Beiträge von Andreas im Thema „Erschließung des Mitgefühls im Buddhismus“

    Karnataka:
    Andreas:


    Danke auch für deine Beiträge! Ich hoffe, du bleibst dem "öffentlichen" Forum trotz geschlossener Gruppe auch weiter erhalten! LG :)


    Dank für Deinen Dank. :D
    Dieser Thread ist unheimlich interessant!
    Diesen Satz möchte ich einfach nochmal herausgreifen, ich finde ihn wunderschön:

    Zitat

    Nicht das Glück macht uns dankbar, sondern die Dankbarkeit macht uns glücklich


    Herzliche Grüße
    Andreas


    :like:
    Danke für diesen Deinen Beitrag.
    _()_


    Herzliche Grüße
    Andreas

    Lieber Karnataka & all,


    Karnataka:

    Es gibt eigentlich nur einen Fehler, den man machen kann.


    Dieser Fehler bedeutet zu glauben, man müsse sich zuerst selbst eine Badewanne voll Glück, Güte, Mitgefühl einlassen. (..) Ich finde es empörend, wenn ich lese, dass selbst anerkannte Lehrer den Selbstmitgefühls-Blödsinn verzapfen. Ausgerechnet den einzigen beschissenen Fehler, den man bei dieser simplen Sache Mitgefühl machen kann??? :evil:


    Selbst-Mitgefühl ist nicht nur ein paradoxes Wort, sondern beinhaltet das größte Missverständnis. Für die Meditation Liebevoller Güte ist das Bemühen, die
    Selbstbezogenheit ein bisschen zu lockern, entscheidend.


    Das ist eine interessante Sicht!
    Für mich ist das Ausgehen vom "Möge ich gesund, glücklich, frei vom Leiden"-Sein über Familie, Freunde und dann über Feinde zu "alle Wesen" genau dieser Schritt hin zur Überwindung der Trennung zwischen Du und Ich. Durch den Blick darauf, dass selbst mein ärgster "Feind" (Konkurrent, Mistkerl, whatever) sich genau wie ich Gesundheit, Glück und Freiheit vom Leiden wünscht, werden die dualistischen Unterschiede Ich und Du, Gut und Böse, Freund und Feind, weggewischt. Spätestens bei "alle Wesen" bin ich ja ohnehin mit drin, also macht es nur in der dualistischen Weltsicht einen Unterschied, ob ich nun Dir und mir oder einfach direkt allen Wesen Leidensfreiheit wünsche.


    So hab' ich das jedenfalls immer verstanden und praktiziere es mit dieser inneren Haltung.


    In diesem Sinne: mögen alle Wesen gesund, glücklich und frei vom Leiden sein. :)
    ()
    Andreas

    Lieber mukti,


    danke Dir für Deine Antwort!

    mukti:

    Aber das entspricht vielleicht nicht ganz dem Zen.


    Das weiß ich nicht. Ich hatte eigentlich mehr das psychologische Konstrukt "Altruismus" als möglichen Gegenpol zu dem von Dir angesprochenen "Egoismus" im Hinterkopf. Aber das führt eigentlich beides weg vom Threadthema "buddhistisches Mitgefühl", das sich nach meinem Verständnis eher als karuna allein oder metta/karuna/mudita/upekkha lesen lässt.


    Von daher, um den Thread nicht zu entführen: lassen wir das einfach erstmal so stehen und den Faden weiterlaufen? :)


    Liebe Grüße
    Andreas

    Lieber mukti,


    mukti:

    Aber habe ich nicht bereits denn Egoismus überwunden wenn ich eine mitfühlende Haltung einnehme? Und die Haltung zeitigt augenblicklich positive Resultate, wie etwa das was manchmal als "in seiner Mitte sein" beschrieben wird, die beglückende Gewissheit, richtig zu sein und gewissermaßen eins oder einig mit allen. Die Verblendung behindert diese Überwindung, bzw. ist Egoismus ja Verblendung, begleitet von Gier und Hass.


    Jein, meiner Meinung nach. Denn "die beglückende Gewissheit, richtig zu sein" ist ja eine Form der Belohnung.
    Ob es aber in diesem Sinne eine wirklich und vollumfänglich "Selbst-Lose Selbstlosigkeit" überhaupt geben kann, vermag ich nicht zu beantworten. :)


    Liebe Grüße
    Andreas

    Lieber Mukti,


    nein, auf den ersten Blick nichts. Auf den zweiten Blick?


    Mabuttar:

    Konkret, ich lese immer viel um Gier, Anhaften und Verblendung aufzulösen.
    Was ist aber mit Hass, Ablehnung ? Was sagte Buddha darüber und wie löst es sich mit natürlichen Betrachtungen im Zusammenhang mit der ganzen Lehre auf ?


    Braucht es dazu extra Übungen oder löst sich Hass z.B. bei der Betrachtung des bedingten Entstehens auf, dessen Einsicht ja zur kompletten Befreiung führen soll ?


    Loslassen. Lass' den Hass los, und der Hass läßt Dich los. Lass die Habgier los, und die Habgier lässt Dich los. Usw. Auch andersherum: praktiziere Mitgefühl, und Dir wird Mitgefühl widerfahren.


    Und das Blatt, dass den Baum fallen lässt, symbolisiert für mich gerade auch die Befreiung des Blatts. Da stellt sich doch die Frage: ist nicht der Mensch das Blatt, das zur Selbstbefreiung den großen, dicken, schweren und tief verwurzelten Baum seiner Gewohnheiten, "Einsichten", seines sogenannten Wissens und seiner fest verwurzelten Überzeugungen fallen lassen muss, um frei sein zu können? Auch und gerade, um die Brahmaviharas praktizieren (=leben) zu können?


    Liebe Grüße
    Andreas

    Guten Tag Ihr Lieben!


    Doris Rasevic-Benz:
    kal:

    Und ja, sei froh, dass Du kein Zenni bist, denn dann würde Dein ganzes Wissen nix mehr bringen. Du würdest es abwerfen wie ein Baum das Laubblatt im Herbst.


    Woher weißt Du das?


    kal:

    Weil es die Essenz des Zen ist


    Wirft nicht auch das Blatt den Baum ab? :)


    Liebe Grüße
    Andreas