1. Mittel und Wege ins Jhana
...
Atmen
...
Wenn sich zeigt, dass ihr mit der Aufmerksamkeit nicht bei einem sehr feinen Objekt bleiben könnt, macht ihr es einfach ein wenig gröber. Ich weiß noch, wie Ajahn Chah einmal sagte: Wenn dir die Aufmerksamkeit auf den Atem verloren geht und du ihn nicht finden kannst, dann atme einfach ein paar Augenblicke nicht mehr. Der nächste Atemzug wird dann ein eher grober sein, den du mühelos verfolgen kannst. Vorher habt ihr auch geatmet, aber der Atem wurde so fein, dass ihr ihm nicht mehr folgen konntet. Bleibt also bei einem gröberen Objekt, bis ihr die Aufmerksamkeit wirklich stetig dabei halten könnt. Da kann man sich mitunter eingeschränkt fühlen, weil man in diesem Stadium ja schon sehr nah an wirklich schönen Zuständen des Geistes ist.
Manchmal möchte man auch gleich durchstarten und ein Samadhi-Nimitta oder ein Jhana erreichen. Aber wenn ihr diese Stufe des Atemgewahrseins nicht zuerst wirklich tragfähig macht, werdet ihr erleben, dass das Samadhi-Nimitta, sollte sich eins zeigen, gleich wieder verschwindet; oder dass ihr aus dem vorschnell erreichten Jhana gleich wieder herausfallt. Es liegt einfach daran, dass die Fähigkeit des Geistes, ein Objekt über längere Zeit zu halten, noch nicht weit genug entwickelt ist. Wir müssen den Geist erst einmal auf das volle Atemgewahrsein abrichten. Wenn es soweit ist und alle anderen Objekte verschwunden sind, können wir anfangen, den Atem ganz ruhig werden zu lassen. Wir lassen zu, dass er sich >>setzt<<, bis die körperliche Empfindung des Atems ihrem geistigen Gegenstück weicht.
Der Passive Geist
...