Beiträge von void im Thema „Meditation und (negative) Gedanken im Alltag“

    jianwang:
    void:


    Wenn jemand sehr egolos ist er natürlich sehr kritikfähig und jemand anders kann ihm sagen, dass er etwas lassen soll und er lässt es.


    Impliziert Du, das Ego-losigkeit bedeutet, alles zu machen, was Andere sagen?


    _()_


    Der Kontext war doch der Umgang mit den eignen unheilsamen Gedanken.



    Und dabei gehört es doch erstmal dazu, dass man diese Gedanken als unheilsam erkennt. Mein Punkt war der, dass es in der Situation, wo andere einen auf unheilsame Gedanken hinweisen, von wenig Ego zeugt, wenn man sie dann sein lassen kann. Während es der Normfall ist, von der Prämisse "Ich selber habe recht, der andere hat unrecht" auszugehen.

    Frieden-und-Freude:

    Den "negativen Gedanken" oder "Mustern" oder "Persönlichkeits-Anteilen" selbst liebende Güte entgegen zu bringen, kann sehr sinnvoll sein.
    Oft wird im Umgang mit "Negativem" zu stark mit Ablehnung gearbeitet, was ja wiederum eine Aversion ist, die das Negative verstärkt.


    Der Umgang mit sich selbst ist ja eng mit dem Umgang mit anderen verwandt.


    Und da sind ja die wenigsten Leute vollkommen kritikfähig. Wenn jemand sehr egolos ist er natürlich sehr kritikfähig und jemand anders kann ihm sagen, dass er etwas lassen soll und er lässt es.


    Während wir ja innerlich oft so verzogene Kleinkinder sind, dass der Versuch, Gedanken niederzuringen mit Gegengewalt beantwortet wird. Statt das man den Elefant in die richtige Richtung bewegt, bäumt er sich auf.


    Je verzogener man ist, desto mehr Freundlichkeit ist notwendig.

    Frieden-und-Freude:

    Dass der Buddha ein aktives Unterbrechen und Verändern unheilsamer Gedanken als eine von verschiedenen Möglichkeiten des Umgangs mit unheilsamen Gedanken empfohlen hat, wurde in diesem Thread bereits zitiert.
    Im Theravada ist das gängige Praxis, oft mit guten Resultaten.


    Viele Leute leiden darunter, dass ihre Gedanken ständig um Sorgen und Ängste kreisen. Wenn man denen rät, ihre Gedanken zu beobachten, verstärkt das das Kreisen um sich selbst und man fängt sogar an, das das Spiritualität zu sehen.


    Von daher ist es wohl sinnvoll, den Unterschied zwischen dem was Buddha sagte, und einer nicht kontruktiven Introspektion zu unterscheiden.


    Der Versuch missliebige Gedanken zum Schweigen zu bringen ist ja eben kein Loslassen sondern ein Kontrollieren. Und die Haltung ist nicht Offeneheit und Geduld sondern so ein Wunsch zur inneren Ordnung - ein Akt der Selbstoptimierung.

    accinca:

    Ne ist es nicht. Aus diesem Grunde hat der Buddha ja auch
    (in M 20) 5 Methoden gelehrt mit unheilsamen Gedanken fertig
    zu werden:


    In der Ausgangsfrage ging es doch nicht um "unheilsame Gedanken" sondern um "negative Gedanken" also solche, die man weg haben will. Gedanken, gegen die man eine Abneigung hat. Und da Ängste und Sorgen ja oft schon eine Ungeduld gegenüber dem Ist zustand beinhalten, kann so etwas doch eher die Probleme verschärfen.

    Also wenn man Ängste und Sorgen hat, dann sind die Gedanken eh dauernd am kreisen. Ist es dann sinnvoll, jetzt diese Gedanken zu beobachten? Also um kreisende Gedanken zu kreisen? Was dann wieder Gedanken auslöst, die man dann auch noch beobachten könnte.


    Was ist denn der Sinn davon?