Beiträge von Anandasa im Thema „Gier“

    Ich denke, dass die Gier einen natürlichen Ursprung hat. Es ist ein natürlicher Antrieb, so dass Lebewesen z.B. von selbst aus nach Nahrung suchen. Die Lebewesen müssen wegen der "einverpflanzten" Gier nicht ständig dazu angehalten werden sonst wären sie auf die Dauer nicht lebensfähig.


    Aus vielerleit Gründen können sich Mangelgefühle verschiedener Art einstellen. Kinder werden von ihren Eltern mit wenig Zuwendung bedacht, so dass sie in Jugend und später ein Mangelgefühl haben nicht beachtenswert zu sein. Oder wegen Schüchternheit bleiben Menschen von Kindheit an ausgesondert und spüren irgendwann ein Verlangen den empfundenen Mangel auszugleichen. Es gibt eine UNmenge solche psychischen Auslöser. Dann kann die natürliche Gier aus dem Ruder laufen und wild laufen. Ich bin keine Psychologe, Neurologe oder Biologe, aber das scheint mir so zu sein. Aus der natürlichen Gier, die dem Überlebenstrieb dient, entwickelt sich daraufhin eine krankhafte Gier.


    Bei der krankhaften Gier scheint es mir oft darum zu gehen eine empfundene innere Leere aufzufüllen. Manche Schüler oder Studenten bemühen sich wie verrückt um gute Noten und gute Abschlüsse, weil ihre Eltern ihnen immer vermitelt haben sonst nicht liebenswert zu sein. Es kann sein, dass jemand sein ganzes Leben damit verbringt nach Medikamenten zu forschen und mit den Forschungsergebnissen tatsächlich großen Nutzen für viele kranke Menschen erreichen kann. Ist das ständige Forschen aus Antrieb eine innere Leere zu füllen? Dann erzeugt es für den betreffenden Menschen auf die Dauer stetig zunehmende geistige Leiden. Ist es aus aber z.B. echten Interesse an der Naturwissenschaft, erzeugt es keine bis geringe Leiden. Natürlich gibt es kein völlig unvoreingenommenes Forschen auf hohem Niveau. Die Zeit für Mediation o.ä. um den Geist gesund zu halten wäre zu groß um genügend Zeit übrig zu haben für Forschung auf hohem Niveau.


    So verdankt die Menschheit wohl wielen Entdeckungen in den Naturwissenschaften und anderen Gebieten, weil verschiedene Menschen alle ihre Energie hineinsetzen und dabei ihre Achtsamkeit über ihren Geist zu sehr verlieren. Es liegt an einem jeden selbst seine Gedanken ständig zu beobachten und unheilsame Gedanken zu erkennen und entgegenzuwirken.


    Ein Punkt ist auch wie "lobha" ins Deutsche übersetzt wird. In älteren Büchern wie "Buddha - die Lehren" von Karl Seidenstücker wird es mit Durst übersetzt. Ich habe so eine Ahnung, dass es beginnt ins unheilsame umzuschlagen, wenn Wünsche nicht mehr allgemein sind bezogen auf sich und andere, sondern es beginnt um konkrete Dinge zu gehen. Dann hat der Geist die nicht-natürliche unheilsame Ausprägung aufgenommen um kommt in eine Auseinandersetzung diesen abwehren zu müssen. Wünsche allgemeiner und altruistischer Natur halten den Geist "kühl" und das Herz freundlich. Dazu ist auch eine Erkenntnis notwendig, dass die Dinge tatsächlich leer sind und es gar keinen Mangel gibt. Das Denken, dass es einen Mangel oder Leere gibt, entsteht erst aus Unkenntnis, dass das Ergreifen von Dingen den Geist vergiftet. Okay, alles schwer auszudrücken. Aber ich habe so die Ahnung, dass in dieser Richtung etwas vergraben liegt ;-).