Beiträge von accinca im Thema „Meditation“

    Elke:
    accinca:


    Dann ein Glück das ich kein ZenTB bin. :)
    Damit will ich aber nicht sagen, das es auf der Welt
    nicht noch viel schlechtere Möglichkeiten geben würde.


    Zum Beispiel hochmütig auf andere Wege herab zu sehen?


    Hochmütig auf andere Wege herab sehen ist tatsächlich
    eine mögliche Möglichkeit. Hochmütig solche zu kritisieren gibt
    es allerdings auch.
    Aber das gibt es nicht nur hinsichtlich eines Weges, sondern
    auch hinsichtlich aller möglichen Dinge in der Welt.
    Zum Beispiel wenn es regnet und jemand findet einen Unterstand,
    dann sagt er sich, ein Glück das ich einen Unterstand gefunden
    habe. Andere haben vielleicht keinen Unterstand gefunden und
    mokieren sich auch noch über die welche einen gefunden haben.
    Oder einer wohnt in einem Haus mit gut gedeckten Dach. Der
    sagt sich jetzt, welch ein Glück das mein Dach kein Leck hat
    wo es so Regnet. Es gibt immer andere denen es Besser oder
    schlechter geht. Und so glauben eben viele Christen oder was
    auch immer ein besonders großes Glück zu haben, weil sie ja
    ihren "Retter" gefunden hätten. u.s.w. Beispiele gibt es
    unendlich. Ob man ihnen neidisch oder sonst wie entgegen tritt
    ist eine andere Frage.

    Frieden-und-Freude:


    Dieses innerliche "Durchlässig-werden" bzw.
    Loslassen erlebe ich als wichtige Voraussetzung für Samadhi.


    Was dann schon mal eine Wahrheit wäre.
    Würde man sie nicht haben, würde man nicht loslassen.
    Da gibt es doch diese Lehrrede von dem Musikinstrument
    das überspannt ist und das zu lasch gespannt ist.
    So sollte man nicht zu lasch und nicht zu straff gespannt sein.

    Frieden-und-Freude:

    Generell scheint mir eine bescheidene und selbstkritische Einstellung gegenüber der "eigenen Richtung" heilsam zu sein, ein dogmatisches Festhalten an Glaubenssätzen und Abwerten anderer "Richtungen" dagegen unheilsam zu sein.


    Das darf man aber nicht mit zustimmen oder nicht zustimmen verwechseln.


    Frieden-und-Freude:

    Samadhi ist mit Loslassen verbunden.
    Dafür ist es nicht wichtig, welcher Richtung jemand angehört. Und es ist eher zweitrangig, was er "glaubt". Es geht beim Meditieren nicht um das, was jemand "hat" (Wahrheiten, Rituale etc.), sondern darum, was jemand loslassen kann.


    Wahrheiten, Rituale würde ich aber nicht so eng zusammen sehen.
    Aber kommt natürlich auf dies "Wahrheiten" an.
    Auch würde ich wirkliche Wahrheit und Übungen wie
    sie der Buddha lehrte nicht gegenseitig ausschließen.
    Ich denke nicht das diese Wahrheit loszulassen sei.
    Aber das sog. Nichtwissen das (mehr das Gegenteil von Wahrheit)
    ist vielmehr zu überwinden als ausgerechnet diese wahre Wahrheit.

    kilaya:

    Ich bin auch keiner :) Wär ich aber wohl, wenn ich nicht so tief verwurzelt im TB wäre... :moon:


    Dann ein Glück das ich kein ZenTB bin. :)
    Damit will ich aber nicht sagen, das es auf der Welt
    nicht noch viel schlechtere Möglichkeiten geben würde.

    kilaya:

    Einen Endpunkt stelle ich mir nicht mehr vor, eher so dass es irgendwann fliessend übergeht und dann entwickelt sich immer noch was weiter. So wie im Zen-Spruch: Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen. Nach der Erleuichtung: Holz hacken, Wasser holen. Es ist wohl spektakulär unspektakulär. Man weiss es, springt deswegen aber nicht vom nächsten Hochhaus weil man fliegen kann, sondern macht einfach weiter was vor der Nase liegt. Ach ja, ich meditiere seit ca. 28 Jahren. v.a. Tantra und Mahamudra/Dzogchen.


    Ein Glück das ich kein Zenist bin.-

    antelatis:

    ...Kann man das kurz gesagt so beschreiben: Der Buddhist meditiert, weil er hofft, dass ihn dabei irgendwann etwas überkommt, das ihn plötzlich erleuchtet?


    Eigentlich nicht. Es gibt viele verschiedene Übungen die ein
    Nachfolger des Buddha üben wird mit je unterschiedlichen Zweck.
    Welche Übung das sein wird, ob zur Überwindung oder zur Durchschauung,
    oder zur Beruhigung usw. kann und wird auch unterschiedlich sein.
    Es ist unwahrscheinlich das ein Asket der sich mit Leidenschaften
    herum quält zu dieser Zeit glaubt das ihm etwas besonderes überkommt.
    Und auch sonst, normalerweise muß man sich die Dinge erarbeiten, nuß
    sie entfalten, zu entwickeln usw. Da denkt er nicht ihm würde was "überkommen".
    Der Buddha sagt u.a.:

    Zitat

    Es gibt, ihr Mönche, Dinge, die weise zu durchschauen sind;
    es gibt, ihr Mönche, Dinge, die weise zu überwinden sind;
    es gibt, ihr Mönche, Dinge, die weise zu entfalten sind;
    es gibt, ihr Mönche, Dinge, die weise zu verwirklichen sind.

    A.4.251