Beiträge von Lirum Larum im Thema „Meditation und Wein“

    Doris Rasevic-Benz:
    Sherab Yönten:

    Heißt das mit anderen Worten, dass Alkoholiker auch kein Roggenbrot oder Weißbrot essen dürften?


    Nein.
    Es bedeutet nur, dass ein völlig alkoholfreies Leben nicht möglich ist. Sudhana wollte wohl die Absurdität einer solch rigorosen Auslegung aufzeichnen.


    Was ein trockener Alkoholiker zu sich nehmen kann und was nicht, muss er individuell für sich allein herausfinden.


    Das Sila "Kein Alkohol" bezieht sich auch nicht so sehr auf den materiellen Stoff Alkohol, sondern auf die unerwünschten Konsequenzen, die regelmäßiger Alkoholkonsum mit sich bringt. Meiner Meinung nach müssen auch diese individuell aber ehrlich eingeschätzt werden und somit ist es auch eine persönliche Angelegenheit, was genau man sich erlaubt oder vermeidet.


    Das ist einfach kein christliches Gebot/Verbot, sondern eine geistige Ausrichtung, die mit Achtsamkeit gelebt wird.

    Wenn mein schlechtes Zeitmanagement Meditation auf dem Kissen nicht mehr zulässt, rattere ich Mantras beim Einkaufen. So wird ein Nachteil zum Vorteil, die Meditation wird in den Alltag geholt.


    Es ist also gar nicht abwegig, z.B. den Mahayana beim Einkaufen dabeizuhaben.

    Sherab Yönten:


    Natürlich stört das bei der Meditation.
    Wer das ganze Leben als Meditation betrachten kann (ich gebe zu, dass ich noch nicht soweit bin!), der mag auf sämtliche Sinnesgenüsse (also auf sämtliche Vergnügungen wie TV,Musik, Lesen von Büchern, die kein Dharma beinhalten u.s.w.) verzichten, vor allem mag er darauf verzichten hier im Forum zu schreiben, denn es wird von vielen offensichtlich auch genossen, ihren Standpunkt klarzumachen... :lol: Dazu müsste man sich aber auch fragen: Was genau ist ein "berauschter Zustand"? Führt der Genuss einer Tasse Kaffee nicht ebenfalls zu einem "berauschten Zustand"?


    Ich meine, auch leichte Alkoholräusche stören die Meditation nicht nur direkt, sondern die negative Wirkung hält noch lange Stunden an, auch wenn man oberflächlich wieder ganz nüchtern ist. Bei mir ist das eine Karenzzeit von etwa 36 Stunden, würd ich schätzen. Das bedeutet anderthalb Tage eingeschränkte Meditation - wenn man dann drei Weinabende pro Woche veranschlagt, bleibt für die Praxis nicht mehr viel sauberer Zeitraum.


    Das mit dem Kaffee war natürlich ein Witz und ich wollte nur scherzhaft eine weniger benebelnde Alternative aufzeigen.


    Deine andere Aufzählung, was man dann auch alles nicht dürfe, lässt erkennen, dass Du ein echter Rheinländer geworden bist. :)
    Mir geht es beim Alkoholverzicht nicht um Perfektion sondern ich meine, ich würde es lediglich sagen, wie es ist.
    Allerdings spricht hier sozusagen die Schwedin zum Rheinländer. Sprich: das musst Du selber wissen, ob Du Alkohol trinkst - und ich allein kann Dir sagen: Für mich ist Alkohol sehr schlecht und ich bin froh, dass ich das nicht trinken muss.


    Love and Peace.

    scarfoni:

    Hallo Zusammen


    Ich bin neu hier und es freut mich das es so ein Forum wie dieses gibt. :)
    In der Praxis meditiere ich schon seit einem halben Jahr fast täglich 30 min. Hauptsächlich Vipassana und Liebende Güte. Ab und zu trinke ich auch gerne mal ein Glas Rotwein. Deshalb meine Frage: Ist es Kontraproduktiv wenn man ab und zu, ich sag mal jeden dritten Abend höchstens 1-2 Gläser Rotwein trinkt für die Weiterentwicklung in der Meditation oder macht das nichts? Nihmt mich mal wunder und freue mich auf euere Antworten, auch wenn die Frage ein bisschen speziell ist :)


    mfg
    Scara


    Mit Vipassana kann man diese Frage ja sogar selbst für sich untersuchen. Der Buddha, der's erfunden hat, hielt nicht viel vom Alkohol.
    Manche Internetnutzer behaupten, im Vajrayana wäre Alkoholkonsum in Maßen nicht so schlimm - was ich als Vajrayanapraktizierende überhaupt nicht nachvollziehen kann.
    Ich finde, ein regelmäßiger "Glimmer" (= leichter Rausch) stört total. Dann lieber Kaffee. :)