Beiträge von sati-zen im Thema „Verheiratete Mönche“

    void, das ist ja eine wahnsinnige Erkenntnis, es sollte das drin sein was drauf steht. Für das Leben und einen persönlich ist diese Weisheit unabdingbar aber es gibt keine Religion, Gemeinschaft, Staat oder Weltanschauung wo sich das in die Praxis umsetzen lässt denn ohne Etikettenschwindel ließe

    sich das Leid im Dasein nicht aushalten oder gar Linden denn die Lüge kann auch Positives bewirken. Sie predigten öffentlich Wasser und tranken heimlich Wein was heute überall Gang und Gebe ist, lässt sich verurteilen aber was nutzt das. So kommen wir zur Moral die auch bei verheirateten buddhistischen Mönchen Anwendung findet wie bei allen Menschen, sie ist in völliger Reinheit nicht zu leben, der Mensch kann sich nur damit abfinden, dass er ein Mängelwesen ist und Schwächen hat. Wer es jedoch braucht, einen Mönch auf einen Sockel zu heben damit er einem Gott gleicht hat ein ganz persönliches und individuelles Problem in seinem Leben. Auch Bhikkhu ist nur ein Begriff und kein universelles Lebenselexier. Letztendlich geht es stets um menschliches Leben und weniger um Status oder Titel. Wer asketisch leben möchte kann das tun aber man sollte niemanden dazu verpflichten. Buddha hat die Askese verlassen, sie hätte ihm den Tod gebracht und so entschied er sich für den Mittelweg als die beste Praxis im Leben. Ein von einer höheren Macht verordnetes Zölibat in der Lebensweise muss zur Lüge führen oder zum Untergang.

    Deshalb ist Verwirrung stiften manchmal der beste Weg um einer Übermacht zu trotzen. Einen in sich ruhenden Menschen kann man kaum verwirren, egal mit was, er kennt das immer wiederkehrende Spiel des Lebens und Todes, er lächelt dazu.

    Gibt es wirklich Menschen die glauben nur wenn es eine größere Macht gibt die Regeln auferlegt an die man sich

    ohne Wenn und Aber zu halten hat und mag es noch so quälend sein, bekommt das Dasein einen Sinn und das

    Leid wird gelindert und wenn diese Menschen dann auch noch missionieren, andere sollen es ihnen gleich tun,

    glauben sie Erlösung zu finden? Ja, solche Menschen gibt es und sie suchen Seelenheil aber ich kann ihnen kaum

    helfen denn ich glaube der Mensch erschafft sich selbst wenn er frei sein will und akzeptiert nur die Regeln die

    in ganz individuell in der persönlichen Entwicklung voran bringen und das kann manchmal auch das Gegenteil sein

    von dem was im Regelbuch steht. Frei nach dem Zen Spruch: 'Wenn Du Buddha triffst, töte ihn.'

    Genau, das sehe ich auch so, Beziehungen sind ein Übungsfeld, bei Ehe juristisch gebunden und bei überschwänglicher Liebe an die Gefühle gebunden, beides nicht förderlich für eine Ausgewogene Beziehung. Das Praktizieren von Zazen ist meiner Ansicht nach unabhängig

    von jeder Beziehung, da geht es eher um das Sammeln in sich selbst.

    Jedoch wenn Beziehungen wie so häufig zu beobachten ist, zu psychischen Symptomen führen, dann geht es über Übung hinaus

    und es werden nicht selten medizinischen Maßnahmen notwendig.

    Um Erfahrungen zu sammeln und um vorzubeugen könnte bei Beziehungskonflikten für gewisse Zeit eine freiwillige Enthaltsamkeit

    hilfreich sein um sich auf Menschliches zu konzentrieren und sich nicht mit Sex abzulenken.

    Die Themen der Beziehung sind sehr komplex, jedoch aus meiner Erfahrung kann ein Zen-Buddhistisches Kloster mit allen Regeln

    sehr gut Harmonie in einer Gemeinschaft schaffen ohne einen Führer zu brauchen.

    Um den Weg zum Erwachen zu beschreiten spielt es keine Rolle ob, ob nicht und wie oft die Ehe geschlossen wurde.

    Das freiwillige Zölibat verspricht aus meiner Empfindung am ehesten das Ziel zu erreichen denn wenn meine Partneren mich liebt und ich somit

    befriedigt bin, warum dann noch den beschwerlichen Weg gehen, ein wenig Sex und die Welt ist im Moment in Ordnung.

    Der spirituelle Weg jedoch geht im Anspruch an Qualität im Leben darüber hinaus. Mich macht nicht nur ein Zen-Buddhist mit vielen Ehen

    skeptisch sondern jeder Mensch allgemein auch. Wenn Beziehungen Probleme machen macht die Persönlichkeit auch Probleme

    und es wäre Therapie zur Lösung sinnvoll. Ein Rinpoche mit Therapiebedürftigkeit kann mir kein Vorbild sein.

    Ihr klingt ein wenig wie die spießigsten katholischen Christen. Die Regeln der Regierung
    spielen doch für die Entscheidungen im eigenen Leben die geringste Rolle, das sollte doch
    klar aus Buddhas Überlieferung deutlich werden, es ist das Gespür der eigenen Seele die
    das Gefühl für das Leben ausmacht, auch Schmerz und Leid, nicht nur Glück und Freude.
    Bei Euch klingt es so, als ob Ihr Bestimmer über Menschen seit mittels einer Regierung.
    Ob ich eine Beziehung zu einer Frau eingehe ist allein meine seelische Entscheidung und wenn
    ich es tue weil es eine Regierung, Gesellschaft oder Kultur möchte, bin ich eine arme kranke
    Sau und habe Maßregelungen oder Scheitern verdient. Wer kein Selbstvertrauen hat und lieber
    jemanden gehorcht hat eine Frau dringend notwendig denn er kommt selbstständig nicht durch.
    Was die Japaner machen ist schön und gut, das ist für uns Folklore denn wir haben das Leben
    hier in Europa zu verantworten, da kümmert sich sonst niemand drum, auch keine Japaner.

    Du kannst noch so lange Abhandlungen schreiben, an der notwendigen Fähigkeit der
    Lebensbewältigung ändert das nichts, egal wo auf der Welt und mit welcher Kultur,
    die Aufgabe der Bewältigung haben alle gleich egal welcher Status, welches Geld oder welche
    Position. Verheiratete Mönche klingt in westlichen Ohren paradox aber genau das gilt es
    einzuordnen und zu akzeptieren, dass es Teil der Bewältigung ist im Dasein auf dieser Erde.
    In Stein gemeißelte Glaubenssätze werden gesprengt und durch Bewusstsein erweiternde Toleranz
    ersetzt, das ist die Zukunft menschlichen Zusammenlebens und wer dabei Symbole, Riten oder
    Zeremonien zum Festhalten braucht soll sie tun aber nicht von Anderen verlangen die den
    freien Fall beherrschen und somit unabhängig sind es genau so zu tun.
    Jahrhunderte lang haben überall auf der Welt konservative Kreise aus Angst verlangt,
    dass die althergebrachte Gewohnheit bewahrt wird, aus Angst vor Neuem und so jede
    menschliche Regung nach Entwicklung im Keim erstickt aber seit geraumer Zeit gibt es
    Strömungen die das aufbrechen und ich fördere das in meinem Tun und Denken auf Grund meiner
    Erfahrung auf dieser Welt. Ich habe nichts gegen Tradition, auch nicht im Zen-Buddhismus,
    jedoch die Entwicklung hört in der Zeremonie nicht auf, die Entfaltung geht weiter und
    so kommt es zwischen Menschen zu Beziehungsmustern die mit einem Regelwerk nicht zu
    bestimmen sind. Auch hier in der virtuellen Welt ist das Kommunizieren eine sehr einseitige
    und eindimensionale Sache, die Vielschichtigkeit des Lebens mit allen Facetten findet real
    statt am Lebensort und man sollte sich wenn man erfüllt leben will der kompletten Wahrnehmung
    der Sinne stellen und nicht ins Virtuelle flüchten. Ich wappne mich jetzt am Sonntag der
    ausgiebigen Gehmeditation durch das Gelände denn ich weiß, je bewusster ich sie ausführe
    je weniger werde ich die Kälte spüren, das Kloster ist nur halb voll im Moment, auch die Frauen
    sind verreist bzw. halten sich in anderen Städten auf. So bleibt die angenehme Möglichkeit in
    kreativer Versenkung den Frieden zu genießen.

    Ganz so simpel sehe ich den zwischenmenschlichen Umstand eines verheirateten Mönchs nicht
    ist es doch nach unserer westlichen Kultur ein Widerspruch und kann deshalb eine gewisse
    Spannung im Gemüt erzeugen. Dies praktisch zu leben, vor allem im Westen, ein Zen-Buddhist
    als Mönch zusammen mit einer Frau kann zu gesellschaftlichen Konflikten führen und somit
    zu Konflikten der bürgerlichen Moral. Ich stoße schon allein bei dem Begriff Mönch auf
    Kontroversen und es wird verlangt offiziell bestätigte Regeln einzuhalten, Wie schwierig
    wird es erst in der Partnerschaft zwischen Frau und Mann nach Zen-Buddhistischen Geflogenheiten
    in der westlichen Welt. In sofern stimme ich zu, nicht viel Palavern, einfach machen und fertig.

    Ich mag das Zerstückeln und Reinschreiben in den Ausgangstext nicht, es hat so etwas von ewigem
    Kommentieren von Vorgegebenen. Wer nicht in der Lage ist einen eigenen geistigen Sachverhalt
    in einem zusammenhängenden Text zu formulieren und so seine eigene Haltung zum Ausdruck zu
    bringen ist zur qualitativen Erörterung solche Themen wie Leben als Mönch, Beziehung zwischen
    Menschen oder bewusster minimalistischer Lebensweise als Erfüllung nicht fähig.
    Das öffentlich artikulieren können des eigenen Gedanken ist Voraussetzung um das Thema
    menschliche seelische Empfindungen berührend zu erfassen, gerade im Buddhismus ist das
    ein wertvoller Teil der Übung. Denn gefühllos über andere hinweggehen als Ursache für
    seelisches Leid gibt es in der westlichen Welt vorherrschend. Deshalb nicht den Text
    zerstückeln und kommentieren sondern die eigenen Gedanken formulieren. Gerade beim
    Thema verheiratete Mönche ist das unumgänglich sollte Harmonie das Ziel sein.

    Hallo,
    das klingt alles schön und gut auch voller Ahnung über den Buddhismus, jedoch wir die wir
    in diesem Forum schreiben leben im deutschsprachigen Raum und nicht in Asien.
    So hilft also eine ausschließliche Buddhismusgläubigkeit in Europa nicht wirklich weiter,
    derjenige würde ohne Hilfestellung von außen nicht überleben. Somit bin ich dafür wie viele
    Menschen vor mir die den Buddhismus als Lösung erfahren haben im Westen mit allen geltenden
    Regeln respektierend das Wohl im Leben zu gestalten. Sich über Formulierungen streiten bringt
    nichts, jeder hat da seine eigenen Worte, wichtig ist die grundlegende Haltung Leben und Tod
    gegenüber denn dadurch wird die Empfindung des Leids geformt. Auch das Verhalten in Japan kann
    für das Leben in Deutschland keine Vorgabe sein, es kann inspirieren aber die Entscheidungen
    werden nach den Bedingungen die hier gelten gefällt. Die Japaner haben ihre Traditionen um eine
    gute Gesellschaft zu bilden, die Deutschen brauchen zusätzlich noch ganz andere Dinge um
    seelische Harmonie zu finden. Ich bin sehr für Völkerverständigung aber auch dafür die
    individuellen Eigenheiten zu respektieren. Es ist richtig, mein Weltbild entspricht nicht dem
    allgemeinen Trend und auch nicht den konservativen Ansicht vieler Japaner.
    So lange ich die Verantwortung habe wird man meine Gestaltung als Mönch und Abt des Klosters
    der Lebensabläufe aller beteiligten wegen wohl akzeptieren müssen, es gibt keine Institution
    auf der Welt die geistige Haltung kontrolliert und bei Verirrung Einspruch erhebt.
    Wer es für sich richtig macht ist voller Energie, Gesund, Ausgeglichen und somit eine Bereicherung.
    Deshalb wird ein Zen-Buddhist fast nie angegriffen in der Realität, außer er wird zum
    Kinderschänder, nur in der virtuellen Welt braucht es keine Hemmungen geben und man kann loslegen.
    Wenn man das Argument des Abliefern bringt was durchaus einen Sinn hat, dann liefert der
    Zen-Buddhist nicht an irgendjemand, einen Chef, Kunden, Betrachter oder Zahler sondern
    ausschließlich sich selbst gegenüber, jeder hat die volle Verantwortung für sich, selbst beim
    eigenen Kind ist es relativ und so liefert der Zen Praktizierende in erster Linie an sich
    und wenn er dabei einen Fehler macht drückt sich das sofort durch schmerzliches Leid aus.

    Die Welt ist dualistisch und da gibt es nicht nur schwarz oder weiß will man alles
    ausschöpfen und genießen. Da ist es in diesem Moment richtig und im nächsten falsch,
    das zu unterscheiden ist die Kunst auch und besonders nach den Lehren von Buddha.
    Alles ist Leid, was ist das anderes als die Akzeptanz von Leben und Tod ganz konsequent.
    Ein Mönch ist kein Profi denn er bekommt kein Geld für seine spirituellen Fähigkeiten,
    erst wenn er sie zur Beratung anbietet kann er Geld einnehmen und ein Geschäft daraus machen.
    Deshalb halte ich die Gläubigkeit an die vorgegebenen Regeln für einen selbstständigen Menschen
    für einen Irrweg denn was die aktuelle Persönlichkeit individuell braucht konnte keiner der
    Ahnen wissen, das kann man nur selber schöpferisch und kreativ für sich erfahren.
    Ein Mönch macht solche Erfahrungen den ganzen Tag und wenn dann Frau und Kinder dazukommen
    macht er noch viel mehr Erfahrungen und das ist gut so.

    Alles richtig und gut nachvollziehbar aber ich wage die Quadratur des Kreises und behaupte,
    dass für diese Lebensform im Westen mit Zen-Buddhistischen Werten die höchste Lebenskunst
    darin besteht diese 'äußeren Regeln' zu akzeptieren und für die eigenen Bedürfnisse der
    Persönlichkeit selbst aufzustellen. Am Dharma führt kein Weg vorbei aber dazu kommen die
    individuellen Regeln für meine Entwicklung und die kann ich als Abt eines Klosters aufstellen.
    Es geht um die gute Bewältigung des Lebens, wer dazu Gehorsam und Unterwürfigkeit braucht
    soll es tun aber ich der nach Freiheit des Geistes strebt werde es nicht fördern.
    Wer Mönch oder Soldat oder Beamter wird um nicht mehr selber denken zu müssen und die Vorgaben
    umsetzt um sich im Leben zu retten weil stets alles scheitert soll das tun, ich bin jedoch
    Mönch ohne Anschluss an eine Institution weil ich selber die notwendigen Regeln einhalten möchte.
    Ich brauche keinen Aufpasser von außen der mich stets ans Gelübde erinnert um die Regeln
    einzuhalten, ich bin mein bester Aufpasser und deshalb sehe ich es einseitig und zwar zunächst
    nur zum Wohle der Entwicklung meiner Persönlichkeit als Abt eines Klosters, als Mönch in der
    Gemeinschaft und erst dann zum Wohle der Anderen. Der Zen-Mönch oder Abt darf heiraten und eine
    Familie gründen aber er muss natürlich heutzutage nicht mehr. In der Bundesrepublik Deutschland
    darf jeder den Buddhismus praktizieren ohne verfolgt zu werden aber natürlich muss er als
    Mönch seine Rechnungen zahlen sonst gibt es Ärger.

    So gesehen wird es deutlich warum es möglich ist im Westen ein Zen-Kloster zu gründen
    und dort als Mönch in der Gemeinschaft den spirituellen Glauben des Abgewandseins zu praktizieren.
    Da es vor allem um Lebenskunst geht und nicht um das Einhalten von Vorgaben, ist das Mönchsleben
    im Zen-Buddhismus ein Weg in die Freiheit und weniger materieller Wohlstand und Konsum.
    Man ist nicht vorrangig dadurch Mönch weil man äußeren Regeln folgt, sondern weil man im
    Bewusstsein eine bestimmte geistige Lebensform hat, die nicht das Zölibat und die sexuelle
    Enthaltsamkeit als Bedingung stellt, das ist auch nicht so wichtig, wichtig ist die eigene innere
    Haltung zu Buddha, dem Buddhismus und dem Dharma, somit zu sich selbst und den Mitmenschen.