Beiträge von Alaya im Thema „Schlaf und Traum“

    K-Dorje:

    Bewußtseinsmitnahme im deutschen Wikipedia ist nicht lediglich 'nicht ideal gemacht'.
    Der deutsche Wikipedia Autor könnte ernste Gründe gehabt haben für seine Auflistung. Siehe z.B. http://www.glennmullin.com/boo…-the-six-yogas-of-naropa/


    Der Punkt ist, dass Naropa selbst nicht aufgeschrieben hat, welche Yogas er gelehrt hat. Er hat sie nur mündlich an Schüler weitergegeben. Dabei kam es historisch offensichtlich zu unterschiedlichen 'Übertragungslinien'. Darüber reflektiert und die verschiedenen Techniken nach seinem Dafürhalten für Schüler sinnvoll wieder zusammengeführt hat sie schließlich Tsongkapa in seinem Kommentar zu den 6 Yogas (auch übersetzt von Glenn H. Mullin). Traumyoga (Milam) gehört zu diesen Yogas, die nicht von allen Übertragungslinien Naropa zugeschrieben wurden. Diese Linien haben dann ein anderes Yoga an Stelle von Traumyoga.


    Wer die 6 Yogas praktiziert, braucht eine Einweihung. Und je nach dem, aus welcher Linie sie kommt, kann es sein, dass Traumyoga nicht dabei ist.
    Das Ziel von Traumyoga sei, so wurde mir gelehrt, das klare Licht auch aus dem Bardo des Träumens heraus erreichen zu können. Dies sei die nächst anspruchsvollere Stufe, nachdem man das klare Licht aus dem Bardo des Wachzustandes heraus verwirklichen könne. Kriegt man das hin, ist es nicht weit, auch den 'illusory body' im Traum zu verwirklichen. Das eröffne dem Praktizierenden dann die im Thread bereits angesprochene Fähigkeit des 'Reisens'. Die schwierigste Aufgabe sei es schließlich, dies auch noch aus dem Bardo des Zwischenzustandes heraus zu können. Letzteres sei eine Fähigkeit fortgeschrittener Bodhisattvas, die über diese Fähigkeit bewusst im Bardo agieren würden, um sich zum Nutzen fühlender Wesen gezielt Eltern auszusuchen und sich reinkarnieren zu lassen, wo sie gebraucht werden. Aber das hielt selbst Tsongkapa für extrem anspruchsvoll.


    Schöner Beittrag über den Zusammenh,g von Traumyoga im Kontext der 6 Yogas von Naropa


    Wobei die Ziele des Traumyoga ausserhalb des Kontextes der yogas von Naropa vielfältiger sind.


    Siehe dazu Tenzin Wangyal Rinpoche in seinem Buch


    Liebe Grüss
    Tobias

    Turmalin:
    milam:

    Den Aspekt der Transformation den Padmasambhava im Traumyoga anführt


    das Wort "Transformation" zu betonen war mir auch schon eingefallen. Damit ist klar, dass sowohl die Vorstellungen falsch sind, es ginge um irgendetwas Fantstisches, als auch die Vorstellung von einer künstlichen Beeinflussung der Träume.



    Es geht bei diesem Aspekt schon um die Beeinflussung der Träume, in den Texten werden dafür Beispiele genannt, wie Verwandlungen Reisen an weit entfernte Orte Veränderung des Alters usw.


    Dies alles dient dazu die Freiheit und Wandelbarkeit des Geistes zu trainieren


    Liebe Grüße
    Tobias



    Naja, wenn man eben kein Traumyoga praktiziert gibt es ja noch diverse andere Möglichkeiten sich auf die Bardos nach dem Sterben vorzubereiten. Siehe Phowa Shitro u.ä.


    Den Aspekt der Transformation den Padmasambhava im Traumyoga anführt hat man ja sowieso im Tantra. Die Hauptanweisung im Traumyoga ist ja im Traum selbst möglichst viel zu transformieren um diese Transformatorische Kraft mit in den Wachzustand zu nehmen. Wenn man kein Traumyoga praktiziert, kann man ja dennoch im Alltag versuchen möglichst viel zu transformieren.

    Zitat

    Alaya Das sind zwei verschiedene Dinge. :) Das was Du zitierst, bezieht sich darauf, in einem luziden Traum zu meditieren. Die Klare Licht Praxis die ich meine ist ein anderer Teil der 6 Yogas von Naropa: Ösel, das Yoga des Klaren Lichtes


    Dabei wird vor dem Einschlafen und nach dem Aufwachen meditiert, eine bestimmte Phase wird über die gesamte Nacht aufrecht gehalten. So soll mit der Zeit das Bewusstsein in der traumlosen Tiefschlafphase aufwachen / luzid werden.


    ja aber genau das was du beschreibst ist auch teil des Traumyoga. Das wird nicht so öffentlich gelehrt aber ich habe diese Unterweisung so gehört von einem meiner Lehrer. Ösel und Traumyoga hängen sehr eng miteinander zusammen, darum finde ich die formale Einteilung in sechs yogas auch unglücklich


    Wenn man das natürlich nicht hinbekommt, die Praxis des klaren lichts, greifen andere Belehrungen des Traumyogas stichwort transformation.

    Eine Ergänzug bzw einen Widerspruch möchte ich machen


    Zitat

    Eine Praxis wie die "Klare Licht Meditation" wiederum, die nicht direkt zum Traumyoga gehört, dient sogar direkt dazu in der traumlosen Tiefschlafphase bewusst zu werden. Dieser Zustand von "Bewusstheit ohne Objekte" ist ein sehr nützliches Werkzeug in der Meditation, wenn man das erreichen kann.



    Im Wurzelvers von Padmasambhava zum Traumyoga heißt es


    Zitat

    Nun, da der Bardo des Traumes dir erscheint, gib die Achtlosigkeit des illusionären Schlafs einer Leiche auf.
    Trete ein in die Natur der Achtsamkeit und des Nichtwanderns.
    Die Träume erkennend, praktiziere Transformation und klares Licht.


    Das bedeutet, dass die Klares Licht praxis ausdrücklich ein Ziel eine Aufforderung des Traumyogas ist.
    Wann man das klare Licht erkennt ob z.B. in der Phase kurz vor dem Traum oder ob man während des Traums den das klare Licht erkennt ist dabei weniger wichtig.


    Liebe Grüße
    Tobias

    Hallo ikkyuSan,


    Ich habe Tenzin Wangyal Rinpoche mal in einem Teaching zum Thenma gefragt. Ich habe ihm gesagt, dass ich oft luzid bin aber den Traum selbst nicht steuere. Und auch ob Steuerung im Sinne des Dzogchen sinnvoll ist.


    Er meinte darauf, der Kern sei die Freiheit im Traum. Wenn dich wirklich nichts begrenzt im Traum, gibt es auch nichts zu beeinflussen. Wenn im Traum allerdings Angst Zweifel Begierde oder ähnliches auftreten sollte man aktiv eingrefen und dieses "karma" beeinflussen.


    Liebe Grüße
    Tobias

    Halllo,
    Für die Traumpraxis sind sie sehr ähnlich tenzin wangyal ist da wesentlich ausführlicher als Namkhai Norbu.


    Mein persönlicher Favorit zum Thema ist der Geist überwindet den Tod.


    Aber das ist sicher geschmackssache.


    Ich mag eben texte die im Stil der 6 yogas von Naropa geschrieben sind.

    kilaya:

    Es kann sein, dass es deutsche Übersetzungen gibt; oft ist es aber gerade bei speziellen Themen so, dass es Bücher nur auf Englisch gibt.


    ja die gibt es.


    von Namkhai Norbu Traum-Yoga - Träume bewußt lenken - der tibetische Weg zu Klarheit und Selbsterkenntnis.


    von Tenzin Wangyal Übung der Nacht - Tibetische Meditationen in Schlaf und Traum

    Hallo,


    Das Thema Traum aus buddhistischer Sicht wird am meisten im tibetischen Buddhismus behandelt. Traumyoga ist Bestandteil aller grossen tibetischen Schulen.


    Grundsätzlich geht es ja im Buddhismus um den Umgang mit Karma. Vereinfacht gesagt:Positives und negatives Karma wird permanent gesammelt und wirkt sich permanent aus. Dies gilt auch im Traum. Im Traum wirken sich ggfs tieferliegende karmische Samen aus. Das Bewusstsein ist näher an diesen Samen dran als im Wachzustand. Gleichzeitig ist der Geist im Traum beweglicher, sodass er stärker auf karmische Einflüsse reagiert bzw, auf diese karmischen Einflüsse schlechter bewusst reagieren kann.
    Eine Aufgabe ist es durch luzides Träumen Bewusstheit in den Traum zu bekommen und im Traum karma zu reinigen bzw mehr geistige Freiheit zu erlangen. Diese geistige Freiheit kann man dann mit in den Tag nehmen. In der Praxis sieht das so aus dass man in einem luziden Traum versuchht so viel Freiheit wie nur möglich zu erlangen. Man überwindet Ängste und Anhaftungen jeglicher Form durch bestimmte praktische Übungen im Traum. Die dadurch neu gewonnene Freiheit/Weisheit nimmt man dann mit in den Tag.


    Der Traum ist im tibetischen Buddhismus auch Eng verbunden mit einem bestimmten Zeitabschnitt nach dem Tod. Hier In diesem Zeitabschnitt könnten theoretisch relativ einfache Praktiken zur Erleuchtung führen. Praktisch wird dieser Abschnitt(Bardo) jedoch in den meisten Fällen unbewusst erlebt. Dieses Bardo ist dem Traum sehr ähnlich Traumyoga(luzides Träumen) wid auch deshalb praktiziert um für diesen Zustand nach dem Tod zu üben. Wenn man das Bewusstsein im Traum frei und bewusst steuern kann, ist man auch gut vorbereitet auf die Zustände nach dem Tod.


    Traumyoga befasst sich im wesentlichen mit Möglichkeiten luzides Träumen zu erzeugen und gibt auch Anweisungen wie man in einem luziden Traum geistige Flexibilität erlangt. Dies geschieht durch bestimmte Übungen Ähnliche Übungen werden öfter auch in der Klartraumszene formuliert


    Liebe Grüsse
    Tobias