Beiträge von fotost im Thema „Off Topic: Bardo des Leben ( war Kammatthana Leichenbetrachtung)“

    mukti:

    Mit der Definition kann man was anfangen.


    Der Zustand oder Bardo des Lebens ist ja nun objektiv feststellbar, jeder macht die Erfahrung dass er lebt, auch das Träumen ist objektiv gesichert und sogar das luzide Träumen wurde bewiesen (von Steven La Berge). Das ist also alles eine objektive Seins-und Erkenntnisvorstellung, bzw. allgemein verifizierbare Tatsache.
    ...


    Objektiv feststellbar? Was bedeutet das für Dich in diesem Zusammenhang?


    Objektiv meint doch eigentlich nur, daß die Wahrnehmung (Feststellung) nicht von Dir abhängig ist. Ich habe wenig Probleme mit solchen Ideen, eher mehr mit solchen pompösen Benennungen. Was soll 'Zustand oder Bardo des Lebens' bedeuten außer Leben?


    Ich lebe
    Du lebst
    Er, sie es lebt....


    ok. Hast Du eine besondere Botschaft darüber hinaus ;)

    M.38 sagt ja auch

    Zitat

    23. "Ihr Bhikkhus, nachdem ihr auf diese Weise wißt und seht, würdet ihr so in die Vergangenheit schweifen: 'Gab es uns in der Vergangenheit? Gab es uns nicht in der Vergangenheit? Was waren wir in der Vergangenheit? Wie waren wir in der Vergangenheit? Was waren wir und was wurden wir daraufhin in der Vergangenheit?'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr." - "Nachdem ihr auf diese Weise erkennt und seht, würdet ihr so in die Zukunft schweifen: 'Wird es uns in der Zukunft geben? Wird es uns in der Zukunft nicht geben? Was werden wir in der Zukunft sein? Wie werden wir in der Zukunft sein? Was werden wir in der Zukunft sein und was werden wir daraufhin werden?'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr." - "Nachdem ihr auf diese Weise erkennt und seht, würdet ihr so über die Gegenwart verwirrt sein: 'Bin ich? Bin ich nicht? Was bin ich? Wie bin ich? Wo kam dieses Wesen her? Wo wird es hingehen?'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."
    24. ()
    25. "Gut, ihr Bhikkhus. Also wurdet ihr von mir in diesem Dhamma geleitet, welches hier und jetzt sichtbar ist, zeitlos ist [6], zum Überprüfen einlädt, das vorwärts führt, das von jedem Weisen selbst zu erfahren ist. Denn es geschah in Bezug auf dieses Thema, daß gesagt wurde: 'Ihr Bhikkhus, dieses Dhamma ist hier und jetzt sichtbar, ist zeitlos, lädt zum Überprüfen ein, führt vorwärts, ist von jedem Weisen selbst zu erfahren.'"


    Keine Spekulationen über Vergangenheit und Zukunft,
    keine Verwirrung über die Gegenwart 8)

    Frieden-und-Freude:
    fotost:

    Niemand wird gezwungen Buddhist zu sein. Wer sich als Buddhist versteht sollte mE akzeptieren, daß Wiedergeburt ein wichtiges Konzept der Lehre ist. Die Idee spielt in viele Zusammenhänge und Erklärungen hinein, sie gehört dazu.


    Möchtest Du damit (als Vertreter des säkularen Buddhismus) sagen, dass man auch als säkularer Buddhist irgendeine Interpretation von "Wiedergeburt" akzeptieren muss, weil das einfach zum Buddhismus "dazu gehört"?


    Nun, ich betrachte mich als Anhänger einer säkularen Interpretation der Lehre (die viel säkularer ist als nach einer Beobachtung dieses Forums manchmal angenommen werden könnte :grinsen: ), aber ich bin kein Vertreter des sB.


    Und - für mich - ja, Wiedergeburt, was man wegen aller aufgezeigten Probleme auch gern in Anführungszeichen schreiben kann, gehört für mich zur Lehre dazu. Noch einmal, niemand wird gezwungen Buddhist zu sein. Es gibt genug interessante Lehren ohne dieses Konzept.


    Frieden-und-Freude:

    Wenn ja, was sollte das für eine Interpretation sein?
    Und warum möchtest Du andere Möglichkeiten ausschließen, beispielsweise die Möglichkeit, sich in dieser Frage agnostisch zu verhalten.


    Verstehe ich nicht, ich verhalte mich doch streng agnostisch in Bezug auf dieses Thema. Agnostizismus bedeutet nicht, daß man über Themen nicht nachdenken darf oder die Existenz dieser Themen als Themen leugnet.


    Was ich für mich ausschließe sind Interpretationen, die sich nur sehr undeutlich mit den Quelltexten in Deckung bringen lassen und die sehr weit von Lösungen nach dem Prinzip Occam's Razor wegführen.



    Kein Problem damit, Dir ist aber klar, daß die Vorstellung eines säkularen Buddhismus gerade jeden metaphysischen Ansatz ablehnt. Deshalb meine Bemerkung, es kommt mir nicht auf das ob an, sondern auf das wie.

    Niemand wird gezwungen Buddhist zu sein. Wer sich als Buddhist versteht sollte mE akzeptieren, daß Wiedergeburt ein wichtiges Konzept der Lehre ist. Die Idee spielt in viele Zusammenhänge und Erklärungen hinein, sie gehört dazu.


    Ich sehe es weniger als eine Frage des ob, sondern mehr als eine Frage des wie. Wie ist die Idee zu verstehen?
    Jeder Erklärungsansatz sollte einige allgemein anerkannte Tatsachen berücksichtigen.



    Um es ganz deutlich zu machen - bei der Lehre des Buddha geht es um die Beendigung des Leidens, um nichts anderes. Ich erwarte von einer beinahe 2.600 Jahre alten Lehre keine naturwissenschaftlichen Erklärungen und endgültigen Lösungen für Fragen. die heute noch weitgehend ungeklärt sind.


    Ich erwarte aber, daß die Lehre, die mich seit Jahrzehnten begleitet, nicht in einem Sinn ausgelegt wird, der Tatsachen entgegensteht. Dies wäre ein Widerspruch zur Aufforderung des Buddha 'Komm' und sieh (selbst)'.

    mkha':

    ...


    ich hatte Vollzeit-beruflich 44 Jahre lang täglich mit Krankheit, Leiden, Sterben und dem Tod zu tun. Es gibt nichts zu fürchten, es ist, wie es isṭ: wer geboren wird, ist diesen Dingen unterworfeṇ. Wer diese logische Tatsache furchtlos anerkennt und gelassen verinnerlicht, wird die Zwischenzeit, den Bardo des Lebens, sinnvoll zu nutzeṇ wissen.
    ...


    Liebe Grüße mkha',


    danke für Deinen Beitrag. Ich habe keine Ahnung was Bardo oder Bardo des Lebens bedeuten soll im Zusammenhang des Treads, aber ich schätze den Grundtenor Deines Textes...


    "Krankheit, Leiden, Sterben und Tod " - es gibt nichts zu fürchten.


    Es ist, wie es ist :)