Dharmapa:
Yönten: du hast mich vielleicht falsch verstanden. Es geht darum, ob in der 1. Phase der Liebenden-Güte-Meditation steht:
Möge meine Mutter glücklich sein, möge sie frei von Leid sein , möge sie Freude erfahren usw.
(Ich kenne nur: möge ich glücklich sein usw.)
Die erste Version ist laut Sayka die richtige Übersetzung.Und das macht ja schon einen Unterschied.
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Meinst Du die Mettā-Sutta?
Zitat
143
Dies soll erwirken, wer des Heiles kundig
Und wer die Friedens-Stätte zu verstehen wünscht [1]:
Stark [2] soll er sein und aufrecht, aufrecht voll und ganz [3].
Zugänglich [4] sei er, sanft und ohne Hochmut.
144
Genügsam sei er und sei leicht befriedigt,
Nicht viel geschäftig und bedürfnislos.
Die Sinne still, und klar sei der Verstand,
Nicht dreist, nicht gierig, geht er unter Menschen [5].
145
Auch nicht im Kleinsten soll er sich vergehen,
Wofür ihn andere, Verständige, tadeln möchten.
Sie mögen glücklich und voll Frieden sein,
Die Wesen alle! Glück erfüll' ihr Herz! [6]
146
Was es an Lebewesen hier auch gibt,
Die schwachen und die starken [7], restlos alle;
Mit langgestrecktem Wuchs und groß an Körper,
Die mittelgroß und klein, die zart sind oder grob.
147
Die sichtbar sind und auch die unsichtbaren,
Die ferne weilen und die nahe sind,
Entstandene und die zum Dasein drängen [8], -
Die Wesen alle: Glück erfüll' ihr Herz!
148
Keiner soll den anderen hintergehen;
Weshalb auch immer, keinen möge man verachten
Aus Ärger und aus feindlicher Gesinnung [9]
Soll Übles man einander nimmer wünschen!
149
Wie eine Mutter ihren eigenen Sohn,
Ihr einzig Kind mit ihrem Leben schützt,
So möge man zu allen Lebewesen
Entfalten ohne Schranken seinen Geist!
150
Voll Güte zu der ganzen Welt
Entfalte ohne Schranken man den Geist:
Nach oben hin, nach unten, quer inmitten,
Von Herzens-Enge, Haß und Feindschaft frei! [10]
151
Ob stehend [11], gehend, sitzend oder liegend,
Wie immer man von Schlaffheit frei,
Auf diese Achtsamkeit [12] soll man sich gründen.
Als göttlich Weilen gilt dies schon hienieden.
152
In falscher Ansicht nicht befangen,
Ein Tugendhafter, dem Erkenntnis eignet,
Die Gier nach Lüsten hat er überwunden
Und geht nicht ein mehr in den Mutterschoß. [13]
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http://www.palikanon.com/khuddaka/sn/sn_i08_152.html
Da steht erstmal gar nichts von ich oder meine. Warum wohl
Der Meditationstext, der bei Triratna oder anderen verwendet wird ist ja auch nicht ein Aufsagen der Sutta, sondern eine Anleitung, wie das beschriebene Ziel Metta zu erreichen ist. Aufgesagt, vorgelesen wird der Text in dieser Form vielleicht als Teil von Vorträgen oder als Einstieg in eine Meditation.
Der methodische Aufbau führt von sich selbst weg zu allen anderen Wesen (meist allen anderen Menschen). Dadurch, daß in der ersten Stufe immer ein 'möge ich glücklich sein, möge ich gesund sein..' vorgestellt wird wird es Einsteigern einfacher gemacht, die weiteren Stufen anzunehmen.
Weiter wird so eine Art sicherer Basis geschaffen. Wenn ich stark und gesund und zufrieden bin wird es viel einfacher, auf andere zuzugehen und zu helfen. Es ist ok an sich selbst zu denken, Du bist letztlich auch eines der Lebewesen von dem in der Sutta gesprochen wird
Ein Beispiel, das mir in diesem Zusammenhang einfällt - wenn es in einem Flugzeug zu einem Druckabfall kommt und die Sauerstoffmasken fallen herab soll jeder gesunde Passagier zuerst sich selbst die Maske aufsetzen und sicherstellen, daß sie funktioniert. Erst danach sollen sich etwa Erwachsene um Kinder kümmern, die neben ihnen sitzen oder um Menschen, die so in Panik sind, daß sie sich nicht selbst schützen können. Wenn Du 30 Sekunden drüber nachdenkst - es macht Sinn!
Texte
https://www.freebuddhistaudio.…on_talks&t=audio&limit=de
metta