilt es in der Tradition, mit der ich vertraut bin, als unverzichtbar, viel darüber zu wissen.
    Also über Ziele und Mittel informiert zu sein.


    In der Praxis bedeutet das, sich immer wieder zu korrigieren und das zweckrationale Denken loszulassen. Aber ohne komplett darauf zu verzichten.


    Mag sein, dass das aus Zen-Sicht erscheint als "Denk nicht an einen rosa Elefanten".


    Hallo Kimberly,


    die Meditationserfahrung, die Du beschreibst, wird als "access concentration" bezeichnet: Der Geist bleibt spielend leicht auf dem Meditationsobjekt, in Deinem Fall auf dem Atem.
    Ajahn Brahm nennt das den "schönen Atem" (beautiful breath).
    Das ist noch keine meditative Vertiefung (Jhana), aber es wird als Bedingung dafür angesehen, dass eine Vertiefung eintreten kann.


    Entscheidend ist, dass Du die Mentalität des Erreichen-Wollens loslässt.
    Also sich nicht darauf fixieren, den Zustand wieder zu "bekommen", den Du erfahren hast.


    Loslassen ist der kürzeste Weg.


    Wie lange es dauert, um eine Vertiefung zu erreichen?
    Es dauert so lange wie es dauert.
    Und wer es haben will, erreicht es gar nicht. (Denn es hat wesentlich mit Loslassen zu tun.)


    Ob ein fortgeschrittener Praktizierender einen einmal erfahrenen Zustand der Vertiefung immer wieder "erreicht"?


    Das ist sehr unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren ab.
    Es gibt "Meister der Jhanas", die jederzeit in jede beliebige Vertiefung eintreten können. Aber bei den meisten fortgeschrittenen Praktizierenden ist das nicht so.
    Das ist auch gar nicht so wichtig. Viel wichtiger ist es, loszulassen und auch Deine Meditation so zu akzeptieren, wie sie gerade ist.


    Der Buddha hat die Jhanas gelehrt als wichtiges Hilfsmittel für Einsicht.
    Das heißt die Vertiefungen sind noch nicht die Befreiung selbst, eher ein Vorgeschmack darauf, insbesondere bei der vierten Vertiefung. Begehren und Aversion verschwinden vorübergehend völlig und es entsteht ein Gleichmut, der als höchstes Glück empfunden wird, obwohl weder angenehme noch unangenehme Gefühle vorhanden sind.


    Die Vertiefungen schärfen den Geist. Den so geschärften Geist kannst Du nach der Meditation für Kontemplationen nutzen.


    Mein Lehrer, Leigh Brasington, hat auf seiner Webseite viele nützliche Infos über die Jhanas. Vielleicht hilft Dir das weiter:


    http://www.leighb.com/jhanas.htm



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