Beiträge von Sudhana im Thema „Vorträge von Mike Luetford from Dogen Sangha Bristol - Englisch“

    RichtungOsten:

    Schade, dass Ihre Diskussion nicht auf den Inhalt der Vorträge von Herrn Luetchford gilt. Ihr Inhalt war das Ziel hier ist, warum ich gab.


    Entschuldigung - das Thema Übertragungsfehler und Sawaki ein wenig zu beleuchten, bot sich hier ebenfalls an. Auch wenn Du das nur ungewollt angestoßen hattest. Mit so etwas muss man leben, wenn man hier schreibt - ist eine gute Übung in Achtsamkeit.

    RichtungOsten:

    Ich glaube, dass andere Leute aus dem Forum Inhalt gemocht werden sollten, oder zumindest nahmen eine Offenbarung hier sinnvoll.


    Was mich angeht, kann ich mit Video-Vorträgen wenig bis nichts anfangen. Deswegen habe ich mich auch nicht zum Inhalt Deiner Links geäußert. Interesse dafür gibt es hier grundsätzlich schon (siehe diesen Thread). Warum sich von denen niemand gemeldet hat, kann ich Dir jedoch nicht erklären.


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    Tychiades:

    Also ich nehm' die Kiste. Für meine Garage.


    Wieso Garage? 1958/59 machten Jacques Seguela und Jean-Claude Baudot mit einem 2CV AZLP (0,425-Liter-Maschine, 12,5 PS, 80 km/h Höchstgeschwindigkeit) eine Tour durch 50 Staaten, über 80.000 km (plus 20.000 mit dem Schiff). Fünf Kontinente, fünf Gebirge, acht Wüsten. In der Atacama-Wüste löste sich durch Vibrationen der Verschluß des Getriebegehäuses. Die 300 km bis zur nächsten Werkstatt ersetzten sie einfach das Getriebeöl durch Bananenbrei. Mach das mal mit 'nem Porsche ...


    Das wäre eine Kiste für Bodhidharma gewesen - da hätte er nicht zu Fuß durch die Gobi latschen müssen.


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    Tychiades:

    Das letzte Mal, wo ich mit einem japanischen Bonzen 坊主 Tee getrunken habe, sind mir meine Lücken klar geworden und dass es mir erheblich an Humor mangelt.
    Es gibt da aber Lehrfilme aus Japan.


    Der Clip hat in pädagogischer Hinsicht den Nachteil, dass der Scherz nicht auf Kosten der gaijin geht. Ich habe da auch so einen Film im Kopf - das Drehbuch ginge etwa so: Kommt ein gaijin zum Eiheiji und kriegt eine Audienz beim Abt. Der fragt ihn, wo er herkommt und der gaijin sagt: "Ich habe bei dem Bodhidharma der Neuzeit das Zen Sawaki Kodos studiert und komme, um mein shiho abzuholen, mein Meister kam nicht mehr dazu." Darauf der Abt: "Warum lässt du dir da nicht Sawaki Kodos Zen übertragen?" worauf der gaijin antwortet: "Ich kaufe mir ja auch keinen 2 CV, die billigste Karre, die in meiner Heimat zu haben ist, wenn ich mir einen Porsche leisten kann." Und hinzufügt: "Vergeblich die Hoffnung, bei diesem Mönch die mindeste Spur von Konformismus zu finden, konventionellen Verhaltens oder stereotypen Betragens: da gibt es nichts. Dieser Mönch gehört zur Linie der großen ikonoklastischen Meister, frei von jedem Joch, befreit von allen Dogmen und stets unberechenbar." Die Pointe: er kriegt sein shiho.


    Ich weiss nicht, ob ich den Witz richtig verstanden habe (bin schließlich auch nur ein gaijin) - erheitert hat er mich jedenfalls. :)


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    Tychiades:

    Und wenn ich die Fotos der beiden mir ansehe, dann ist mir Narita Shuyu weitaus sympatischer.


    Och - wenn Zuigo Rempo mal hier in unser Dorf gekommen wäre, hätte ich ihn gerne zu einem Tässchen Tee eingeladen. Oder bei Interesse auch zu einer Verkostung des hier wachsenden Rieslings. Ich glaube, er muss ein sehr humorvoller Mensch gewesen sein.

    Zitat

    Drückt sich auch in den Fortsetzungen der Linien aus.

    Eben.


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    Tychiades:

    Wer soll das sein Guido Nishiyama?
    Meinst wahrscheinlich Gudō Wafu Nishijima, der mal bei Kodo Sawaki studiert hatte, aber dann von Rempo Niwa die Dharma-Übertragung bekommen hatte.


    Na ja - Kosen Nishiyama hat ja wie Gudo Nishijima das Shōbōgenzō in modernes Japanisch übersetzt und Guido Keller wiederum (teilweise) John Stevens Übersetzung von Nishiyamas Übersetzung ins Deutsche. Da kann es schon mal zu einem Kurzschluss kommen. Einem Übertragungsfehler.

    Tychiades:

    Die Linie ist also falsch dargestellt bzw. man macht das Übliche, man hängt sich an den alten Sawaki und hofft, es merkt keiner und verkauft sich dann besser.


    Ja - wer schmückte nicht gerne seinen Stammbaum mit dem alten Sawaki. Und muss dann doch notgedrungen mit einem anderen Vorlieb nehmen. Z.B. dem von Hata Zenji. Ein anderer 'Kosen' (der nun weder mit Nishiyama noch Nishijima etwas zu tun hat) hingegen macht zwar viel Gewese um Sawaki und noch mehr um den "Bodhidharma der Neuzeit", in deren Nachfolge er sich verortet - aber vor die Qual der Wahl gestellt sollte es dann doch die Linie des (schon erwähnten) Niwa Zenji statt der Sawakis sein (der 'Bodhidharma' 2. Auflage war so exklusiv, dass seine Linie für niemanden zur Wahl stand). Mit einer Begründung, die es wert wäre, in Stein gemeißelt zu werden: "Quant à Narita Roshi, pourquoi ne l'ai-je pas choisi pour me remettre le shiho? Pourquoi prendre une deux-chevaux quand on peut se payer une Porsche?" :eek: Nun ja - wenn man es sich aussuchen kann ...


    Für die Nicht-Eingeweihten: "Narita [Shuyu] Roshi", der "deux-chevaux", war der erste Sawaki-Schüler, der von diesem Shiho erhielt (was ihn dann ja auch vom "Bodhidharma der Neuzeit" unterscheidet, der zumindest in dieser Hinsicht etwas mit Niwa Zenji gemeinsam hatte). Wer als Nichtfranzose die Metapher etwas kryptisch findet, wird zusätzlich über "deux-chevaux" aufgeklärt: "famous French car, very cheap, the cheapest". Als Anglophoner könnte man dann noch hinzufügen: "it runs in the family ..." - und das schon seit 50 Jahren ... :kiss:


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    P.S.: Sorry, hatte heute einen Migräneanfall. Danach bin ich immer so drauf ...