Beiträge von Frieden-und-Freude im Thema „Gibt es gegenwärtig bekannte, erwachte Personen auf der Welt?“


    Ja, das erscheint plausibel, dass es die Erkenntnis fördert, wenn die eigenen Affekte geläutert sind.

    Raphy:

    Ob unmöglich, weiß ich nicht. Vermutlich aber sehr schwer.
    Und du sprichst es an. Wenn man sich selbst nicht wirklich kennt und erkennt, wird es bei den anderen vielleicht auch nicht einfacher sie zu kennen und zu erkennen. :)


    Liebe Grüße


    ERKENNE DICH SELBST ist eine gute Maxime, im Gegensatz zu dem Glauben, sich bereits vollständig erkannt zu haben. :)


    Schönen Sonntag Abend!


    So ein Gefühl habe ich natürlich auch, allerdings doch gelegentlich erlebt, dass das Gefühl täuschen kann. :)


    Bei manchen Theravada-Mönchen, die in ihren Dhammatalks Ironie benutzen, habe ich schon gedacht, dass sie die z.T. etwas buchstabengläubig erscheinenden Aspekte des Theravada großzügig auslegen, was dann aber ein Irrtum war.



    Interessantes Video, danke!
    Gar nicht leicht zu sagen, was Ajahn Mettiko ironisch meint und was davon ernst gemeint ist.


    Diese Reliquien-Verehrung erscheint mir jedenfalls höchst problematisch. So etwas rückt den Buddhismus in eine Richtung, die man z.B. aus dem Katholizismus kennt.


    Ja, man könnte die Konklusion so interpretieren wie du und Accinca das andeuten.
    Dass alle Erwachten unter uns herumlaufen, wurde ja auch nicht behauptet.


    Und dennoch ist die Vorstellung doch ganz erfreulich, dass es - wo auch immer - mehr Erwachte gibt als wir gemeinhin glauben. :)


    Deine Ausführungen ändern nichts an dem logischen Schluss, sind aber eine interessante Möglichkeit, die Konklusion zu interpretieren.
    Darüber, "wo" die Stromeingetretenen erwachen, wird natürlich in der Konklusion nichts ausgesagt.


    Wie auch immer: Die gelegentlich vertretene Meinung, Stromeintritt komme häufiger vor als das Erwachen, ist innerhalb des Theravada inkonsistent.



    Es handelt sich dabei lediglich um einen formal-logischen Schluss. Dabei folgt die Konklusion zwangsläufig aus den Prämissen.
    Darüber kann man auch nicht wirklich diskutieren, man kann höchstens sagen, die Prämissen sind falsch.


    Wenn man aber gemäß Theravada davon ausgeht, dass Stromeintritt das Erwachen nach maximal 7 Wiedergeburten zur Folge hat, dann muss man auch annehmen, dass die Anzahl der Erwachten (mit Verzögerung von maximal 7 Wiedergeburten) immer der Anzahl der Stromeingetretenen entspricht.



    Das ist trivial und nur deshalb überhaupt bemerkenswert, weil einige Theravada-Vertreter glauben, das Erwachen sei so eine schwierige Sache und komme sehr selten vor, der Stromeintritt dagegen sei leichter und komme häufiger vor.
    Dabei merken sie aber nicht, dass das ein logischer Widerspruch wäre im Hinblick auf die Annahme, dass Stromeintritt das Erwachen nach sich zieht.


    Wenn du im Sinne des Theravada argumentieren möchtest, müsstest du vermutlich optimistischer sein:
    Zumindest der Stromeintritt ist durch eine eifrige Praxis doch möglich, oder?
    Es gibt also zu allen Zeiten eine gewisse Anzahl an Menschen, die den Stromeintritt schaffen.


    Wenn das stimmt, müsste es langfristig genau dieselbe Anzahl an Erwachten geben.
    Denn die Stromeingetretenen erreichen doch - gemäß der Theravada-Lehre - innerhalb von 7 Wiedergeburten das Erwachen.


    Jedenfalls kann man nicht gleichzeitig annehmen, dass Stromeintritt weiterhin relativ oft erreicht wird und innerhalb absehbarer Zeit zum Erwachen führt, das Erwachen hingegen nur selten vorkommt.