Beiträge von void im Thema „Drogensucht und Buddhismus“

    Ellviral:

    Na da hab ich ja Glück gehabte das es an meinen Gehirn liegt und ich überhaupt keine Schuld dran das dieses bescheuerte Ding so rea-giert. Sucht durch Drogen als Krankheit einzuführen hat mehr Leiden geschaffen als es die Drogen je hätten können. Jetzt hat man zur Sucht auch noch eine Krankheit. An der Sucht verdienen ja auch proportional viel zu wenige.


    Bevor man Sucht als Krankheit sah, sah man es als Laster und als moralische Schwäche. Von daher war der Schritt, Sucht als Krankheit zu sehen, eine Möglichkeit das Suchtptoblem sachlich von Schuldgefühl, Schande und Selbstvorwürfen zu trennen.


    Aber dabei ist natürlich auch etwas verloren gegeangen. Wenn etwas meine schuld ist, bin ich ja der Täter und damit der Handelnde, was bdeutet, dass sich auch was zum positiven verändern kann. Während eine Krankheit ja leicht als etwas, "was einem passiert" gesehen wird.

    Losang Lamo:

    Aus meinen persönlichen Erfahrungen heraus bin ich der Meinung, dass Meditation und Drogen zusammen nicht gehen. Was man sich mit Meditation mühsam und kleinteilig aufgebaut hat, reißt man mit Drogen ganz kurz mal wieder ein. Ich trinke auch keinen Alkohol, denn es vermiest mir alle Fortschritte, es torpediert mein Nervenkostüm. Das ist mir der Geschmack von alkoholhaltigen Getränken nicht wert.


    Du sprichst davon, selber psychedelische Dogen und Alkohol genommen zu haben. Und wenn du von der Inkompatibiät von Drogen und Meditataion sprichst, dann sprichst du wohl in erster Linie davon.


    Aber warum glaubst du denn, dass man dieses Urteil auf Methadon auszudehnen kann?
    Ist das nicht eine sehr andere Baustelle?


    Methadon ist ja nichts, was einen in einen Rausch versetzt - es entspricht doch eher einem Schmerzmittel, oder? Gibt es nicht viele Leute, die wegen Unfällen und schweren Erkrankungen Schmerzmittel nehmen müssen? Kann man da wirklich nicht meditieren?

    Samten:

    Drogenabhängigkeit ist eine "Krankheit" die durch (abhängimachende) Drogen/gebrauch erstmal entsteht,
    nicht andersherum
    man muss den Gaul schon richtigrum aufzäumen.


    Also von den Leuten die ich kenne, war es immer so, dass die mit Opiaten angefangen haben, um einen Schmerz, der wo anders herkam, zu betäuben. Man benutzt die Droge, um vor sich selber wegzulaufen, und um sich dem Mist der in einem drin ist, nicht stellen zu müssen.


    Da kann es dann sein, dass man köperlich vollkommen von der Droge wieder weg ist, aber dann gerade dadruch all das wieder an die Oberfläche kommt, was man mit der Droge verdrängen wollte. Es klingt jetzt unglaubwürdig, aber es gibt Leute, die mit Heroin ganz normal funktionieren, so dass keinem etwas auffällt, aber dann wenn sie die Droge nicht mehr haben, auf einmal unglaublich schlecht "funktionieren".


    Heroin ist dann nicht so die Ursache der Krankheit, sondern eher so einen ganz schlechte, verhängnisvolle Medizin, wo man sich die Quelle seiner Ängste zwar für eine Weile vom Hals halten kann, sie aber dann mit Verstärkung wiederkommen. Von daher finde ich das mit dem Methadon eine gute Sache, weil es einem erlaubt, da einen Mittelweg zu beschreiten.

    achtsamkeits-junkie:

    .
    Doch schließlich entdeckte ich diese Webseite: http://www.buddhismus-heute.de…ue__6.position__8.de.html - sie machte mir unglaublich viel Furcht und Sorge. Denn ich war stets der Überzeugung, dass die Seele nach dem Tode nicht mehr die "körperlichen" Wünsche hat bzw nicht mehr nach einer chemischen Substanz gieren kann. Nun sollte ich mich nicht durch die Meinung eines einzelnen durcheinander bringen. Aber sie widerspricht natürlich der Idee der Psychiater, mein Leben lang substituiert zu bleiben, um etwaige schwere Depressionen und Ängste gleich zu unterdrücken. :cry:


    Die Idee mit den Energiekanälen und Winden ist eine Idee aus der traditionellen tibetischen Medizin. Und da ist es ja so wie mit traditioneller chinesischer oder indischer Medizin auch. Für die einen ist es eine ganzheitlich Alternative zur westlichen Medizin und für andere etwas eher Dubioses ( http://www.welt.de/gesundheit/…-Typen-unterscheidet.html )Also nichts weswegen ich mich durcheinander bringen lassen würde. Selbst viele tibetische Buddhisten gehen lieber zum normalen Arzt. Und in anderen Formen des Buddhismus ist das noch weniger wichtig.


    Mir kommt es seltsam vor, warum Opiate jede spirituelle Weiterentwicklung behindern sollten.


    Opiate sind ja auch ein wichtiges Schmerzmittel und auch du nimmt ja Methadon nicht um einen Rausch zu bekommen sondern eher als eine Medizin um normal leben zu können. Sicher wäre es schön, wenn du da irgendwann darauf verzichten kannst.


    Es gibt auch buddhistische Lehrer die früher Junkies waren. Mir fällt da Noah Levine ein, dessen Buch "Dharma Punx" es auch auf Deutsch gibt.