Anandasa:
Ich komme immer mehr zum Schluss, dass die Sache mit der Wiedergeburt über den Tod hinaus in der Lehre Buddhas eine Katastrophe verursacht hat. Was ich vom Lehrwerk überblicke war für mich wirklich sinnvolle Lebensschule sowie Lebenshilfe und eine echte Fundgrube. Viele Dinge, die mir niemand in 50 Jahren beigebracht hat und auf die ich nicht von selbst gekommen bin. Ich sehe ja die positiven Auswirkungen an mir. Aber alles fängt an zu einer fürchterlichen Folgefragen- und Widerspruchsknäul zu werden sobald Wiedergeburt nach dem Tod dazukommt.
Buddha musste wohl zum Thema Wiedergeburt etwas liefern, weil er von den Brahmanen dahingehend unter Druck gesetzt wurde, was seine Lehre hierzu zu sagen hat. Vielleicht war es auch sein Ehrgeiz hier auch etwas liefern zu können. Das bleibt spekulativ. Es sieht aber so aus, dass er sich selbst verheddert hat. Auf jeden Fall bleibt von der ganzen Lehre eine sehr hilfreiche inhaltlich kohärente Lebenshilfe übrig, wenn man Wiedergeburt nach dem Tod wegstreicht. Auch Karma ohne Wiedergeburt ist immer noch inhaltlich stimmig. Das Leiden entsteht durch Gier, Anhaftung, Wut/Ärger und Verblendung ist wunderbar und braucht keine Wiedergeburt. Der Achtfache Pfad und viele weitere Dinge sind wunderbar und stimmig ohne Wiedergeburt. Auch die moderne Wissenschaft weiß keinen Weg wie etwas von einem Körper zu einem anderen übertragen werden kann. Deswegen mache ich für mich Schluss mit der Wiedergeburt, weil ich die sonst wunderbare Lebenshilfe durch die Lehre Buddhas so für mich retten und weiter nutzen kann.
Weiß jetzt nicht, ob das die Welt hat wissen müssen. Aber der Leidensdruck war etwas zu groß geworden ... ;-). Was die Religiösen nun alles schreiben, weiß ich jetzt schon. Aber für mich passt es so.
Schöner Beitrag! Ich bin noch recht neu hier und freue mich wenn jemand ähnlich undogmatisch denkt wie ich selbst.