Beiträge von Waldler im Thema „Über Dharma schreiben“

    Ellviral:

    Da gibt es ein Hindernis. Es muss der Mut da sein Fehler zu machen. Wenn dieser Mut nicht da ist bleibt es beim Anhängen an Lehrer, Riten und Regeln aus Verlangen nach nichts falsch machen wollen.


    Ja, so sehe ich das auch. Oder auch bei einem Anhängen an der Erleuchtung. Wenn man nur als Erleuchteter verstünde/wüsste, was heilsam und was unheilsam wäre, dann wäre unsere Welt NOCH schlimmer als sie sowieso schon ist.


    Wobei ich gar nicht weiss, was Erleuchtung ist, es interessiert mich auch für mein alltägliches Leben nicht, in welchem es aber wichtig ist, immer klarer zur erkennen, was heilsam und was unheilsam ist


    LG


    W.

    Sherab Yönten:
    Waldler:

    Wenn ihr aber, Kālāmer, selber erkennt: 'Diese Dinge sind unheilsam, sind verwerflich, werden von Verständigen getadelt, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Unheil und Leiden', dann o Kālāmer, möget ihr sie aufgeben.


    Waldler:

    Wenn ihr aber, Kālāmer, selber erkennt: 'Diese Dinge sind heilsam, sind untadelig, werden von den Verständigen gepriesen, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Segen und Wohl', dann, o Kālāmer, möget ihr sie euch zu eigen machen."


    Und was ist, wenn man nicht selbst erkennt, was heilsam oder unheilsam ist?


    Üben, üben, üben. Ich denke, irgendwann klappt das :)

    Sherab Yönten:

    Da ging es genau darum, dass es eben nicht so einfach ist (für unerleuchtete Wesen) zu unterscheiden: Was genau ist gut und heilsam und was ist schlecht und unheilsam? Solange da noch keine "unterscheidende Weisheit eines Buddha" ist, solange ist der dualistische Ausdruck gut oder schlecht der Ausdruck einer Vorstellung. Und diese kann Ursache für Gier, Hass und Verblendung sein.


    Da verstehe ich die Rede des Buddha an das Volk der Kalamer aber anders. Laut dieser Rede braucht man keine Erleuchtung, sondern eigene Prüfung und eigene Erkenntnis (und evtl. das Vorbild anderer, erfahrener), um das unterscheiden zu können. Von der Notwendigkeit irgendeiner eigenen Erleuchtung war da nicht die Rede.


    "Geht, Kālāmer, nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen, nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der Autorität eines Meisters! Wenn ihr aber, Kālāmer, selber erkennt: 'Diese Dinge sind unheilsam, sind verwerflich, werden von Verständigen getadelt, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Unheil und Leiden', dann o Kālāmer, möget ihr sie aufgeben.


    [...]


    Geht, Kālāmer, nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen, nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der Autorität eines Meisters! Wenn ihr aber, Kālāmer, selber erkennt: 'Diese Dinge sind heilsam, sind untadelig, werden von den Verständigen gepriesen, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Segen und Wohl', dann, o Kālāmer, möget ihr sie euch zu eigen machen."


    Anguttara Nikâya III, 66 (http://www.palikanon.com/angutt/a03_062-066.html)

    Sherab Yönten:

    Wo genau fängt Dharma an, wo hört Dharma auf?


    Für mich sind die "Vier edlen Wahrheiten" der Dhamma. Irgendwo sagte der Buddha, er lehre nichts anderes als die Wahrheit vom Leid und die Überwindung des Leids. Das fasst diese Wahrheiten perfekt zusammen.