Beiträge von accinca im Thema „Karma Frage“


    Naja, das hat der Buddha dann wohl anderes gelehrt.
    Wenn die Taten nicht mit dem Ziel gemacht werden, sie möchten
    Glück und Befriedigung für den Täter bringen, dann würden sie
    wohl gar nicht erst gemacht. Wer sollte sich auch anstrengen ohne
    das es ein Ergebnis bringen sollte? Wer geht schon jeden Tag zur
    Arbeit ohne an den Lohn der Mühe zu denken? Das ganze Arbeiten
    wäre sinnlos für ihn. Also auch wenn sich alle Dinge auf die
    Dauer ändern, so schnell ändern sich manche Dinge nun auch wieder nicht.
    Manche Dinge sind sogar besonders hartnäckig, zäh und träge und ändern
    sich nur langsam und nach dem Buddha keinesfalls nur deswegen weil
    der Körper nicht mehr funktioniert. Schließlich ist der Körper nur ein
    Khandhā.

    Moosgarten:

    Erst mal müsste doch von dir gezeigt werden müssen, dass da iwas ist, das das Kind aus einem früheren Leben zu verantworten hätte und wie das gehen soll.
    Und wass soll Darin in diesem Zusammenhang?


    Das ist ja alles kein Problem wenn man dem Buddha das mit der Wiedergeburt
    denn überhaupt glauben sollte und wenn die Bedingungen für ein entsprechende
    Auswirkung dafür vorhanden sein sollten dann kommt dem Kind die Wirkungen
    der guten Taten voll zurück und es wird z.B. Gesund, Reich und glücklich
    heranwachsen, was man nicht von allen Kindern sagen kann. All das bedeutet
    natürlich: "Gute Taten sind nicht zwecklos." oder sogar negativ wie schlechtes Wirken.
    Er, als Nachfolger des Buddha glaubt an das gute Tun und seine Folgen jetzt oder
    zukünftig, wenn immer die Bedingungen dafür erfüllt sind bzw. die Früchte der
    Tat "gereift" sind. Jedenfalls gibt es das nicht das jemand Zuflucht nimmt aber
    nicht an die Wirkungen seiner Taten glaubt. Auch wenn er glauben sollte Nachfolger
    des Buddha zu sein, so ist er doch keiner. Da kann er "Zuflucht" nehmen bis er schwarz wird.

    mukti:

    Ich finde den Karmagedanken hilfreich. Wenn ich z.B. eins auf die Nase kriege muss ich keinen Hass auf den Täter haben. Ich hatte da selber mal ausgeteilt und spüre jetzt deutlich dass es besser ist, Aggression zu unterlassen. Ist auch tröstlich angesichts all der grausigen Vebrechen, man könnte sonst an der Ungerechtigkeit der Welt verzweifeln.


    Ja, aber nicht nur das.
    Ohne kamma gäbe es auch gar keine Befreiung aus dem Leiden.
    Denn was nämlich hier beim Kamma völlig unter den Tisch gefallen ist,
    sind die guten und heilsamen Taten und deren entsprechenden Wirkungen.
    Sozusagen die andere Seite der Medaille.
    Wenn heilsame Taten keine heilsame Wirkungen
    mehr hätten, wäre auch jeder heilsame Pfad unwirksam.

    Dann ist es wohl Zufall (zur falschen Zeit am falschen Ort?) wo
    das Krokodil gefressen wird.
    Oder kommt es nur darauf an was unter "Zufall" zu verstehen ist?


    Da es in der Lehre des Buddha keinen ersten Anfang gibt, ist das
    schwer zu sagen, selbst wenn die unmittelbare Voraussetzung für
    eine bestimmte Wirkung in einer guten oder schlechten Tat mit
    entsprechenden Ergebnis liegt. Ohne endgültigen Anfang sollen
    ja die Bedingungszusammenhänge sich gegenseitig bedingen.
    Selbst der Auslöser des sog. "Schmetterlingseffekt" hat ja seine Bedingungen.


    Für das Prinzip des Kamma ist es dabei unerheblich ob es sich
    um eine Gute Tat mit guter Wirkung oder um eine schlechte Tat
    mit schlechter Wirkung handelt. Man kann also nicht erwarten
    das schlechte Taten keine schlechten Wirkungen hätten aber
    das gute Taten allerdings gute Wirkungen hätten. Entweder oder.

    Doris Rasevic-Benz:
    accinca:


    Das Problem dabei sind allerdings die Alternativen.


    Würde es sich nämlich so verhalten, wie Du es beschreibst,
    dann hätten wir alle überhaupt keine Chance uns zu ändern.
    Es wäre völlig sinnlos. Der Vater müsste sein Kind vergewaltigen.
    Das Kind müsste die Vergewaltigung erleiden.


    Sicher hast du mich nicht richtig verstanden. Man darf die
    Ebenen auf die eine Aussage gemacht wurde nicht verändern, denn
    nur auf dieser Ebene hat die Aussage Gültigkeit.
    Es kommt also auf den Standpunkt an auf dem die Aussage:
    "dann hätten wir alle überhaupt keine Chance uns zu ändern"
    gemacht wurde. Natürlich hat der Mensch die Chance sich zu
    verändern: (und jetzt kommt die Einschränkung) wenn er denn
    in der Lage ist z.B. die richtigen Überlegungen zu machen bzw.
    sich an die richtigen Ideale usw. hält. Ist er das nicht, hat
    er auch keine Möglichkeit zur positiven Veränderung. Wie sollte
    er auch? Hier erweist sich der Wille als durchaus bedingtes Ergebnis.
    Ich muß aber deinem Vorredner zustimmen wenn er dein Beispiel
    als eine "emotionalisierte Stimmungsmache" für ungeeignet hält.

    Anandasa:

    Das ist das Gute am Beispiel von Doris, weil es zeigt, dass sowas nicht richtig sein kann und einfach nur fürchterlich ist. Alles ist Karma kann nicht stimmen.


    Eine "interessante" Meinung bzw. Ansicht ist das.
    Das Problem dabei sind allerdings die Alternativen.
    Vielleicht ist das Beisiel aber auch ungeeignet für
    andere Fälle.
    Wenn es also nicht durch kamma passiert warum passiert
    es denn ausgerechnet diesem drei Monate alten Kind und
    einem anderen drei Monate altem Kind nicht?
    Als Auswahl biete ich an ein unbekanntes Schicksal oder
    einen Gott dem das Geschehen den Händen entglitten ist
    oder damit eine Absicht verfolgte. Als zweitens bietet
    sich der unbekannte Zufall an und die Ursachenlosigkeit.
    Ohne Ursache ohne Grund ist dem Kind das passiert. Oder
    ein Erdbeben hat sich genau dort ereignet wo es geboren
    wurde und auf Grund des großen durcheinander hat jemand
    geglaubt sich ungestraft so benehmen zu können. Dann kommen
    wir aber wieder auf den Zufall. Wie hätten wir's denn jetzt gerne?

    Anandasa:

    Das ist das Billiardkugel-Prinzip wie es im Theravada gelehrt wird.
    Weit weg von der Auffassung hierzu wie im Frühbuddhismus kann es wohl nicht sein.


    Wer hat dir das denn erzählt? Das jemand für andere Kamma machen kann, das
    gibt es nicht. Dann wäre ja Befreiung unmöglich.

    Bakram:

    Um von Persönlichkeitsansicht weg zu kommen, würde ich mal sagen:
    Karma welches in deinem früheren Leben erschaffen wurde, wirkt heute nicht auf dich sondern unter Umständen auf eine andere Person, z.B deinen Nachbarn.


    Das hat der Buddha aber so doch nicht gelehrt.

    Manche Menschen scheinen zu glauben, Kamma könne
    es nur geben wenn es ein Atta gäbe. Also der die
    Tat tut und da wo Folgen auftreten müßte zu es
    100% eine identisch Person (die sie mit dem Körper
    identifizieren) geben, sonst könne es kein Kamma sein.


    Auf den Kontext kommt es an.
    Es ist zwar richtig das immer wieder neues entsteht aber eben wegen
    Kamma, weil auch immer neues getan wird aber die Folgen sind ja daran
    gebunden. Ein Tun der Taten ohne entsprechende Wirkungen gibt es nicht.
    Deswegen lehrte der Buddha:

    M 130

    Anandasa:
    Zitat

    Gibt karma kranken menschen oder behinderten menschen selbst schuld weil sie im früheren leben schlecht waren? und ob juden im holocaust schlechtes karma abbauen mussten?
    Wenn ja wäre das sehr ungerecht


    Zur ersten Frage ist zu sagen, dass bei der Wiedergeburt im Buddhismus nicht die verstorbene Person in einem neuen Körper weiterliebt wie im Hinduismus. Zu der Frage Was genau wiedergeboren wird gibt es in diesem Forum viele Threads mit sehr vielen Antworten. Da aber nicht die Person wiedergeboren wird, gibt es gar keine Verbindung zu früheren Menschen, die in ihrem Leben schlecht gehandelt haben.


    Das ist ein Extrem das der Buddha so nicht gelehrt hat.
    Es hört sich so an als wollte einer der vor kurzem einen
    Raub begangen hat zum Richter sagen: "Vor kurzem noch,
    Herr Richter, war ich doch noch ein ganz anderer.
    Wegen der Unpersönlichkeit und der Vergänglichkeit.
    Mit dem habe ich nichts mehr zu tun, ich bin nicht die
    Person die das getan hat."

    Bakram:
    Ellviral:

    .....Des nicht wissen wollen gegenüber dem: Wissen wollen.


    Tja, wollen ist immer problematisch


    Und nicht wollen erst.

    Moosgarten:

    Diese Allgemeinplätze sind aber nun nix, worüber der Fragesteller Auskunft begehrte. Aber ich sehe schon, "Buddhismus" ist nur ne weitere obskurantistische Religion wie jede andere auch.


    Was die Lehre des Buddha für dich ist
    oder nicht ist, ist mir völlig egal und
    jedenfalls überhaupt kein Argument.

    Moosgarten:

    Siehe oben A.III.62. "Erklärungen" ohne klare Auskunft tragen schon gar nicht zur Klärung bei. Die Eingangsfrage war ja klar genug formuliert.


    In der Lehrrede wird aber nicht gesagt, es würde
    kein Wohl oder Wehe wegen frühere Taten in einem
    späteren Leben geben. Es gibt nach der Lehre Buddhas
    sehr wohl frühere Taten die sich in anderen Leben
    erst auswirken. Dieses Wohl oder Wehe ist dann sehr
    wohl durch frühere Taten bedingt.
    In dieser Lehrrede heißt es nur, das nicht alles
    Wohl oder Wehe durch frühere Taten als das Entscheidende
    entstehen würde.
    Nur dann wenn alles Wohl oder Wehe durch frühere Taten
    bedingt wären, dann könnte man ja jetzt nichts mehr machen
    was zu Wohl oder Wehe führen könnte und nur dann besteht
    kein Grund für ein bestimmtest Handeln. Deswegen kritisiert
    der Buddha einen solchen totalitären Glauben und so ist
    diese Lehrrede zu verstehen. Hat also mit der Frage oben
    nichts zu tun.


    -

    Bakram:

    Das jetzige Leben ist Folge von vergangenen Leben. Da Persönlichkeit immer nur im jetzigen Leben herrscht, ist Leben nur im gegenwärtigen Augenblick "mein". Weder waren frühere Leben "mein" noch werden zukünftige Leben "mein" sein.
    Buddha bezeichnete diesen Umstand als anatta, was oft als die Lehre vom Nicht-ich übersetzt wird.
    Das bedeutet "mein" gegenwärtiges Leben ist Folge von vergangenen Leben, welche nicht mein jetziges Leben mehr sind und zukünftige Leben werden durch "mein" jetziges Leben geprägt, aber nicht mehr mein jetziges Leben sein.
    Deshalb kann "mein" Leben keine Schuld tragen, denn "mein" Leben war ja nicht Ursache. Mein Leben prägt zukünftige Leben, die jedoch nich mehr "mein" Leben sein werden.


    Was man sich alles so zurecht denken kann ist erstaunlich.
    Mit Buddha hat es aber nicht viel zu tun.

    Moosgarten:

    Man könnte die meisten der Antworten gern als Ausdruck "buddhistischer" Erklärungswut bezeichnen, die Leute reden bevorzugt über Themen, von denen sie möglichst wenig Ahnung haben.
    Die Antwort auf die Eingangsfrage ist schlicht: Nein.


    Was aber nichts erklärt und nur behauptet ist. Selbst
    wenn es wahr wäre.

    Festus:
    Ritusa:

    Gibt karma kranken menschen oder behinderten menschen selbst schuld weil sie im früheren leben schlecht waren? und ob juden im holocaust schlechtes karma abbauen mussten?...


    Nein


    Es kann natürlich viele Gründe geben warum der eine krank
    und behindert ist und der andere nicht.
    Zum Beispiel einer wird bei einem großen Zugunglück schwer
    verletzt und ist sein Leben lang krank und schwer behindert,
    ein anderer aber nicht. Wo ist jetzt die Ursache dafür?
    Bestimmt lassen sich viele Ursachen finden je mehr man in
    die Einzelheiten geht. Das wußte auch der Buddha. Trotzdem
    lehrte er einen Ansatz der den Menschen die Möglichkeit gibt
    für seine Zukunft etwas zu tun und nicht nur hilflos betroffen zu sein.
    Und genau das sind eben seine guten und schlechten Taten die seine
    Zukunft und seine Lebens und Daseinsform bestimmen werden. Also
    das rechte Tun und Lassen und das nennt man Kamma.
    Der rechte Nachfolger glaubt Leiden zu vermeiden und zu verringern zu können
    auf Grund seiner rechten und guten Taten (Kamma) kurzfristig wie zukünftig.