Beiträge von accinca im Thema „Graduelles Training (aus: "Buddhas Lehre von der Wiedergeburt")“

    Tychiades:

    Man muss, ganz gleich wie hoch einer gestiegen ist - wieder runter auf Level O. Und da gibt es keine Bonuspunkte und du kannst das Erreichte auch nicht speichern fürs nächste mal und kannst nicht da weiterpraktiz


    Tatsächlich scheint es solche Leute zu geben oder?
    Der Buddha spricht von einem Menschen der dem "Schoße" gleicht.
    Wenn er irgendwo sitzt und was aufsammelt, was es auch sei,
    das packt er in seinen Schoß und sobald er aufsteht fällt ihm
    alle wieder hin und alles eingesammelte ist weg. Dann muß er
    nächstes mal wieder alle einsammeln und wenn er wieder aufsteht
    fällt wieder alles raus usw. Solche Leute soll es auch geben.

    Tychiades:

    Voraussetzung dafür ist, dass ich mich vom Leben getrennt sehe und zwischen einem Ich und einem Leben unterscheide. Wenn ich aber erkenne, dass alles bedingt entsteht und vergeht, dann gibt es zwischen mir und dem Leben keinen Unterschied. Das meint man, wenn man von Einssein spricht. Und auch falsch und richtig sind bedingt. Ebenso Täuschung und Erwachen.
    Wovon ist aber Erwachen bedingt? Vom Unbedingten - gäbe es nämlich kein Unbedingtes, dann gäbe es auch kein Bedingtes - und das Unbedingte ist der Ursprung von allem, das auch manchmal namenlos genannt wird, weil es im Usprung kein Ding gibt, keinen Gedanke und auch nicht einen von richtig oder falsch.
    Diesen Ursprung kann man durch Übung nicht erreichen, weil er bereits in allem ist und keinen Ort hat, sondern lediglich als "Hier" oder "Jetzt" oder "Buddhanatur" bezeichnet wird. Das ist auch gemeint, wenn davon gesprochen wird, dass alle Wesen Buddhanatur sind. Die Bedingung fürs Erwachen ist eben nur das Erwachen selbst. Im Erlösten ist Erlösung, heißt das im Palikanon.


    Wenn jemand so denkt hat er Nibbana natürlich nicht verstanden
    und auch den Samsaro nicht. Das Unbedingte oder Ungewordene
    wäre nicht ungeworden, unbedingt, wenn es ein Ursprung bzw. eine
    Bedingung für das Entstandene wäre.
    Ein Unbedingtes kann eben für nichts eine Bedingung sein.
    Alles ist Bedingt, hat seine Bedingung sagt der Buddha und zählt
    diese Bedienungen auch auf. Das Unbedingte ist aber nicht dabei.
    Wie könnte es auch.
    Wo das noch nicht verstanden ist die Lehre nicht ausreichend verstanden.

    Tychiades:

    Ein Mensch der keine Beine mehr hat, der kann auch nicht die Fähigkeit des Gehens durch allmähliches Training erlangen. Auch wenn er sich noch so bemüht, führt das doch zu nichts.


    Da hast du völlig recht. Auf den Punkt wollte
    ich auch noch eingehen. Der Buddha lehrte ja auch nicht,
    das jeder noch in diesem Leben Nibbana erlangen könne.
    Im Gegenteil wird das in aller Regel nicht gelingen.
    Trotzdem kann jeder der sich ernsthaft übt Vorteile
    bzw. ein weniger leidhaftes Leben führen und manche
    können zu höchste geistigen Zuständen und gefühlten
    Daseinsqualitäten kommen und so nach dem Buddha in
    weiteren Leben auch nibbana erlangen. Denn das dies
    automatisch mit dem Tode kommen könnte damit kann man
    nicht mit rechnen.

    Tychiades:

    Der "Weltling" macht sich Vorstellungen über den Spiegel. Er stellt sich vor, der Spiegel sei nicht sauber.
    Und auch das stellt er sich vor und ergeht sich darin und bleibt da hängen.

    Zitat

    Und man sollte sich auch nicht vormachen das dies überflüssig
    sei und man es nicht nötig hätte die Schleier der Maya zu durchdringen.
    Zu glauben es sei ja nur Illusion und daher nicht der Mühe
    des Wegräumens wert, wäre der größte Fehler.


    Allerdings gibt es auch den "Weltling" der einen befleckten Spiegel
    für sauber hält und daran selbstverliebt hängen bleibt was wohl
    die Regel sein wird. Tatsächlich bildet dieser sich nur all zu gerne
    ein es gäbe gar keine Verunreinigungen. Und schon gar nicht
    solche die er mühevoll überwinden müßte. :) Wenn der "Spiegel" rein
    wäre, dann wäre er vielleicht auch gar kein "Weltling" mehr.
    Tatsächlich gibt es in der Buddhalehre auch eine Lehrrede in der
    Ausführlich über dieses Problem berichtet wird. Und zwar in M 5
    Dort steht u.a:


    Das schlechteste was man also machen kann ist sich einzubilden
    man sei kein "Weltling" und sollte den verschmutzten "Spiegel"
    bloß nicht säubern weil daran würde man ja bloß hängen bleiben.
    Ein solcher hat gleich auf der ganzen Linie verloren.
    Wie man's auch dreht und wendet, den achtfachen rechten Pfad
    kann man nicht überspringen. Oder sich einbilden es gäbe ihn nicht.


    Zumal dieser sog. "Spiegel" keineswegs schon sauber ist.
    Und man sollte sich auch nicht vormachen das dies überflüssig
    sei und man es nicht nötig hätte die Schleier der Maya zu durchdringen.
    Zu glauben es sei ja nur Illusion und daher nicht der Mühe
    des Wegräumens wert, wäre der größte Fehler.

    Frieden-und-Freude:

    Diese Idee eines "ursprünglichen Einsseins mit allem", die Du oben beschreibst, wird von einigen Theravada-Lehrern, die ich kenne, sehr kritisch gesehen, und zwar als eine romantische Schwärmerei.
    Hier ein recht amüsanter Vortrag dazu:
    https://muttodaya.org/de/mutto…20_falschgeld_mettiko.mp3


    Ich habe jetzt erst nur die ca. ersten 4 Minuten gehört.
    Ich muß sagen ich habe zuerst einen kleinen Schock bekommen.
    Dann hat es sich aber wieder gelegt.

    Tai:
    Frieden-und-Freude:


    "Diese Idee von einem "Buddhawesen" zu dem man erwacht, bleibt mir dennoch erst einmal fremd ..."


    :like: Sehr zenmäßig, dieser Zweifel an einer Idee! :)


    Ist es znistisch zu sagen: Wenn du die Soheit siehst hau sie Tot?


    Tai:

    Mich würde trotzdem interessieren, wie du persönlich ganz konkret die Fähigkeit trainierst, Gier, Hass und Verblendung allmählich zu überwinden


    Ein Beispiel: Jemand hat starkes Begehren und überlegt sich
    deswegen einen Überfall oder einen Diebstahl zu begehen.
    Wenn er sich nicht in Tugend üben würde, ist er hilflos seinem
    Begehren ausgeliefert und erfindet dafür Rechtfertigungen.
    Wenn er sich jetzt aber in Tugend üben würde dann würde
    er damit sein Begehren bekämpfen und es sogar überwinden können.
    Damit hat sein Begehren abgenommen und so einen Schritt in Richtung
    Leidbefreiung getan und seine inneren Spannungen sind dadurch
    etwas reduziert und er kann besser in dieser Richtung denken.

    kal:

    ich habe das auch nichf behauptet, auch nicht Deine Auffassung der Lehre kritisiert, ich habe nur angemerkt, dass mir eine gewisse Arroganz und unanemessene Reaktion in Deinen Posts auffällt, wenn etwas Dir nicht passt. Die Diskreditierungsversuche von Zen, oder die Ansichten von anderen, zB aktuell in Deinem oberen Posting mir gegenüber sind von Dir!


    In der Tat bin ich voller Bewunderung für andere die das
    evl. besser machen.... Aber wer läßt sich schon voller
    Optimismus auf solche Diskussionen ein. Ich schätze mal
    wenn ich jetzt an diverse materialistische Ideen erinnere,
    weiß du fast gar nicht mehr von was ich spreche.

    kal:

    accinca, ich werfe Dir nur vor, inadäquat zu reagieren. Wie Du jetzt auch wieder auf unsachliche Art und Weise bewiesen hast. Vielleicht solltest auch Du an Deinen blinden Flecken arbeiten. Dazu muss man aber sich eingestehen, welche zu haben. :)


    Das ist richtig, man sollte immer an
    seinen "blinden Flecken" arbeiten.
    Welche das aber sind und welche nicht
    kann man leider nicht anderen überlassen
    bzw. den Zenis.

    kal:

    lieber accinca,
    erstens würde ich mir wünschen, deine latenten Angriffe gegen die Zenlinien würden nicht durch absurde Pauschalisierungen, sondern durch fundierte Aussagen stattfinden. Des weiteren ist auch mir Deine herabfäliige Arroganz gegen andere Meinungen und Ansichten aufgefallen. Und ich frage mich wie dies mit der Buddhalehre übereinstimmt, welcher ja mitunter Respekt und Bescheidenheit zugrundeliegt


    Wenn du dein Urteil schon gefällt hast (wie man oben sehen kann)
    dann sind deine Schlußfolgerungen die du daraus ziehst und mir
    vorwirfst, natürlich schon vorprogrammierte, (scheinst objektive)
    Wahrheiten geworden zu sein, die ich naturgemäß meiner Beurteilung natürlich
    ganz anders sehe.
    Wenn also jemand seit langer Zeit die Unmöglichsten und absurdesten
    Dinge über die Lehre des Buddha behauptet, sich als Zenist bezeichnet
    und glaubt mir vorwerfen zu müssen, meinen Sichtweise seit 20 Jahren
    nicht geändert zu haben, dann kann ich ihm eigentlich nur noch einen
    Blick in den Spiegel empfehlen ob seine Kumpels das auch so sehen oder nicht.

    Moosgarten:
    accinca:


    Damit lügst du dir schon wieder in die eigene Tasche.


    Bestimmt nicht, es geht hier lediglich um ganz Offensichtliches, dein ständiges ad personam, anderen Leuten den Weg absprechen und auf der anderen Seite dein durchgehend schlampiges, willkürlich auslassendes und damit verfälschendes Zitieren, wie grad jetzt wieder geschehen.


    Ich weiß das du das nicht wahr haben willst. Da ist es nur
    natürlich wenn du bestimmte Dinge nicht zitiert haben willst
    und anderen Schlamperei vorwirfst. Gehört wohl zum Zenismus.

    Moosgarten:

    Und es gibt da leider keine Aussicht auf Besserung, wenn keine grundsätzliche Wende eintritt. So agiert der werte Acincca heute hier noch genau so wie vor 20 Jahren...


    Was du dir über andere alles für Gedanken machst ist
    schon erstaunlich aber sicher glaubst du ja jemand zu
    sein der "bescheid" weiß und bei dem es zu Hause anscheinend
    nirgends einen Spiegel gibt der die wahre Herkunft deiner
    Vorstellungen dir selber zeigen könnte. Denn dann könntest du
    ja sehen wo es "keine Aussicht auf Besserung gibt, wenn keine
    grundsätzliche Wende eintritt". Das du nicht einmal deine eigenen
    Worte hierbei hinterfragst ist allerdings wohl nicht anders zu
    erwarten gewesen. Immerhin bist du deinem Zenismus treu geblieben.
    Da erwartet man nichts. Das kann einem höchstens leid tun.
    Über die Performance Anderer brauchst du dir im Zenismus
    jedenfalls keine Sorgen machen.

    Frieden-und-Freude:

    Und mit "graduellem Training" kann ein Zennie deswegen nichts anfangen, weil das aus seiner Sicht viel mit Erwartungen und Zielen zu tun hat, die doch gerade losgelassen werden sollen.
    War das das Wesentliche oder fehlt noch etwas zum Verständnis von Zen? :)


    Ich denke das war das Wesentliche und es ist natürlich
    unzureichend und nicht der rechte ausreichende Weg.
    Das wird sich auch früher oder später erweisen.
    Die Illusion von "Nirvana" wird zerplatzen ohne
    die notwendigen Entwicklungen auf dem Wege.
    Das kann man sich auch sehr schön in M 24 ansehen.
    Das brauch man nur einmal durchlesen und man
    weiß bescheid. Insbesondere auch der Satz:

    Zitat

    Wäre aber, o Bruder, hanglose Wahnerlöschung ohne diese Dinge (die dort beschrieben sind) möglich, so erlangte der gemeine Mensch die Wahnerlöschung: denn der gemeine Mensch, o Bruder, ist ohne diese Dinge.


    Das heißt, weil diese Dinge nicht entwickelt wurden, deswegen
    ist diese "hanglose Wahnerlöschung" (Anupādāparinibbānatthaṃ)
    nicht möglich.




    [/quote]

    Moosgarten:
    Zitat

    M. 107. (XI,7) Ganakamoggallāno Sutta
    "Es ist möglich, Priester, auch in dieser Lehre und Ordnung einen allmählichen Ansatz, einen allmählichen Fortschritt, einen allmählichen Aufstieg nachzuweisen. ....


    Ja, möglich isses, zwingend nicht, und
    hinreichend schon überhaupt nicht.


    Menschnskinder :roll:
    So eine undurchdachte Antwort. Da schloß er
    doch ganz scharf, das nicht sein kann was
    nicht sein darf.
    Das Aufzeigen ist schließlich nur dann möglich
    wenn es auch so ist. Aber keiner zwingt jemand
    das auch noch extra aufzuweisen was eh vorhanden
    ist. Und hinreichend ist für dich scheinbar eh nichts.

    hedin02:

    Mir lag es weder daran mich in religiösen Plattitüden zu ergehen, noch lag es mir daran das Mönchsleben in den Alltag zu verlegen, noch habe ich die Absicht hier die Lehrmeinung einer Tradition zu vertreten.


    Mit der Lehrmeinung Tradition kann man wohl alles begründen.
    Trotzdem gibt es ja auch andere Traditionen die vielleicht
    genau das Gegenteil vertreten. Und dann fängt man an sich zu
    Fragen: Geht es mir um Wahrheit oder Tradition?

    Es gibt auch Lehrreden in denen der Buddha von seinem
    eigenen Werdegang spricht, wie er erst diese oder jene
    Eigenschaft bei sich entdeckte und überwunden hat und
    erst dann zur nächsten übergegangen ist. Oder Lehreden
    in denen er immer geschaut hat:
    woran liegt es wohl das dieses oder jene Sammlung nicht
    gelingt und er sich dann damit erst auseinander gesetzt hat
    erst dann zur früheren Übung in der Sammlung zurück gekehrt ist.


    Und es gibt Beispiel wie ein Goldschmied das Gold in mehreren
    Schritten läutert bis es ganz rein und geschmeidig geworden ist
    und er erst dann die Schmuckstücke herstellen konnte welche
    immer der Goldschmied wollte.
    Diese Beispiele sind es mit denen der Buddha seinen Werdegang
    und den der Mönche und Nachfolger beschreibt.
    Ob man sich jetzt selber darüber etwas zusammen brät oder nicht.
    Das ist der achtfache rechte Übungsweg aber keiner muß ihn
    erkennen oder gehen.
    Wer nur über den achtfachen Übungspfad reden will, ohne ihn aber
    zu erkennen, kann natürlich machen wie er will.
    Aber wie der Name "Pfad" oder "Weg" (Pada) schon sagt, handelt es
    sich in der Tat um einen Entwicklungspfad bzw. Weg.
    Wer das nicht anerkennen will, der erkennt es eben nicht an aber
    der Buddha hat es so gelehrt und die das für eine Interpretation halten
    die haben der Knall eben nicht gehört. :)

    Frieden-und-Freude:


    'Willkommen, du Mönch, sei Sittlichkeithaft,


    Das heißt aber nicht "Sittlichkeithaft".
    Das Wort gibt es gar nicht, Es heißt:
    "'Willkommen, du Mönch, sei tugendhaft, "


    Es gibt sogar eine Lehrrede in der der Buddha einem
    Heißsporn ernsthaft abgeraten hat sich schon mit den
    späteren Übungen in der Einsamkeit zu befassen weil
    er darin gescheitert wäre, eben weil die Vorübungen
    noch nicht weit genug entwickelt waren und er daher
    darin auch unmöglich Erfolg hätte haben können.
    Aber das ist natürlich individuell verschieden wieviel
    Tugend und auch innere Stabilität und auch Weisheit (cinta-maya-paññâ)
    jemand schon mit bringen mag aus diesem oder vorigen Leben.
    Da kann sehr unterschiedlich sein.

    Frieden-und-Freude:

    http://www.palikanon.com/majjhima/m107n.htm


    Hab sie doch noch auf die Schnelle gefunden. Daraus geht noch eindeutiger hervor, dass wirklich ein schrittweises (graduelles) Training gemeint ist, mit einem zeitlichen Primat von Sinneszügelung und Tugend.


    Das sowas überhaupt ein kontroverses Thema sein könnte kann
    man sich als Nachfolger des Buddha kaum vorstellen. Selbst in
    der weltlichen Schule fangen die kleinen Kinder nicht gleich
    mit hoher Mathematik und dem kleinen einmal eins zur gleichen
    Zeit an zu üben. Und jetzt raten wir mal warum das so ist?

    Frieden-und-Freude:


    Ich bin ja nicht dogmatisch der Ansicht, dass die abweichende Auffassung, die Du beschreibst, zwangsläufig unsinnig sein muss.
    Vielleicht ergibt diese etwas mystisch anmutende Praxis ja einen Sinn.
    Bislang ist dieser Sinn mir leider noch nicht aufgegangen und ich halte mich an die relativ einfach zu verstehende Praxis, die der Buddha beschreibt. :)


    Wenn das so ist möchte ich dir die Sache mal erklären.
    Es gab nämlich zur Zeiten des Buddha ein paar wenige Menschen
    die hatten ganz ohne den Buddha schon erhebliche geistige
    Entwicklung bis fast zur Heiligkeit entwickelt. Aber das letzte
    bisschen und entscheidende fehlte ihnen aber noch. Wenn die auf
    den Buddha trafen oder einer der Mönche und die Lehre hörten,
    kann es sein, das diese durch wenige Worte oder Hinweise die 4
    Wahrheiten erkannten und sich spontan befreit waren.
    Heutzutage gibt es nun manche Zenis die glauben das nachmachen
    zu müssen und langwierigen Übungen zu überspringen. Aber das
    klappt bei ihnen natürlich nicht. Da fehlt eben ne Menge.