Beiträge von Schroedinger im Thema „Selbstheilung“

    Aravind:


    Oder wirken diese esoterischen Heilungsansätze nur bei Schnupfen?


    Danke für deinen Beitrag - ich meine, dass es sich bei esoterischen Ansätzen nicht um Heilungen handelt, die durch die esoterische Intervention kommen, da die Trennung und Zuordnung von Selbst und Andere generell schwierig bis unmöglich ist. Genau deshalb gibt es ja dann in dieser Grauzone diese Ansätze.
    Die meisten Krankheiten sind durch Selbstmanagement zu behandeln: Ruhe, Tee, evtl. Globuli, fürs gute Gewissen, dass man was tut.
    Wenn's dann schwierig wird und es zu selbstzerstörenden Prozessen kommt, hilft nichts esoterisches und auch nicht Selbstmanagement. Man braucht eine Diagnose und Therapie durch Experten.


    Jeder hat natürlich Erfahrungen mit Krankheit und Gesundheit und ist mit Ärzten in Kontakt gekommen. Daraus resultieren dann Ansichten über die Medizin und das Gesundheitssystem. Über Ansichten zu streiten lohnt sich nicht, denn genauso wie ein Esoteriker mich nicht überzeugen könnte, ebenso kann ich einen Esoteriker nicht von der Naturwissenschaftlichen Sichtweise und Denkweise überzeugen. Esoterische Konzepte sind Glaubenskonzepte und insofern braucht es da nicht viel. Glauben kann jeder. Denken ist da schon schwieriger. Da fehlt es schon an den einfachsten logischen Fähigkeiten. Und dann ist Denken anstrengend.


    Ich bin seit vielen Jahren bei Ärzten aus der Anthroposophischen Medizin, weil die mich als ganzen Menschen erst einmal reden lassen und zuhören. Und ich kann da auch entscheiden, ohne dass die gleich beleidigt sind, weil da ein Laie sich was anmaßt und die also Probleme mit der Autorität haben, die ich ja nicht anerkenne. Für mich zählt Kompetenz, fachliche und menschlich-soziale.


    Da sprengt nichts den Rahmen, außer dein unpräzises Gerede.


    Mit Krankheit ist es wie mit einem Pfeil. Und da gibt es von Buddha dieses schöne Gleichnis vom Pfeil. Da fragt man nicht nach den karmischen Ursachen von Krankheit, sondern man bemüht sich darum den Zustand von Leiden, der mit Krankheit (Pfeil) einhergeht aufzulösen. Da ist eben ein Erwachter heil, da er weise erwägen kann, was Krankheit bedeutet. Das hat mit körperlich gar nichts zu tun. Da ist keine Ablehnung und keine Gier, beides verdunkelt ja jeden Heilungsprozess, sondern da ist lediglich die Überlegung, wie man da nun vorzugehen hat - also wie der Pfeil heraus zu ziehen ist.
    Und der Pfeil ist letzlich nichts anderes als die Angst zu sterben.

    void:
    Doris Rasevic-Benz:


      Vor einigen Jahren wurde auch ein weiterer Ansatz viel diskutiert: die sogenannte Psychoneuroimmunologie. Sie setzt einen direkten Einfluss des psychischen Empfindens auf das Immunsystem voraus. Trotz umfangreicher Forschung gibt es hier bislang jedoch keine wirklich belastbaren Ergebnisse.(krebsinformationsdienst.de)


    Ich finde das mit der Psychoneuroimmunologie interessant, und bin gespannt, ob man da was rausfindet. Wobei es mir auch da schwer vorkommt, Ursache und Wirkung auseinanderzuhalten.


    Ja. Das ist ziemlich interessant, aber leider lassen sich die Ursache-Wirkungszusammenhänge nicht so einfach darstellen. Da finde ich den Satz immer so passend: da ist was dran.


    Ich kann da empfehlen:
    Kurt S. Zänker, Kommunikationsnnetze im Körper. Psychoneuroimmunologie - Aspekte einer neuen Wissenschaftsdisziplin - 1991 -


    und dann - Christian Schubert, Psychoneuroimmunologie und Psychotherapie - 2011 - stellt so etwas den Stand der Diskussion dar. Und da spürt man dann schon den Nebel, der sich irgendwie nicht lichten will.



    Zitat


    Ich bin gespannt, ob das noch klarer wird. Ist es so wie, wenn ein Sturm unabhängig voneinander Äste vom Baum und Dachziegel vom Haus reisst. Und ein Sichern des Baumes dem Haus nicht hilft? Oder macht es Sinn den Baum zu sichern, weil die abgrissenen Äste selber gehörigen Schaden am Haus anrichten, der sonst nicht auftreten würde?


    Man kann ja vorhersagen, ab welcher Windstärke das Dach und auch das Haus nicht mehr standhält. Welche Vorsorge sollte einer daher treffen - außer die Wettervorhersage, die doch schon recht präzise ist. Und wenn es dann ganz doll kommt, dann sollte man einen Keller aufsuchen, wie die Farmer in den USA das so machten gegen Tornados.


    Um es mal auf den Punkt zu bringen - gegen den Tod hilft nix.


    Es ist ja nun so, dass man zwar einfühlend sich selbst betrachten kann, und das kann man auch sicherlich üben durch Mindfulness was weiß ich - aber es braucht dann doch auch immer einen anderen, der einen darin anerkennt, bestätigt und auch korrigiert, falls man daneben liegt, mit seinem Selbstmitgefühl. Weil ohne Wirklichkeitsergründung geht es eben auch nicht. Und das Gefühl gibt eben nur eine spezifische Wirklichkeit wieder - schmerzfreie Lebensumstände sagen nichts über Gesundheit oder Krankheit aus.


    Bei Gefühlen bietet sich dann der Psychotherapeut als Dienstleister an.
    Falls die Krankenversicherung die Sitzungen bezahlen soll, braucht es eine Diagnose - man nimmt da heutzutage gerne depressive Stimmungslagen. Deshalb taucht das eben auch immer in den Medien auf. Vor einigen Jahren war es burnout - jetzt ist es Depression. Das ist auch eine Art Erschöpfung.

    Dahlke schreibt im Vorwort :

    Zitat

    „Damit verlassen wir eindeutig und absichtlich das Gebiet der ›wissenschaftlichen Medizin‹. Wir erheben keinen Anspruch auf ›Wissenschaftlichkeit‹, da unser Ausgangspunkt ein ganz anderer ist – woraus auch folgt, dass wissenschaftliche Argumentation oder Kritik unsere Betrachtungsweise niemals treffen kann. Wir verlassen damit absichtlich den wissenschaftlichen Rahmen, da dieser sich ja gerade auf die funktionale Ebene beschränkt und somit gleichzeitig verhindert, Bedeutung und Sinnhaftigkeit transparent werden zu lassen.“ (20. Auflage, vollständige Taschenbuchausgabe, Goldmann/Arkana München 2000, S. 16, vgl. S. 8.)


    Würfeln dürfte da noch besser sein.

    Tulamben:

    Auf das Thema dieses Forums.


    Du bist also der gleichen Ansicht wir Dethlefsen und Dahlke? Du meinst also man könne sich selbst heilen bzw. andere könnten heilen und es gäbe so was wie Heiler?

    Tulamben:

    Es war nur ein Lesetipp....


    bei dem du dir doch was gedacht hast.


    Ich hack da jetzt nicht aus Spass drauf herum, sondern weil es wichtig ist, sich dieser Gedanken bewusst zu sein. Welches Konzept von Selbstheilung wird da vertreten und du bist ja davon auch überzeugt, sonst hättest du diese Titel hier nicht empfohlen.

    Tulamben:

    Eben aus den von mir genannten Gründen.


    Geht mir jetzt kein Licht auf.


    Da hast ganz allgemein dazu geschrieben:

    Tulamben:

    Ich denke, der Sinn von Büchern oder Artikeln zu diesem Thema-also wenn du so willst von Denkansätzen anderer Menschen- ist, dass sie hilfreich sein können, eigene Ansätze zu entwickeln bzw. "alte" Denkmuster zu überarbeiten.


    Inwiefern sind Dethlefsen und Dahlke hilfreich in Bezug auf dieses Thema "Selbstheilung"?

    Tulamben:

    Ich denke, der Sinn von Büchern oder Artikeln zu diesem Thema-also wenn du so willst von Denkansätzen anderer Menschen- ist, dass sie hilfreich sein können, eigene Ansätze zu entwickeln bzw. "alte" Denkmuster zu überarbeiten.


    Mag sein. Warum hast du sie denn hier eingebracht?


    Ich kenne den Inhalt beider Bücher, habe sie allerdings vor Jahren mal gelesen und dann, als ich meine esoterische Bücherecke aufgeräumt habe, bei ebay verkauft. Ich war überrascht, wie groß die Nachfrage nach Esoterischem so ist.


    Wenn du die Bücher auch kennst, dann wäre dir doch klar, dass ich meinen Denkansatz versuche zu beschreiben.


    Mit dem Satz "man sollte sich erstmal seinen Denkansatz klar machen" meine ich natürlich jeden anderen und mich eingeschlossen auch.
    Also: bevor ich mich auf Denkansätze wie Selbstheilung einlasse, sollte ich mir überhaupt erst klar, wie meine Vorstellungen, Denkansätze, meine geistige Einstellung zu Krankheit und Gesundheit und zu Heilung, also dem Weg von Krankheit zu Gesundheit, ist.


    Es ist mMn nützlich sich mit anderen Denkansätzen zu befassen, wie z.B. dieser esoterischen Ansätze von Dethlefsen und Dahlke. Nur muss man sich auch fragen, worin der Nutzen dieser Ansätze liegt.


    Auf der Körperebene gibt es keine Bilder und keine Sprache. Es ist nicht der Körper, der spricht, sondern Sprache ist Konvention ÜBER etwas, worüber sich zwei oder mehrere Körperwesen verständigen. Damit hängen Deutungen allesamt in der Luft, gründen in nichts.


    Und hier kommen wir zum Denkansatz "Deutungen" - Sowie Sterndeuter aus den Sternbildern was für die Menschen gedeutet haben, so deuten Krankheitsdeuter aus den Krankheitsbildern. Man muss also wissen, um welche Bilder es sich handelt: Sprachbilder oder Röntgenbilder.

    Doris Rasevic-Benz:

    Tut mir leid für Dich, dass Du privatversichert bist.


    Das war ein Beispiel - ich bin gesetzlich versichert und darüber bin ich genau wie du auch froh.

    Zitat


    Ich verstehe Dich trotzdem nicht. Z.B. Zahnarzt. Oder Kardiologie oder Endokrinologie. Bedeutet das, man soll nicht zum Zahnarzt, Herzkrankheiten nicht behandeln und Diabetes einfach ignorieren? Und als Frau sowieso nicht zum Arzt gehen?


    Normalerweise geht man erst zum Arzt, wenn man was hat - meistens Schmerz oder irgendwas Störendes, was nicht von selbst wieder weg geht. Ich behandele mich z.B. mit Tee und Bewegung - lass mich gegen Grippe impfen, weil ich einmal Grippe hatte und das nie wieder haben möchte. Wenn Beschwerden nicht von selbst verschwinden, gehe ich natürlich zum Arzt, frage also einen Experten um Rat.

    In unserem Gesundheitssystem gibt es aber einen Zusammenhang zwischen präventiven Angeboten, die noch freiwillig sind, aber z.B. beim Zahnarzt zu Abzugspunkten im Bonusverfahren führen, wenn man nicht einmal jährlich zum Zahnarzt geht und zwischen den daraus folgenden Diagnosen und Therapien. Z.B. Blutdruck und Altersdiabetes, da wurden die Normwerte abgesenkt, mit der Folge, dass sich der Markt für diese Medikamente ausgeweitet hat. Man kann auch davon ausgehen, dass aber einem bestimmten Alter die Medikamentenfalle zuschnappt - und es sinnlos erscheint, dagegen anzugehen, weil der Arzt mit dem Apotheker dir jede Menge Ängste verabreichen wird, falls du dich weigerst.


    Ich hatte mal ein dolles Erlebnis, als eine Ärztin meinte,ich könne wegen meiner Werte, jederzeit tot umfallen. Darauf fragte ich sie dann, ob es Sinn mache, wenn ich noch einen Termin vereinbare?


    Ich habe mich dann in diesem Fall selbst geheilt - um mal das Thema wieder anzubringen - ich habe nämlich die Werte genau anaylsiert, sie als zwar spezifisch, nämlich als meine Werte, deklariert, aber auch als mit der Norm verträglich postuliert. Zur Absicherung lass ich dann im Rahmen des üblichen Blutbildes nach messen, und das war es dann. Natürlich trage ich dafür die alleinige Verantwortung.
    Meditation hilft dabei in vielerei Hinsicht. Man lässt sich von Diagnosen nicht aus der Bahn werfen. Besonders bildlich dargestellte Befunde sind sehr beeindruckend. Die praktizierte Achtsamkeit hilft auch solche Situationen klarer zu erfassen.
    Krankheit und Gesundheit und die Frage nach dem heilen Menschen ist auch eine Frage der Einstellung zu sich selbst und zur Situation des Gesundheitssystems, in dem ich ja bin. Als System wird definiert was krank und nicht krank ist, was also ins System fällt und was nicht. Damit muss ich aber nicht einverstanden sein.

    Doris Rasevic-Benz:

    Ich verstehe ehrlich nicht, auf was Du hinaus willst.


    Natürlich kann der Arzt Medikamente verschreiben, auch wenn eine Diagnose noch nicht möglich ist.


    Lass dir mal die Abrechnungen mit deiner Krankenkasse zeigen - steht in deiner Krankenakte. Da wundern sich manche, auf welche Diagnosen da behandelt wurde.
    Der Arzt muss eine Diagnose bei der Verordnung angeben - ist gesetzlich vorgeschrieben. Außer wenn du natürlich das Schmerzmittel selbst zahlst.


    Zitat


    Hat jemand Schmerzen und die Ursache dafür ist noch nicht gefunden, so wird heute kein verantwortungsvoller Arzt den Patienten mehr leiden lassen. Er wird eine Schmerzmedikation verordnen. Manchmal können Ärzte lediglich die Symptome bekämpfen. In der Palliativmedizin ist das ohnehin das Einzige, das möglich ist.
    Bei vielen Krankheiten können nur Symptome gelindert werden. Gutes Beispiel sind Erbkrankheiten, Autoimmunkrankheiten.


    Schmerz ist ja ein Symptom - und Schmerztherapie gibt es ja als eigenständige "Therapie"form. Was man dann letztlich macht, ist eine milde Betäubung. In der Palliativmedizin nimmt man dazu Morphine und nimmt damit die Verkürzung des Lebens in Kauf.


    Zitat

    Wenn da nichts physiologisches gefunden werden kann, dann kann er nichts machen. Er darf auch kein Medikament, also einen Wirkstoff verordnen. Also begibt man sich auf eine Odyssee der Diagnostik. Wenn man Geld hat, dann kann man sich so richtig durch-diagnostizieren lassen. Und man findet meistens doch was, weil niemand so ganz gesund ist.


    Was willst Du damit ausdrücken?[/quote]


    Steht doch da. Aber zur näheren Erläuterung - als privat Versicherter wirst du im Gesundheitsmarkt abgezockt. Die Diagnosen dienen ja einer Therapie - und da wird dir dann vieles aufgenötigt.
    Ich bin in einer Behandlungsschleife beim Augenarzt - und da gibt es eben ein paar Tricks - andere Behandlungsschleifen sind in der Endikrinologie oder in der Kardiologie. Auf die Urologen haben Behandlungsschleifen. Man braucht ein physiologisches Merkmal oder eine Vorsorgeleistung um auf Wiedervorlage gebunkert zu werden. Damit chronifiziert man eine ganze Bevölkerungsgruppe ab einem bestimmten Alter sowieso, aber eben auch nach Geschlecht.
    Achso - ich hab' noch die Zahnmedizin vergessen.

    Samten:

    Tychiades:
    " Wenn da nichts physiologisches gefunden werden kann, dann kann er nichts machen. Er darf auch kein Medikament, also einen Wirkstoff verordnen."


    auch wenn du dich sehr selbstsicher gibst...mir scheint, da täuschste dich aber ganz heftig..


    Zitat

    Die Heilmittel-Richtlinie regelt die Versorgung der Versicherten mit Heilmitteln durch die Heilmittelerbringer, wie etwa Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und Podologen. Vor allem aber regelt sie, welche Art von Heilmitteln in welchem Umfang und bei welchen Indikationen verordnet werden dürfen.


    Seit dem 1. Juli 2004 galt eine neue Richtlinie in überarbeiteter Version. Statt einzelner Diagnosen sind seitdem Diagnosegruppen benannt. Die Verordnung erfolgt nun nach Zuordnung einer Diagnose zu einer Diagnosegruppe und die Auswahl des Heilmittels nach der Bestimmung von Leitsymptomatik und Therapieziel. Im Heilmittelkatalog [3] sind jeder Leitsymptomatik (bezogen auf die Diagnosegruppe) die verordnungsfähigen Heilmittel und die maximale Verordnungsmenge (Gesamtverordnungsmenge im Regelfall) zugeordnet.


    Ansonsten gilt - wo kein Kläger, da kein Richter. Was einer also darf und was er dann macht, sind natürlich zwei Paar Stiefel.
    Privatversicherte genießen natürlich gewisse Privilegien, wie die Kostenerstattung wirkstofffreier Mittel aus der homöopathischen Ecke.

    Doris Rasevic-Benz:

    Bloß weil die Ärzte nichts finden, bedeutet das nicht, dass es sich um eine psychosomatische Erkrankung handelt. Der Poster hat uns auch keine weiteren Hinweise gegeben.


    Die Frage war ja, ob hier jemand Erfahrung mit Selbstheilung hat. Und wie ich unter der Chakra-Meditation nachgelesen habe, wird das ja auch als ein Programm zur Selbstheilung beworben.
    Dann war die Frage, ob "gut drauf sein" oder "an Selbstheilung glauben" nicht ein wenig dünn als Kriterien für Selbstheilung sei.


    Wie du ja schreibst, braucht es sowas wie ein Symptom, damit man sich als krank versteht und zum Arzt geht. Und da gibt es jede Menge Unterschiede. Grob wird unterteilt in subjektive und objektive Symptome.
    Und ebenso gibt es subjektive und objektive Symptome für "geheilt", nämlich wenn ich sowohl subjektiv, wie objektiv nichts finden kann. Dabei ist eben mein Wohlbefinden nur die subjektive Seite und ich kann mich da gehörig selbst täuschen und auch der Glaube an meine Heilung reicht nicht hin. Vielleicht im Sinne von Wirkung, also der Placebo-Effekt als Überzeugung, dass da das Medikament wirkt. Oder auch, dass Meditation wirkt. Und das ist sicher, denn alles wirkt ja irgendwie. Nur gibt es eben Dinge, die gezielt wirken und Dinge die so im Nebel oder so allgemein irgendwie wirken. Der Glaube gehört da zum Irgendwie.


    Die Medizin ist Praxis, also beruht im wesentlichen auf Erfahrung und heutzutage auch auf Wissenschaft, d.h. einer Form der objektivierten Erfahrung.
    Zum Arzt geht einer, wenn er ein Symptom hat und seine subjektive Befindlichkeit objektiv abklären lassen will. Der Arzt hat dann Krankheitsbilder im Kopf oder Computer und gleicht die mit dem Symptom ab. Wenn das nicht so passt, geht er nach dem Ausschlussverfahren. Wenn da nichts physiologisches gefunden werden kann, dann kann er nichts machen. Er darf auch kein Medikament, also einen Wirkstoff verordnen. Also begibt man sich auf eine Odyssee der Diagnostik. Wenn man Geld hat, dann kann man sich so richtig durch-diagnostizieren lassen. Und man findet meistens doch was, weil niemand so ganz gesund ist.


    Der lebendige Körper ist ja ein Metabolismus, eine Stoffwechseleinheit und da gibt es aufbauende und abbauende Prozesse. Solange die aufbauenden, bzw. regenerierenden Prozesse überwiegen, kann man sich für gesund halten. Insofern lässt sich da auch von Selbsterhaltung sprechen, oder auch Selbstheilung. Aber der steht eben auch der Abbau, die Degeneration, der Alterungsprozess und somit die [Selbst]zerstörung entgegen. Und irgendwann hilft dann auch nicht mehr Meditation oder ein ausgelgichenes Gemüt, außer dazu, dass man das als gegeben akzeptiert und sich so lange wie möglich fit hält.
    Das Selbst kann letztlich die Zerstörung bzw. den Zerfall nicht aufhalten, aber es kann auch nicht heilen, was nicht von selbst sich heilt. Die Medizin unterstützt ja nur die Heilungswirkungen, durch gezielte Wirkstoffe, aber letztlich heilt da auch nicht der Arzt oder das Medikament. Es heilt eben von selbst.

    Tulamben:

    Von mir hierzu ein Lesetipp:
    "Krankheit als Sprache der Seele"oder "Krankheit als Weg" von Rüdiger Dahlke
    :om:


    Alles ist Sprache der Seele - oder alles ist Weg - da bringt der Dahlke auch nicht viel weiter. Man sollte sich da zunächst mal seinen (Denk)-Ansatz klar machen.
    Da taucht ein Schmerz oder dgl auf und wird dann als Krankheit mit einem Namen belegt und behandelt. Ganz gleich ob alternativ oder konservativ - es geht immer darum, dass da was ist, das unerwünscht ist.
    Und da gibt es dann ziemlich viele Aspekte - ist es eine echte Grippe? Oder Masern? Oder ist es was chronisches, wie Stoffwechsel und Schilddrüse? Hat man sein Bein verloren oder ist es Grauer Star?
    Ganz gleich, ob man nun meint Meditation würde was bringen, vorerst braucht es eine gute Diagnose. Die unterscheidet nämlich schon mal hinsichtlich physisch-psychisch, wenn man nämlich "nichts" findet im Blutbild z.B. - und dann kann man sich die Therapievorschläge des Therapeuten anhören und entscheiden, was man für sinnvoll hält.


    Und bei psychischen Symptomen hilft dann schon sowas wie Achtsamkeitsübungen oder auch Zen, einfach weil da die innere Erregung runter geregelt werden kann.
    Das aber ist keine Heilung. Die geschieht allenfalls wenn man über lange Zeit das "Wirken in den Dingen" zulassen lernt und da ist oft auch eine körperorientierte Psychotherapie wie z.B. von Alexander Lowen oder Stanley Keleman ergänzend sinnvoll, wenn man unbedingt noch was "machen" will. Und manchmal muss man auch eine Physiotherapie machen.


    Wie schon hier gesagt wurde - ich sitze im Zazen und lasse Körper, Seele und Geist erst einmal so sein und vertraue, dass die schon ihren Weg von selbst finden. Und ich meine auch, dass dazu eine Krankheit überflüssig ist. Der Weg hat nichts zu tun mit Krankheit und Gesundheit. Das ist nur wieder eine Unterscheidung eines Ich, das gesund sein will und nicht krank.