Beiträge von Anandasa im Thema „Buddhismus, eine echte Religion?“

    Moosgarten:
    Athos:

    Wenn dem so ist, dann seit mir bitte nicht böse aber dann hat der Buddhismus m. E. nicht wirklich eine Antwort anzubieten auf die begründete menschliche Angst vor dem Tod. Er ist dann, wie alle anderen Religionen auch, nur ein schönes Instrument zur Erhaltung des gesellschaftlichen Friedens.


    Antworten auf Fragen wie diese kann man sich nur selbst geben, keine Religion kann das einem abnehmen.


    Yep.


    Es gibt eine Geschichte von einem wilden gefürchtetem Krieger in Japan, der zu einem Zen-Kloster kommt. Er sagt zum Abt des Klosters, dass er schon viele Menschen getötet habe und auch ihn töte könne ohne mit einer Wimper zu zucken. Der Abt antwortet: "Und ich kann sterben ohne mit einer Wimper zu zucken". Da erkannte der Krieger seinen Meister und bat ihn ihn als seinen Schüler aufzunehmen. Und die Moral von der Geschicht: Athos hat (noch) Angst vor dem Tod. Er meint er würde drüber stehen, weil er schlau ist und sich eine Religion sucht, die das Problem löst. Tut aber keine Religion und die Angst bleibt. In der Not wandelt sich die Angst zu Hochmut, was nur den Weg versperrt und Zeit verstreichen lässt. Mit der verstrichenen Zeit kommt der Tod näher und die Angst nimmt zu. Das Leiden nimmt also zu. Und nun? Und nun helfen die Lehren Buddhas ;-).


    Hier ist ein Zitat von mkha', das ich mir abgespeichert habe, weil es so gut ist:

    Zitat

    Ich hatte Vollzeit-beruflich 44 Jahre lang täglich mit Krankheit, Leiden, Sterben und dem Tod zu tun. Es gibt nichts zu fürchten, es ist, wie es ist: wer geboren wird, ist diesen Dingen unterworfen. Wer diese logische Tatsache furchtlos anerkennt und gelassen verinnerlicht, wird die Zwischenzeit, den Bardo des Lebens, sinnvoll zu nutzen wissen.


    Um hierhin zu kommen, dass man dies erkennt, hilft einem keine Religion. Man muss selbst daran arbeiten. Es kann nicht von außen kommen. Man muss lernen seinen Geist zu beruhigen, ihn lernen beobachten zu können wie er sich windet und die ausgefeiltesten Ausflüchte erfindet um das vorweggenommene Resultat zu decken. Der Buddhismus ist u.a. die Lehre wie meinen Geist dahingehend entwickelt.


    Hier ein Zitat aus dem Youtube-Video Die letzte Prüfung:


    Zitat

    Die Idee von Sterben und Tod ist eine Täuschung. Wir sehen die Welt nicht wie sie wirklich ist. Das ist die Ursache, die der Buddha gelehrt hat. Wir bilden uns ein, dass unser Körper uns gehört, dass unser Geist uns gehört, dass unser Leben uns gehört. Tatsächlich stimmt das aber nicht. Das alles sind nur natürliche Elemente, Phänomene, die entstehen, existieren und wieder vergehen. Wenn wir das erkennen, haben wir die Täuschung überwunden. Dann können wir den Tod als natürlich akzeptieren. Er macht uns keine Angst mehr. Er kann unser Lehrer sein für unser Leben durch gute Vorbereitung. Dann gibt es keinen Grund mehr den Tod zu fürchten.


    Man muss nicht ebenfalls zu diesem Schluss kommen. Aber der Buddhismus ist eine Weise die Dinge zu betrachten und sich eine reale Sicht auf die Dinge zu erarbeiten, wie es sonst nirgendwo gibt. Zugegebenermaßen ist der Kram mit Wiedergeburt ziemlich suspekt. Man muss sich selbst seinen Weg erarbeiten und Dinge wegstreichen, die man für nicht weiterführend hält. Zurück bleibt aber trotzdem viele hilfreiche Dinge. Für mich nehme ich nur das was Nagasena sagt im Milindapanha: "Wenn ich in der Sterbestunde noch an der Welt hänge, werde ich wiedergeboren, sonst nicht". Nach meiner Meinung ist das die Essenz von Samsara und Nirvana. Andere sehen es anders. Ich bin zu diesem Schluss gekommen. Muss jeder selbst sich erarbeiten wie er/sie das sieht.


    Hier ist ein sehr guter Vortrag von Ayya Khema: "Die Angst vor dem Tod". Hier kann man sehen, dass der Buddhismus sehr wohl was zum Thema Tod und Sterben sagen kann. Es wird halt nicht einfach gesagt, dass man sich keine Sorgen machen brauch, weil man einfach ins ewige Leben rüberwechselt und andere Dinge, die man gerne hören möchte.