Beiträge von accinca im Thema „Weg und Ziel?“

    Nicht sind Gutes und Böses Leiden. Das ist natürlich falsche
    Ansicht weil Gutes per Definition etwas ist, das aus dem Leiden
    heraus hilft und Böses etwas das Leiden vergrößert und darin
    fest hält.
    Selbst ein Buddha der alles Anhaften überwunden hat tut das
    Gute und läßt des Schlechte. Das Gute ist hier das Heilsame und
    das Böse das Unheilsame:



    Richtig ist es das Gute nicht vom Bösen abhängig zu
    machen noch umgekehrt das Böse vom Guten.
    Gut und Böse haben nämlich ganz andere Ursachen.
    In Wahrheit ist nämlich Gier, Haß und Verblendung
    die Ursache für das Böse und deren Reduzierung das Gute.
    Eben wie es der Buddha auch lehrte.
    Gut und Böse beziehen sich auch auf das Leiden.
    Wenn es kein Leiden geben würde, könnte es auch kein Böse geben.
    Und wenn es keinen Weg aus dem Leiden, zu weniger Leiden gäbe,
    dann gäbe es auch kein Gutes. So sind die Abhängigkeiten. Und
    keineswegs ist das Gute durch das Böse bedingt oder das Gute
    durch das Böse. Das hat der Buddha auch nie gelehrt.

    Spacy:

    Wo ist denn das Gute ohne das Böse?


    Da kann das Gute aber von Glück sagen das es das Böse gibt.
    Oder sage doch gleich das Böse ist das Gute.
    Oder gut und böse gibt es nicht, wurde abgeschafft.
    Erinnert mich schwer an Zenismus alles auf den Kopf
    zu stellen. Vielleicht hat es aber auch was mit dem
    Politik in Deutschland zu tun?

    Weltreisender:

    Wenn Leid existiert, wieso sollte Leid nicht reduziert werden, unabhängig davon ob das Leben eine Illusion ist oder nicht?


    Normalerweise könnte man sagen: "Da hast du recht und das sollte man auch".
    Ich weiß allerdings nicht genau was du unter "Illusion" verstehen möchtest.
    Man könnte auch sagen: Das Leben ist ein virtueller Vorgang
    der das Leiden erst ermöglicht. Natürlich kann dieser Vorgang
    mehr oder weniger Leidhaft sein, wobei die Formulierung
    "weniger Leidhaft" hohes Glück bedeutet bzw. bedeuten kann.
    Im wesentlichen gibt es (in der Welt) zwei Arten von Glück,
    nämlich das Glück das von äußeren Umständen abhängt und
    das innere Glück das von geistigen Umständen abhängt in
    normalerweise unbekannten Ausmaß. Und dieses hohe Glück
    hat insbesondere nur einen Makel, den Makel der Vergänglichkeit.
    Und natürlich auch das Problem die geistigen Dinge so zu
    entwickeln, das es sich überhaupt entfalten kann, womit
    wir bei den sog. Befleckungen oder geistigen Trübungen sind.

    jianwang:

    @accina
    Das zweitere, gedachte, ist imho kein wirkliches Jetzt, da die Gedanken zu langsam dafür sind.


    Dann wäre das gedachte "Jetzt sein" in dem gedacht wird
    nicht in Gedanken wo anderes zu sein noch irrealer
    als das gewöhnlich empfundene jetzt sein.

    jianwang:

    Jederzeit "Jetzt" sein ist imho das Schwierigste, oder?


    Und das, obwohl es sich doch nur um eine virtuelle Größe handelt
    zwischen erlebten jetzt sein und gedachtem jetzt sein.
    Der virtuell ist beides.

    Spacy:
    accinca:

    Wenn schon dann ist der achtfache Weisheits und Übungsweg das
    Gegengift für das Unheilsame.


    Wir sind auch nur wie eine Taube, die hofft, dass, wenn sie nur achtsam genug im Kreis läuft und dabei gurrt, dass die Erlösung aus dem Futternapf fällt.


    :)

    Holzklotz:

    Wäre es nicht schön, einfach mal zu merken, dass man nie woanders sein kann als am Ziel?


    Was für ein Pech aber auch. Aber dazu fehlt
    wohl die rosarote Brille.

    Sudhana:

    Du solltest nur nicht vergessen, dass Hass eben auch ein Geistesgift ist und seine Funktion als Gegengift, wenn es denn richtig angewandt wird, verliert. Spätestens dann ist es an der Zeit, dieses Geistesgift abzusetzen.


    Wie kann man sich sowas ausdenken? Die Lehre des Buddha
    ist es jedenfalls nicht. Gier und Haß sind doch keine
    Gegengifte die sich auflösen. Im Gegenteil treiben sie
    sich doch noch an. Wenn jemand nicht bekommt was er begehrt
    und ein anderer nimmt es ihm weg, dann entsteht der Haß.
    Haß ist so gesehen nur einen andere Form von Gier.


    Nun gibt es auch Leute die ein bißchen durchgeknallt sind und
    die daher glauben wenn sie sich ihren Wünschen verweigerten,
    dann würden sie diese Haßen. Das nenne ich Verblendung denn
    die Begierden solle ja durch Weisheit aufgelöst werden und
    nicht durch Haß und ebenso umgekehrt lößt sich der Haß nicht
    durch die Begierden auf, sondern durch weisheitlichen Anblick.
    Wenn schon dann ist der achtfache Weisheits und Übungsweg das
    Gegengift für das Unheilsame.

    Sudhana:
    accinca:

    Das passt nicht.

    Weil für Dich der Weg begrenzt ist.


    Da habe ich aber wirklich Glück gehabt.
    Ein nicht begrenzter Weg wäre ja ein
    grenzenloser unendlicher Weg der nie zu
    etwas führen würde- Samsaro eben.


    Sudhana:


    Wie soll etwas Begrenztes zur Überwindung von Begrenztheit führen?


    Den achtfachen rechten Übungsweg hat der Buddha doch
    gelehrt um mittels diesem dem Leiden ein Ende zu machen
    und Anhangen und Nichtwissen aufzulösen. Wozu hat er denn
    sonst den achtfachen rechten Übungsweg gelehrt? Und zwar
    am Ende des Übungsweges wird das erlangt und nicht vorher
    in der Mitte oder so. Dann braucht man nämlich nicht mehr üben.
    Ein solcher wird ein "Übungslediger" genannt. Du solltest
    mal die Lehre des Buddha lesen, ist interessant. Da gibt es einen
    achtfachen Übungsweg den man bis zu Ende gehen kann. Erst damit
    wird der Abgelegt, nicht vorher und nicht in der Mitte es sei
    denn man begnüge sich mit dem Wandern von einem Leben zum anderen.

    Sudhana:

    "Ziel" ist schlicht die Mitte des Weges, in der sich die Ursachen und Bedingungen wechselseitig bedingten Entstehens, von samudāya, wechselseitig neutralisieren.


    Normalerweise liegt ein Ziel nicht in der Mitte sondern am
    Ende eines Weges. Und genau davon war die Rede. Jetzt kommst
    du mit mit einem Ziel in der Mitte des achtfachen Übungsweges.
    Das passt nicht.

    Sudhana:

    Als Buddhas Weg ist es ein mittlerer Weg, jede Hin- und Abneigung vermeidender. Da verlieren dann große Worte wie "Erleuchtung" oder "Erwachen" jede Bedeutung - mehr als Worte sind das auch nicht.


    Dabei sollte aber bedacht werden, das es ohne Ziel
    auch keinen Weg gibt. Auch sollte klar sein, das der
    achtfache rechte Übungsweg normalerweise noch recht
    unbekannt ist. Seine Bedeutung über die Worte hinaus,
    erst auf dem Wege klarer wird.

    jianwang:

    Ich las mal zu dem Thema Erleuchtung/Erlösung die Frage:


    Wer hält Dich/Euch denn gefangen?


    Viele Jahre später ist von mir dazu nicht mehr zu sagen, weil ich mich nicht in ein Gestrüpp von Vermutungen begeben mag


    Man sollte sich aber auch als unwissender Mensch nicht von jedem
    dummen Spruch verunsichern lassen.

    antelatis:

    Na ja, vielleicht muss man sich ja entscheiden, man kann halt nicht immer alles haben. Entweder sich auf das Leben konzentrieren, oder daran glauben, dass das Leben eine Illusion ist, die man überwinden muss, um Nirvana erreichen zu können.


    Ein Problem.
    Man kann den Kuchen eben nicht essen, und gleichzeitig behalten.
    Da kommt es eben darauf an was stärker ist, der durch Anhaftungen
    modifizierte und manipulierte Geist oder Klarheit und Einsicht.
    Aber es gibt ja auch noch den langsamen Weg der aber unsicher ist
    wohin der führen wird weil das Ziel nicht klar oder und den langsamen
    Weg wo das Ziel im sinne der Lehre aber klar ist.