Beiträge von fotost im Thema „Meditation und (negative) Gedanken im Alltag“

    onyx10:

    ...
    Hat jemand von euch Langzeiterfahrung mit Beobachten von Gedanken im Alltag?


    Ja, hab' ich. Ich bin jetzt 65. Ich habe natürlich meine Gedanken nicht die ganze Zeit bewußt betrachtet und reflektiert, aber sie waren immer da. Ganz ehrlich - das meiste davon war Unfug :rofl:


    onyx10:

    Geht das auf lange Sicht, wenn man nur irrational negative Gedanken beobachtet? Soll man dann ständig gefühlt 50x am Tag beobachtend sich selber sagen "aha, jetzt habe ich das gedacht. Aha, jetzt stelle ich mir das vor"?
    Ich sage bewusst negativ, da ich als angstgeplagter Mensch nur den negativen Gedankenmüll beobachten will. Ich verstehe langfristig nicht den Sinn dahinter, wirklich ALLE Gedanken zu beobachten. Wo kommt man da hin wenn man sogar positive oder konstruktive Gedanken einfach nur "registriert", weil ich finde, dass man sich doch mit den positiven Dingen im Leben durchaus identifizieren kann, während man das destruktiv negative, worauf man ja keinen Einfluss hat, bewusst nur beobachten sollte?


    Ich hätte dazu zwei Anmerkungen


    • Weshalb sollte man nur 'negative' Gedanken betrachten wollen? Ich habe (jetzt) wenig selbstquälerische Momente. Warum sollte ich mich so auf die 'dunkle Seite' fokussieren?
    • Ich kenne Angststörungen. Langjährig, intensiv. Wirklich intensiv. Ich werde dazu keine Vorschläge oder Behandlungsideen verbreiten, weil es in den Bereich medizinischer, sozialer Kontakte gehört und nicht in ein Internetforum. Was ich hier mit gutem Gewissen nach fast 25 Jahre buddhistischer Erfahrung schreiben kann - die Lehre hilft mir.


    onyx10:

    Außerdem, welche Form der Meditation würdet ihr empfehlen, um sich eine neue Einstellung anzueignen? In meinem Fall Gelassenheit und Akzeptanz, insbesondere in Stresssituationen. Soll man da bei jeder Meditation z.B. 20 Minuten lang sich stressige Situationen vorstellen, in denen man gelassen reagiert oder soll man sich 20 Minuten lang einreden, dass man gelassen reagiert?


    Das ist absolut nur meine Meinung, ohne jeden therapeutischen Anspruch - bleib' für längere Zeit bei den einfachsten Formen. Atem-Übungen oder besonders Metta Meditation. Und bei der Metta Meditation beim allerersten Teil!


    Stell Dir auf keinen Fall stressende Situationen vor, solange Du in der realen Welt damit Schwierigkeiten hast. Warum solltest Du Probleme in der realen Welt auch noch in Deine Rückzugsphasen oder meditativen Momente hinein ziehen solange Du noch nicht die Kraft dafür spürst?