Beiträge von Monikadie4. im Thema „Über Dharma schreiben“

    Sherab Yönten:

    Bei dieser Sichtweise geht es um das eigene Wohlbefinden. Woher weiß ich was heilsam und unheilsam für andere Wesen ist? Das meinte ich übrigens mit meiner Frage!


    Wenn Du damit meinst, woher wir wohl wissen mögen, ob wir Menschen z.B. in Afrika auf heilsame Weise helfen können, dann gibt es da immer learning by doing. Wir haben aus der ersten Zeit der Entwicklungshilfe gelernt, dass wir Menschen in Afrika nur helfen können, wenn wir ihnen Werkzeuge in die Hand geben, um sich selbst zu helfen.
    Wenn aber die Kriege nicht nur nicht beendet werden können, sondern sogar weiter zunehmen und der Regen ausbleibt, so dass die Tiere verdursten und der Acker vertrocknet, dann sind wir den Gesetzen dieses Universums ausgeliefert. Da können wir kaum wissen, was heilsam ist. Dennoch ist es notwendig, Ärzte ohne Grenzen oder andere Hilfsorganisationen finanziell zu unterstützen, damit die Menschen nicht vor unseren TV-Augen verrecken.


    Ob heilsam oder unheilsam zu denken, ist da wohl kaum gerecht, denn dann müssten wir diese hungernden Menschen ja auch dazu bringen, dass sie keine Sprösslinge mehr in die Welt setzen, damit ihr Leiden ein Ende hat.
    Wir können diese Welt nicht retten, aber wir können Leiden mindern, u.a. auch, indem wir sie nicht mehr ausbeuten, keine billige Klamotten und kein billiges "Futter" kaufen.
    _()_

    mukti:
    Monikadie4.:

    Aus meiner Sicht endet das Leiden u.a. auch dann, wenn ich keine Angst mehr habe, ein fehlerhafter Mensch zu sein.


    Das fällt für mich unter den unpopulären Begriff "Demut" = Einsicht in die eigene Unzulänglichkeit. Das ist schon eine Erleichterung.


    Ja, diese Demut kann ich mir erst leisten, wenn ich genügend Einsicht habe. Ja, und das ist Erleichterung (Freiheit).

    Waldler:

    Wenn man nur als Erleuchteter verstünde/wüsste, was heilsam und was unheilsam wäre, dann wäre unsere Welt NOCH schlimmer als sie sowieso schon ist.


    Wobei ich gar nicht weiss, was Erleuchtung ist, es interessiert mich auch für mein alltägliches Leben nicht, in welchem es aber wichtig ist, immer klarer zur erkennen, was heilsam und was unheilsam ist.


    Wenn ich nur als Erleuchteter verstünde/wüsste, dann hätte ich ja überhaupt keine Chance, seine Lehre kennenzulernen und wirklich umzusetzen.


    Auch für mich ist Erleuchtung nicht mehr von Bedeutung, denn hier und jetzt heilsam zu denken und zu handeln ist entscheidend.

    Sherab Yönten:

    [
    Genau. Das meinte ich mit "inneren Erfahrungen". Also ist Dharma nicht abhängig von einem bestimmten Thema, sondern bei jedem Thema gibt es etwas, das mit Gier, Hass und Verblendung zu tun hat (zumindest solange, bis man noch nicht erleuchtet ist) ?


    Ja, aber was hat das z.B. mit dem Spendenthema zu tun? Was sollen da innere Erfahrungen? Und warum sollte ich mich darüber echauffieren? Was hab ich mit politischen Auseinandersetzungen zu tun? Was hat das hier im Forum verloren?

    Sherab Yönten:

    Hallo Monika, und was sagst Du zur Frage: " Wo genau fängt Dharma an, wo hört Dharma auf?"


    Hab ich das nicht klar gemacht?
    Bei leerem Geschwätz. Bei Boulevard-Presse, bei Politik, bei gesellschaftlichen Themen. Da, wo ich mich auf Glatteis begebe, weil ich vom Thema keine Ahnung habe.
    _()_ Monika

    Sherab Yönten:


    Eigentlich ist in jedem weltlichen Thema auch ein Anteil Dharma inklusive. Nämlich der innere Umgang mit einem Thema.


    Was ich - insbesondere auch hier - gelernt habe, ist, mich nicht in Ansichten und damit verbundene Emotionen zu verstricken - insbesondere nicht über Themen, von denen ich keine wirkliche Ahnung habe, sondern nur die Meinung, die ich in den Medien höre und sehe.


    Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das nur Stückwerk ist. Nur ein Beispiel: Ich habe 27 Jahre an der Spitze einer großen Krankenkasse gearbeitet, d.h. ich war in Sitzungen dabei, wo es um Gesetzesänderungen und deren Umsetzung ging, so dass ich weiß, dass z.B. - u.a. auch von Ärzten - immer wieder wieder die KK verantwortlich gemacht werden für das Dilemma der Abrechnung und Leistungen. Es ist jedoch der Gesetzgeber.


    Also was auch immer in den Medien erscheint, ist gefärbt von der Interessengruppe, die dahintersteht.
    Vieles wird aus dem Zusammenhang gerissen. Und wo ein einzelner etwas "anstellt", wird gleich die ganze Sippe in Haft genommen. Pauschal.


    Deshalb übernehme ich nicht mehr einfach so die Informationen, ohne den Hintergrund zu wissen.


    Zitat

    Das geht mir nicht nur hier im Forum so, sondern ich sehe es generell als meine Schwäche, Emotionen und innere Erfahrungen in Worte auszudrücken.


    Ja, und gerade darin sehe ich eine große Möglichkeit, sich zu schleifen. Wenn Du die "Schwäche" loswerden willst, weil sie z.B. auch in der Partnerschaft hinderlich ist, dann ist es doch der Übung wert. Wenn Du aber diese "Schwäche" als Eigenart betrachtest, dann kannst Du sie doch einfach akzeptieren.


    Zitat

    Die eigenen inneren Erfahrungen über die eigenen Unzulänglichkeiten nieder zu schreiben, fällt (mir) jedoch schwerer, als sich "sachlich" an einem Thema zu orientieren.


    Ist doch okay, wobei: was ist "sachlich"?
    _()_ Monika