Beiträge von Helmut im Thema „"Frühbuddhismus" vs Theravada“

    Hallo @SGM,


    der Buddhadharma unterliegt dem Wandel wie jedes andere Produkt auch, weil er bedingt entstanden ist. Deshalb gibt es ja auch verschiedene Schulen und Lehrmeinungen, die sich oftmals auch noch in Unterschulen aufteilen, weil Lehrreden des Buddha unterschiedlich interpretiert wurden und werden. Das erleben wir doch hier auch auf dem Forum.


    Dies bedeutet für mich aber nicht, dass wir ständig unsere Auffassung des Dharmas ändern müssen. Der Buddha hat in Abhängigkeit von den Motivationen und Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Erklärungen gegeben, damit sie sich ihren Fähigkeiten entsprechend auf dem Pfad weiter entwickeln können. Wir haben jetzt auch die Möglichkeit, uns auf diejenigen Lehrreden des Buddha zu stützen, die am besten unseren Fähigkeiten und Zielsetzungen entsprechen. Deshalb sollten wir auch bei diesen bleiben und entsprechend praktizieren.


    Gruß Helmut

    Auch wenn es einem schwerfällt: Der Buddhadharma ist keine abgeschlossene, statische Lehre, sondern vielmehr etwas Dynamisches, das der Veränderung unterliegt, weil er ursächlich und bedingt entstanden ist. Jede Übersetzung des Palikanons oder des Sanskritkanons ist immer auch eine Interpretation des Dharma und bewirkt Veränderungen, selbst wenn die Grundlagen wie die vier edlen Wahrheiten, der achtfache Pfad usw. nicht umgedeutet werden.


    Auch das Theravada unterliegt wie alle anderen Traditionen des Buddhadharma einem Entwicklungsprozess und es macht meines Erachtens wenig Sinn, einen frühen und einen späteren Theravada in Gegensatz zueinander zustellen. Warum kann man hier nicht einen Entwicklungsprozess sehen?


    Gruß Helmut