Beiträge von void im Thema „Buddhismus im realen Leben“

    jianwang:

    Wenn man sich selbst nicht zu wichtig nimmt und nicht zulässt, das solche Gegebenheiten sich in einem selbst als Leiden manifestieren.
    So habe ich den Gleichmut für mich entwickelt.
    ..
    Nur mache ich dieses Leiden nicht immer und jederzeit zu meinem eigenen.


    Holzklotz:

    Es ist nur die Frage, was man mit seinen Empfindungen macht - ob man darin stecken bleiben muss und sich ihnen unterwirft. Das hat nichts Kaltes und da ist auch kein dickes Fell, sondern nur die Bereitschaft durch zu gehen und sich nicht darin zu verheddern.


    Also wieder genau die Sachen mit dem "ersten Pfeil" und dem "zweiten Pfeil" ( Durch einen Pfeil): Man ist überhaupt nicht weniger empfindlich, sondern mach sich die durch den ersten Pfeil entstehenden "Verletzungen" nicht als Leiden zu eigen. Man hat also kein dickes Fell sondern eher das Gegenteil: Man leistet keinen Widestand ud damit keine Angriffsfläche. Der zweite Pfeil fliegt durch einen durch.

    Holzklotz:

    @Son
    hast Du Dich schonmal gefragt, ob die (durchaus verständliche) innere Auflehnung gegen die Gegebenheiten Deine Fähigkeit angemessen und heilsam zu (re)agieren eher fördert oder behindert?


    Irgedwann hatten wir festgestellt, dass es in dem Forum sehr viele hypersensible Leute gibt. Eine Eigenschaft, die ja insofern sehr gut, als man ganz viele Zwischentöne und auch Emotionen mitkriegt. Aber genau diese Empfindlichkeit führt dazu, dass etwas, was für andere normal ist, mit sehr viel mehr Wucht ankommt als beabsichtigt. Also ich habe, das auch bei mir festgestellt, was jetzt z.B dazu führt, dass ich sehr selten fernsehe und merke, dass mir Meditieren und Natur sehr gut tun und ich mich auch in vielen asiatischen Kulturen sehr wohl fühle, wo man in bestimmten Situationen rücksichtsvoller miteinander umgeht. Wenn Son vom seinem Erlebnis erzählt kriege ich den Eindruck, dass er ebenfall sehr empfindsam ist. Womit er ja hier nicht sehr allein wäre.


    Ich sehe aber echt eine Gefahr darin, Hypersensibilität selber als "besonders spirituell" zu sehen. Aus der Erfahrung heraus, dass man selber aus Empfindsamkeit heraus achtsam, sensibel und rücksichtsvoll ist, wo andere grob, unsenibel und rücksichtlos sind, kann man sich ja gerade durch Religion darin bestärken lassen, dass man sich sich selber für spitituell überlegen hält und als Feinsinniger auf die Groben und Lauten herabsieht.


    Der Benutzername "Holzklotz" verköpert da das Gegenmodell: In der Anweisung "wie ein Holzklotz" zu sein, wird ja Spiritulität eher als so ne gleichmütige Umpemfindlichkeit gegenüber den Umständen gesehen. Als ein Abbau von Volieben und Befindlichkeiten. Statt die Welt zu beurteilen, weil einem dieses zu laut und jenes zu bunt und die Suppe einen Hauch zu salzig und der Kellner viel zu schroff ist, ist man wie ein Happy Holzklotz, der mit allem kann. So wie der Mönch ohne Befindlichkeiten zu essen hat, was in die Bettelschale kommt. Und jedem gegenüber zulächeln soll egal ob Gutmensch oder Saubeutel.


    Das klingt theroretisch super, aber wie kriegt man gegenüber der Welt eine dicke Haut? Wie tranisiert man sich als Holzklotz?