kilaya:Ich schätze mal, dass man das so verstehen darf, dass man es schaffen muss 7 Tage am Stück diese Ebene zu halten ohne dass man sie einmal verliert. Wenn Du es mal probierst: die meisten Leute schaffen am Anfang keine 30 Sekunden am Stück. So einfach ist das also nicht...
Das ist wahr und das kann auch keiner so ohne weiteres.
Nicht, das man nicht ab und zu diese Übungen mal üben sollte,
aber der achtfache rechte Übungsweg beinhaltet noch vorher
zu übende andere Übungen die zuvor beherrscht werden müssen.
Sonst kann das gar nicht klappen. Der Buddha zählt diese Übungen
dauernd auf und der Buddha wußte wie man schrittweise vorgehen
muß wenn man einen Elefanten oder einem Pferd etwas beibringen soll.
Und beim Mönch geht das so ähnlich:
ZitatAlles anzeigen'Willkommen, du Mönch, sei tugendhaft, in der Einhaltung der Ordensregeln (Übungsregeln) richtig gezügelt, bleibe lauter im Handel und Wandel: vor geringstem Fehl auf der Hut kämpfe beharrlich weiter, Schritt um Schritt.'
Sobald nun der Mönch tugendhaft ist, in der Einhaltung der Ordensregeln (Übungsregeln) richtig gezügelt ist, lauter im Handel und Wandel bleibt, vor geringstem Fehl auf der Hut beharrlich weiterkämpft, Schritt um Schritt, dann weist ihn der Vollendete weiter zurecht:
zweiter Schritt:
'Willkommen, du Mönch, beschütze Deine Sinnestore:
hast du mit dem Auge eine Form erblickt, so befasse Dich nicht mit dem Erscheinungsbild (insgesammt) noch mit den Einzelheiten; da Begierde und Missmut, böse und schlechte Gedanken gar bald den überwältigen, der mit unkontrolliertem Sehsinn verweilt, befleißige dich dieser Bewachung, hüte den Sehsinn, wache eifrig über den Sehsinn.
Hast du mit dem Gehör einen Ton gehört, so befasse Dich nicht mit dem Erscheinungsbild noch mit den Einzelheiten; da Begierde und Missmut, böse und schlechte Gedanken gar bald den überwältigen, der mit unkontrolliertem Hörsinn verweilt, befleißige dich dieser Bewachung, hüte den Hörsinn, wache eifrig über den Hörsinn.
Hast du mit der Nase einen Duft gerochen, so befasse Dich nicht mit dem Erscheinungsbild noch mit den Einzelheiten; da Begierde und Missmut, böse und schlechte Gedanken gar bald den überwältigen, der mit unkontrolliertem Geruchssinn verweilt, befleißige dich dieser Bewachung, hüte den Geruchssinn, wache eifrig über den Geruchssinn.
Hast du mit der Zunge einen Geschmack geschmeckt, so befasse Dich nicht mit dem Erscheinungsbild noch mit den Einzelheiten; da Begierde und Missmut, böse und schlechte Gedanken gar bald den überwältigen, der mit unkontrolliertem Geschmackssinn verweilt, befleißige dich dieser Bewachung, hüte den Geschmackssinn, wache eifrig über den Geschmackssinn.
Hast du mit dem Körper ein Berührungsobjekt gespürt, so befasse Dich nicht mit dem Erscheinungsbild noch mit den Einzelheiten; da Begierde und Missmut, böse und schlechte Gedanken gar bald den überwältigen, der mit unkontrolliertem Tastsinn verweilt, befleißige dich dieser Bewachung, hüte den Tastsinn, wache eifrig über den Tastsinn.
Hast du mit dem Geist ein Ding erfasst, so befasse Dich nicht mit dem Erscheinungsbild noch mit den Einzelheiten; da Begierde und Missmut, böse und schlechte Gedanken gar bald den überwältigen, der mit unkontrolliertem Geistsinn verweilt, befleißige dich dieser Bewachung, hüte den Geistsinn, wache eifrig über den Geistsinn.
Sobald nun, Priester, der Mönch die Tore der Sinne behütet hält, dann weist ihn der Vollendete weiter zurecht:
dritter Schritt:
'Willkommen, du Mönch, beim Essen wisse Maß zu halten, gründlich besonnen solltest Du die Nahrung zu Dir nehmen, nicht etwa zum Vergnügen und zur Berauschung, nicht zur Schmuckheit und Zier, sondern nur um diesen Körper zu erhalten, zu fristen, um Schaden zu verhüten, um ein heiliges Leben führen zu können:
'So werd' ich das frühere Gefühl abtöten und ein neues Gefühl nicht aufkommen lassen, und ich werde ein Fortkommen haben, ohne Tadel bestehen, mich wohl befinden.
Sobald nun, Priester, der Mönch beim Essen Maß zu halten weiß, dann weist ihn der Vollendete weiter zurecht:
vierter Schritt:
'Willkommen, du Mönch, widme Dich der Wachsamkeit:
bei Tage sollst du gehend und sitzend das Herz von trübenden Dingen läutern; in den ersten Stunden der Nacht gehend und sitzend das Herz von trübenden Dingen läutern in den mittleren Stunden der Nacht magst du auf die rechte Seite wie der Löwe dich hinlegen, einen Fuß über dem anderen, gesammelten Sinnes, der Zeit des Aufstehns gedenkend; sollst in den letzten Stunden der Nacht, wieder aufgestanden, gehend und sitzend das Herz von trübenden Dingen läutern.'
Sobald nun, Priester, der Mönch sich der Wachsamkeit geweiht hat, dann weist ihn der Vollendete weiter zurecht:
Fünfter Schritt:
'Willkommen, du Mönch, mit klarem Bewußtsein wolle dich wappnen:
klar bewußt beim Kommen und Gehn, klar bewußt beim Hinblicken und Wegblicken, klar bewußt beim Neigen und Erheben, klar bewußt beim Tragen des Gewandes und der Almosenschale des Ordens, klar bewußt beim Essen und Trinken, Kauen und Schmecken, klar bewußt beim Entleeren von Kot und Harn, klar bewußt beim Gehen und Stehen und Sitzen, beim Einschlafen und Erwachen, beim Sprechen und Schweigen.'
Sobald nun, Priester, der Mönch sich mit klarem Bewußtsein gewappnet hat, dann weist ihn der Vollendete weiter zurecht:
sechster Schritt:
'Willkommen, du Mönch, suche einen abgelegenen Ruheplatz auf, einen Hain, den Fuß eines Baumes, einen Berggipfel, eine Schlucht, einen Friedhof, die Waldesmitte, ein Strohlager in der offenen Ebene.'
Und er sucht einen abgelegenen Ruheplatz auf, einen Hain, den Fuß eines Baumes, einen Berggipfel, eine Schlucht, einen Friedhof, die Waldesmitte, ein Strohlager in der offenen Ebene. Nach dem Mahle, wenn er vom Almosengange zurückgekehrt ist, setzt er sich mit verschränkten Beinen nieder, den Körper gerade aufgerichtet, und hält sich die Achtsamkeit gegenwärtig.
Er hat weltliche Begierde verworfen und verweilt begierdelosen Gemütes, von Begierde läutert er sein Herz.
Gehässigkeit hat er verworfen, haßlosen Herzens verweilt er, voll Liebe und Mitleid zu allen lebenden Wesen läutert er sein Herz von Gehässigkeit.
Matte Müde hat er verworfen, von matter Müde ist er frei; das Licht liebend, achtsam, klar bewußt, läutert er sein Herz von matter Müde.
Stolzen Unmut hat er verworfen, er ist frei von Stolz; innig beruhigten Geistes läutert er sein Herz von stolzem Unmut.
Das Schwanken hat er verworfen, der Ungewissheit ist er entronnen; er zweifelt nicht am Guten, vom Schwanken läutert er sein Herz.
Er hat nun diese fünf Hemmungen aufgehoben, hat die Schlacken des Gemütes kennengelernt, die lähmenden; gar fern von Begierden, fern von unheilsamen Dingen lebt er in sinnend gedenkender ruhegeborener seliger Verzückung, in der Weihe der ersten Vertiefung.
Nach Vollendung des Sinnens und Gedenkens gewinnt er die innere Stille, die Einheit des Geistes, die von sinnen, von gedenken freie, in der Einigung geborene selige Verzückung, die Weihe der zweiten Vertiefung.
In heiterer Ruhe verweilt er gleichmütig, achtsam, klar bewußt, ein Glück empfindet er im Körper, von dem die Heiligen sagen: 'Der gleichmütig Achtsame lebt beglückt'; so gewinnt er die Weihe der dritten Vertiefung.
Nach Verwerfung der Freuden und Leiden, nach Vernichtung des einstigen Frohsinns und Trübsinns erreicht er die Weihe der leidlosen, freudlosen, gleichmütig einsichtigen vollkommenen Reine, die vierte Vertiefung. –
Die da nun kämpfende Mönche sind, mit streitendem Busen die unvergleichliche Sicherheit zu erringen trachten, denen gilt bei mir diese also gegebene Weisung;
die aber da als Mönche heilig geworden sind, Wahnversieger, Endiger, die das Werk gewirkt, die Last abgelegt, das Heil sich errungen, die Daseinsfesseln vernichtet, sich durch vollkommene Erkenntnis erlöst haben, denen taugen diese Dinge um seliger Gegenwart zu genießen, bei klarem Bewußtsein."