mukti:
Elke:
Zu wissen von der eigenen Sterblichkeit und der deiner Lieben ist das Eine - es dann wirklich zu erleben, etwas ganz anderes und ein ähnlicher Schockmoment wie die Erlebnisse des Prinzen auf seinen Ausflügen.
Nur folgt auf diesen Schockmoment meistens nicht die tiefe Einsicht:
Zitat
Da kam mir, ihr Mönche, der Gedanke: 'Was suche ich denn, selber der Geburt, dem Altern, der Krankheit, dem Sterben, dem Schmerze, dem Schmutze unterworfen, was auch der Geburt, dem Altern, der Krankheit, dem Sterben, dem Schmerze, dem Schmutze unterworfen ist? M.26
Ja, Elke und Mukti, dieser Schockmoment ist kein Vergleich zu dem theoretischen, "abständischen" Wissen um Alter, Krankheit und Tod. Das geht durch Mark und Bein!
Ich hatte früher des öfteren sehr reale Träume mein eigenen Sterbens und bin manchmal schreiend erwacht. Dann habe ich immer geglaubt, ich sei endlich kuriert und dieses intensive Erleben würde mich für immer verändern. Pustekuchen!
Nach den Erlebnissen mit meinem Mann und meinem eigenen Schlaganfall wurde mir dann die Endlichkeit zwar noch bewusster, aber heute, nachdem es uns wieder gut und sogar besser geht als vor Jahren, muss ich mich täglich daran erinnern, und deshalb dankbar, mitfühlend - vor allem immer achtsam (gemäß Achtsamkeitsmeditation) zu sein!
Ich bin eigentlich erschüttert über die noch nach Jahren bestehende eigene Unfähigkeit, dieses Bewusstsein ständig aufrecht zu erhalten. Wenn also Siddharta aus seinem Erlebnis seine Schlüsse zog und derart konsequent verfolgte, dann steckt m.E. eine unermesslich viel größere Kraft dahinter als bei mir und wahrscheinlich den meisten anderen. Mir fällt dazu Ananda ein, der direkt an seiner Seite lebte. Wieviel Jahre hat dieser Mensch gebraucht, um endlich nach Buddhas Tod zu begreifen, was "endlich" bedeutet.
Monika