Beiträge von void im Thema „SGI Deutschland -- eine traumatische bittere Erfahrung“

    Ich sehe es nicht so, dass man ein "Erwartungsmonster" wäre, wenn man von einher Gruppe erwartet, dass sie einen auffängt. Es ist eine sehr normale Erwartung. So wie wir ganz normal/von unserem Partner erwarten, dass er uns liebt oder von Freunden, dass sie uns nicht hängen lassen.


    Aber eben genau diese "normalen Erwartungen" führen, wenn sie nicht erfüllt werden , zu Leiden und Enttäuschung. So wie es auch ganz normal passiert, dass Leute Zimmerpflanzen verkommen lassen. Das geschieht ganz normalen Leuten. ( mir fällt jetzt sogar spontan eine Zimmerpflanze ein, die mir ihr vorzeitiges Ableben verdankt)


    Das ist doch Buddhas edle erste Wahrheit, dass das ganz normale Leben leidhaft ist und nicht nur wenn man was grob falsch macht.


    Gerade Alkoholismus ist ja deswegen so verbreitet, weil das Leben oft hässlich und nervig und frustrierend ist.


    Natürliche wäre es schön wenn es inmitten der unreinen Welt reine Enklaven gibt, wo alle Leute nett zu einem sind und keine Zimmerpflanze vergessen wird. Aber gibt es sowas?


    Ich habe "kongjiazhong" lediglich (ich hoffe höflich) gebeten seine Kritik anders zu formulieren, eben um Missverständnisse auszuräumen. Weil es mir so scheint, als tust du dir schwer in inhaltlich zu nehmen statt es als böswilligen Angriff zu werten.


    Kongjiazhong sagt doch auch bedenkenswerte Dinge:


    kongjiazhong:

    Ich habe schon von Stalkern gelesen, die ihre vergangene "Liebe" nicht loslassen können, ständig Kontakt suchen, ständig keinen finden, die ihr ganzes Unglück oder Glück von einer Person abhängig machen. Die auch noch Jahre oder Jahrzehnte ständig auf tatsächliche oder eingebildete, auf zu Recht oder aufgrund bloßer Bosheit erfolgten Zurückweisungen fixiert sind.


    Jemand der sehr verliebt in jemand ist, sieht in ihm zunächst nur die positiven Aspekte - ja indem er idealisiert sieht er sogar positive Aspekte, die gar nicht das sind. Und wenn das Wunschbild dann zusammenbricht, dann kann er auch nicht sehen, dass es nur seine Illusion war, sondern sieht das in der Sache selbst. Und statt dann zu einem realistischen Bild zu kommen, wertet er ab. Und sucht dann nach der nächsten Traumfrau, die sich dann wieder als Bitch entpuppt, wenn sich der Zirkel wiederholt ( es könnte stutzig machen, dass ja auch Ellviral so von enttäuschter Liebe spricht)


    Und so ein Muster der "enttäuschten Liebe" kann man ja auch mit Religionen haben. Zuerst hat man ganz starke Hoffnungen und dann fühlt man sich ganz stark enttäuscht und verraten, weil es sich als Illusion herausstellt. Und kongjiazhong sieht es wohl so, dass dies auch dir geschehen sein könnte - und das ganz unabhängig davon, ob jetzt die Leute von der SGI da tatsächlich gemein gehandelt haben.


    Da sollte man doch darüber nachdenken, ob da an was dran ist. Für mich spricht daraus eine grosse Erwartung an eine Sangha: Also das die Leute tatsächlich ethischer und mitfühlend sind als normale Menschen. In irgendeinen anderen Zusammenhang ( Gartenbauverein, Blasmusik ) wäre ja das Verhalten, dass da jemand kommt und man sich nicht mehr weiter um ihn kümmert, wenn man nichts mehr groß von ihm hört, normal zu nennen. Von daher erwartest du etwas, was über das hinausgeht?


    Ich empfinde nach "Unterstützer" und "Wolf", "Spreu" oder "Weizen" zu sortieren als gruselig. Ich sehe die Mitdiskutierenden doch nicht als Unkraut, dass ich jäten müsste oder als Raubtiere, die man in Zaum halten müsste - das sind alles Menschen.

    kongjiazhong


    Inweiweit sind denn deine Worte zielführend?


    "Ich wundere mich nicht darüber, dass mit dir manche Menschen keinen Kontakt haben möchten."


    "Es ist nicht meine Absicht in diesem Forum ausschließlich ehemalige Anhänger (Praktizierende) des Nichiren Buddhismus im Stil der SGI zu finden, die mir irgendwie suspekt und sozusagen geistig unattraktiv vorkommen, aber ich finde hier nur solche. "


    Dies kann an ja als eine Herabsetzung ("Du bist komisch, suspekt, geistig unttarktiv, und die Leute meiden dich zu recht!") lesen. Als einen Angriff aus feindseligen Motiven, die einen verletzt und in der eigenen Opferrolle bestärkt, statt zu selbstkritischer Reflexion einzuladen.


    Um deinen Inhalten eine Form zu geben, in der sie ankommen, wäre es gut wenn besser rüberkommt, dass dein Motivation nicht übelwollend, verächtlich oder herablassend ist - du also kein "Wolf" bist.

    nyalaana:

    Hmm also der Text den Du da gepostet hast, der liest sich für mich wie ein Werbetext mit lauter schönen Worthülsen. Wenn ich so einen Text lese, dann würde ich nicht davon ausgehen dass man alle Punkte davon auch so wortwörtlich Einvordern kann. Solche Texte dienen der Selbstdarstellung wollen aber sicher nicht einen Katalog von Punkten aufstellen die man dort erfüllt bekommt.


    Wenn man eine Margarinenwerbung schaut, dann glaubt man ja nicht, dass er dann so ne Familienidylle wie bei der Rama-Familien kriegt, wen man das Produkt erwirbt.


    Aber ich glaube, im Bezug auf Religion ist es so, dass es da wirklich viele Leute gibt, die verzweifelt und vom Leben enttäuscht sind. Und sie ganz tief nach einem Ort sehene, wo der Mensch im Mittelpunkt steht, man sich seiner annimmt und wo man einander hilft, zusammen schwierige Lebensituationen zu meistern. Und weil sie es sich so sehr erhoffen, nehmen sie es für bahre Münze und glauben wirklich dran. Und sind dann bitterlich enttäuscht, wenn sich heraustellt, das nichts davon stimmt.


    Die Seriosität eine Gruppe bestimmt sich ja sogar daran, inwieweit sie übersteigerte Hoffnungen beflügelt oder die unrealistische Erwartungen eher dämpft. Aber selbst bei ganz seriösen Dharmalehrern kann man auf Leute mit ganz übersteigerten Erwartungen treffen.

    Es kommt ja auch darauf an, was für einen Anspruch eine Gruppe hat.


    Also wenn ich in eine Gruppe geht, wo man sich trifft um lediglich gemeinsam zu meditieren, dann wäre es natürlich auch schön, wenn andere sich um ich kümmern, wenn es mir schlecht geht, ich wäre auch nicht so enttäuscht, wenn das nicht so klappt. Weil eben die Leute auch nur so Leute sind, und womöglich überfordert sind, mir Lebenshilfe zu gewähren.


    Während ja die SGI durchaus den Anspruch erhebt, dass man füreinander da ist:


      Die Soka Gakkai International ist eine große buddhistische Glaubensgemeinschaft, die sich vielfältig gesellschaftlich engagiert. Darüber darf jedoch nicht vergessen werden, dass im Mittelpunkt des Nichiren-Buddhismus der einzelne Mensch steht.
      ..
      Frieden schaffen heißt, mutig nach Wegen zu suchen, wie sich Probleme sinnvoll überwinden lassen und Dialoge auch in schwierigen Lebenslagen möglich werden.
      ..
      So finden die wichtigsten buddhistischen Treffen im kleinen Kreis vor Ort statt. Nach einer gemeinsamen Rezitation des Lotos-Sutras steht der Austausch im Mittelpunkt. Es werden buddhistische Themen studiert und mit dem eigenen Alltag in Verbindung gebracht. Wie möchte ich arbeiten, mit meinen Nachbarn zusammen leben, die Beziehungen in meiner Familie und meinem Freundeskreis gestalten? Wie gehe ich mit Krankheit oder Arbeitslosigkeit um, mit meiner Trägheit oder Unentschlossenheit?


      Auf den Treffen der Soka Gakkai kann man anderen zuhören, von ihrer Lebenserfahrung lernen, eigene Erfahrungen weitergeben und andere bestärken. In diesem Sinne sind die Treffen in der Nachbarschaft die wichtigste Friedensaktivität der SGI-D: Hier wird ein soziales Netz geknüpft und Menschen werden ermutigt, die Tragweite ihres Lebens zu erkennen. Der große indische Dichter Rabindranath Tagore drückte diesen Grundgedanken so aus: „Wenn du die Welt ändern möchtest, musst du den Menschen ändern. Wenn du den Menschen ändern möchtest, musst du den Wunsch in ihm wecken, sich selbst zu ändern
      Versammlungen


    Es stehen also ganz konkret ein "soziales Netz" und "Dialoge auch in schwierigen Lebenslagen" im Raum und da ist man dann natürlich enttäuscht, wenn dieser Anspruch nicht erfüllt wird. Und der mensch nicht "im Mittelpunkt steht" sondern so am Rand runterfällt.

    catflap08:

    Erst mal finde ich sollten sich einige, inclusive der Moderatoren (ja euer Job hier ist wichtig und sinnig), nicht gleich ins Hemd Machen.


    Hat denn hier irgendwer gesagt, dass er seine Erfahrung hier nicht posten soll oder darf? Von Anfang an war doch die Frage die, wo die Grenzen sind. Und die ist erreicht, wenn es juristische Klagen gibt. Das bedeutet doch für mich, dass sehr viel gepostet werden kann, ohne dass es ein Problem gäbe.

    fotost:

    Vielleicht sind die Sektenbeauftragten der Bundesländer viel geeignetere Anlaufstellen, da diese auch die Möglichkeit haben, neue Berichte mit bereits vorhandenen abzugleichen und gegebenenfalls eigene Informationen zu beschaffen.


    Sektenbeauftragte kommen häufig aus einem sehr christlichen Umfeld. So ist auch in Hessen SINUS (Sekten-Information und Selbsthilfe) christlich/theologisch geprägt. In den 80ziger Jahren ging das mit dem christlichen Bias oftmals so, dass vieles als Sekte gesehen wurde, einfach weil es nicht christlich war. Inzwischen ist das wohl etwas besser, aber ich glaube das im Umgang mit dem Buddhismus oftmals der Hintergrund fehlt, um da die notwendige Differenzierung vornehmen zu können. Oftmals läuft das auf die Frage "Ist es eine totalitäre Psychosekte oder nicht raus"


    An dem "buddhistische Sekten" Blog finde ich schön, das da immer ein grundsätzliches Wohlwollen vorhanden bleibt. Anstatt die Frage zu stellen "Ist es ein böser Kult!' kann man sehen, wie in bestimmten Gruppen problematische und gefährliche Strukturen entstehen konnten. Auch wenn es in ihr sehr nette, idealistische Menschen sind.


    Wahrscheinlich kann man das Thema hier schon ein Stück weit diskutieren, vielleicht ist so ein Forum auch einfach ein Resonanzraum, in dem man andere Leute findet, mit denen man sich austauschen und vernetzten kann. Es kann aber natürlich schnell an Grenzen stossen.


    Und es ist aber nicht der Ort wo man einen ganzen Erfahrungsbericht rein stellen sollte.


    Das beste wäre vielleicht ein eigener Blog für das Anliegen. Hier gibt es auch bestimmt viele Leute, die da technisch Hilfe leisten können, wie man so etwas macht.

    Dies ist ja ein Forum also vor allem ein Ort um miteinander zu diskutieren. Es ist nicht so gedacht, um darauf grössere Abhandlungen zu publizieren.


    Auch inhaltlich ist es eine Gradwanderung. Einerseits ist das Forum ein Stückweit so etwas wie "buddhistische Öffentlichkeit" wo man natürliche auch Missstände diskutieren können sollte.


    Auf der anderen Seite ist es das Forum einer Privatperson, die für alles hier geschriebene rechtlich den Kopf hinhalten muss.


    Und bei dem Forumseigner ist spätestens dann eine Grenze erreicht, wenn das Ganze juristisch relevant wird. Wenn ein Text droht zum Inhalt einer Verleumdungsklage zu werden, dann kann er hier nicht stehen bleiben.


    Von daher würde ich dich bitten, deinen Bericht eher auf einen privaten Blog stellen und gegebenenfalls hier zu diskutieren.


    Ein guter Anlaufpunkt ist der http://blog.buddhistische-sekten.de von Tenzin Peljor, in dem ebenfalls problematische Gruppen oder Vorfälle aus alle möglichen buddhistischen Gruppen veröffentlicht werden. Vielleicht erhält du da auch den ein oder den anderen Rat wie man so etwas am Besten angeht.