[Es ist] wichtig, erst die Herkunftskontexte klarer zu erfassen. Wenn wir, statt uns die Mühe zu machen, diese zu verstehen, vorschnell "eingliedern", werden statt einer kontemplativen Weisheitstradition eher unsere Missverständnisse und bestenfalls unsere Vorlieben eingemeindet.
Das Studium der Nikayas und anderer frühbuddhistischer Texte mit Methoden der modernen Literaturwissenschaft: Hermeneutik, Intertextualität, Narratologie, Komparatistik, Diskursanalyse. Es geht darum, die Funktion der Texte auszuloten und mit den Werkzeugen der Textanalyse zu ergründen, wie sie ihre Aufgabe erfüllen. Wenn uns Bedeutung interessiert, müssen wir verstehen, wie die Geschichten konstruiert sind, die uns eine solche vermitteln. Eine genaue Lektüre vermittelt Aufschlüsse über die Vielstimmigkeit und Spannungen eines Textes jenseits kanonischer Auslegung.
[S]ich um jene Aspekte der Lehre zu bemühen, die einem westlichen Selbstverständnis sperrig erscheinen, weil sie zeitgenössische Vorstellungen nicht bedienen: ethische Konditionalität (kamma-vipaka), neuerliches Werden (punabbhava), den Status des Überweltlichen (lokuttara) und die Rolle meditativer Vertiefungen (jhana).
[Ü]ber die Exklusivansprüche, die Deutungshoheiten und die Legendenbildung der verschiedenen Traditionen hinauszukommen.