Beiträge von Noreply im Thema „Wiedergeburt im Zen“

    Als ich das erste Mal von Wiedergeburt gehört habe kam sofort der Gedanke: "Ich werde nicht wieder geboren!!!" Das hab Ich natürlich und selbstverständlich nicht geglaubt. Heute sagt dieser Idiot zu mir: "Ich hab's doch gesagt!" Vierzig Jahre hab ich versucht durch alle möglichen Religionen diesen "Wisssenden???" zu widerlegen. Keine Chance!

    Djuvec:

    Die gesamte Lehre des Bardo Thödol findet sich übrigens auch bei Huang-po in der Chün-chou Niederschrift bzw Der Lehre vom Universalbewußtsein, in Abschnitt 18, zusammengefasst in 3 Sätzen. 18 (XVIII) ist im TAROT die Zahl des Mondes.


    Und @ Ellviral: die Lehre von der Wiedergeburt spielt im Zen explizit eben keine Rolle - weil im Französisch-Unterricht nunmal nicht Englisch parliert wird. Wer sich im Praktizieren des Zen-Wegs auch mit der Idee der Wiedergeburt beschäftigt und für sich selbst (!) sich seine Reime auf diese Idee im Kontext eigener Praxis-Erfahrungen zusammenbastelt, der mag dies tun. Fakt bleibt aber, dass sich 'plötzliche Erleuchtung' und 'Wiedergeburt' kategorisch ausschließen. Deshalb liegt in der Lehre der Zen-Patriarchen der Fokus nicht auf irgendwelchen Wiedergeburtslehren und die Idee von Wiedergeburt bleibt in der Analyse stets marginal.




    Das hab ich geschrieben.


    Im Zen geht es um Leben und Tod, auch hier muss Tod als Konzept ohne Beweiskraft für Leben erkannt werden. Werden beide Konzepte erkannt dann ist da nur noch das Selbst das das Selbst das Selbst sein lässt.

    Selbstverständlich ist die Ansicht der Wiedergeburt im Zen relevant. Hier wird aber intensiv mit der Ansicht gearbeitet bis klar ist das diese Ansicht nur ein Makyo ist. Eine Vorstellung die das Sein des Sein als Sein verhindert. Erst Zen hat mir wirklich ermöglicht meine Vermutung zu bestätigen, nur ein Gedankengebäude, ein Konzept das nur Sinn hat wenn ich auf Menschen treffe die auch dieses Konzept kennen.

    Siehst Du sitzen geht sogar vor dem Pc. :lol::rofl:

    Zen wird mit den Skandha des Körperlichen, die die Basis für Person/das Individuelle sind, betrieben und zwar so das Zazen nach einiger Zeit zu einer Übung wird die die Skandha des Geistes, die alle Ich erscheinen lassen, vollkommen herunter fährt. Das scheinbare Satori ist das nur noch sein der Skandha des Körperlichen. Dieses vollkommen befreite von allen ich, das nur noch Individuum ohne jede Anhaftung durch die Skandha des Geistigen, also keinerlei Vorstellungen oder Worte mehr hat.
    Darum wird im Zen so viel Wert auf Zazen gelegt, bis es sitzen geworden ist auch ohne die Worte die dieses sitzen beschreiben können. Nicht nur nur sitzen sondern auch ohne "sitzen" als Begriff der Tätigkeit. Der große Sitze hat während des Tuns auch nicht mehr den Begriff "Sitz" weil das nur noch Individuum ist das kein Ich sein mehr hat.


    Darum hat "Wiedergeburt" auch nur einen so geringen Stellenwert. Das gibt es nicht. Das gehört zu den Skandha des Geistes, wie auch jedes Wort und jedes Ichsein. Der Große Sitz endet mit dem bewussten erscheinen des Ichbin dem tiefsten Erkennen des Geistigen Skandha, dann erscheint mein Name, dann meine Stellung (mein aufstehen aus dem Zazen), und dann kommt Kinhin, der Versuch mit dem Ichbin an der Stelle zu bleiben und kein Ego mehr aufkommen zu lassen oder dieses als Jetzt notwendig zu erkennen und es nach der Notwendigkeit wieder verbannen zu können. Wiedergeburt im Zen ist das Wiedergeboren des Ego und sein bewusstes Wiedersterben lassen. Ich habe also schon Millionen Leben hinter mir und Millionen vor mir.


    Ich glaubte im "Zengarten" zu sein. Ich lass es hier stehen.
    Nachtrag:
    Darum dreht sich das Rad der Lehre, um das Leiden das durch Ego erscheint. Alle anderen Leiden sind nur dann Leiden wenn ich sie mit Ego verbinde, denn Leiden mit Ego verbinden erschafft Mitleid, Fürsorge, Hilfe und ermöglicht anderen die Schuld zu geben. Zen macht damit endgültig Schluss.


    Alles was mir nun begegnet ist ausschließlich mein Leben. Wenn es mir nicht hilfreich erscheint was mir begegnet kann ich nun ohne Ego ändern. Der Weg des Mitgefühls ist nun gangbar.