Naja, ein Beispiel: Meine Frau regt sich fürchterlich auf, weil ein Shirt nicht ordentlich zusammengelegt ist. Ich bekomme sowohl mit, dass das Shirt ein paar Falten hat und auch, dass meine Frau zornig ist. Ich bleibe aber ruhig. Bin ich nun gleichgültig (ihre Deutung ) oder gleichmütig? Ich finde das gar nicht einfach zu sagen. Es ist mir echt wurscht, wenn das Shirt ein paar Falten hat. Gleichgültig? Gleichmütig, weil ich "nicht an einem superglatten Shirt hafte"? Und wenn es mich nicht aus der Ruhe bringt, wenn sie wegen "Kleinigkeiten" sauer wird - bin ich dann ihrem Leiden gegenüber gleichgültig? Oder "weise", weil ich auf ihren Zorn nicht reagiere, sondern ihn nur registriere? Echt schwierig, das. Und da solche Sachen ja oft vorkommen, finde ich das für die Praxis sehr wesentlich.
@jiangwang: ich kann ihren Ärger ja nicht abstellen. Und ich sehe, sie leidet. Da unberührt bleiben ist doch eigentlich Gleichgültigkeit. Oder im Fernsehen wird gezeigt, dass im Sudan Leute sterben. Es berührt mich nicht, ich bleibe ruhig. Das ist gleichgültig. Aber was wäre in dem Fall gleichmütig?