Beiträge von void im Thema „Selbstheilung“

    In bestimmten Fällen hat Anlegen von Elektrizität eine messbare Wirkung.


    Nicht als Wirkung des Strom selber. Es ist wohl so, dass die normale Wundheilung des Körpers elektrische Felder zur Koordination von Wundheilungsvorgängen verwendet. In  Studie wurde mittels gezüchteten Hautzellen eine

    "künstliche Wunde" erzeugt und geschaut, wie Elektrizität da die Wundheilung unterstützt.


    Von daher kann ich mir vorstellen, dass eine "Befeldung" in bestimmten Fällen ( Wundern, Kniegelenkarthrose ) tatsächlich einen realen Mechanismus nutzt. Das aber eine Verallgemeinerung - dass alles sich heilt wenn man Elektronen anlegt - trotzdem unsinnig sein kann.

    Aravind:

    Eine Ursache ist sicher, dass auch der perfekte Arzt und die perfekte Ärztin nur sagen kann, was wahrscheinlich (also in den meisten Fällen) hilft, im Einzelfall aber vielleicht auch nicht. Der Patient erwartet aber Gewissheit. Das ist bei ernsten Krankheiten nicht leicht einzugestehen, denke ich.


    Für Patienten ist es oft sehr wichtig, selbst aktiv etwas beitragen zu können und eben kein passiv leidender zu sein. Gerade bei langwierigen, unklaren Krankheitsbildern wie Rheuma hat sich gezeigt, dass es die Lebensqualität und den Lebensmut der Leute steigert, wenn sie z.B eine Diät anwenden und ihre Lebensgewohnheiten ändern auch wenn das insgesamt nur einen kleinen Einfluß auf den Krankheitsverlauf selbst hat.


    Es wäre schön wenn Leute die sich um den materielle Grundlage von Krankheit kümmern eng mit denen im Austausch stehen, die sich um so einen kulturellen, psychologischen Aspekt kümmern. Jemand der sich wie Tychiades Homöpath mit der Einbettung von Krankheit in Alltag, Lebensgewohnheiten. Ernährung und innerer Haltung beschäftigt.


    Ich habe gehört, dass es Heilende gibt, die das ganz wörtlich so sehen, dass jetzige Leiden durch vergangene Leben verursacht sind. Da wird jemanden dann z.B gesagt, dass eine chronische Nackenverspannungen daher kommen, dass er in einem vergangnen Leben gehängt wurde und das das so auf einer unterbewussten enegtischen Ebene als Blockade weiter wirkt. Und dass man -indem man die Blockade auflöst und das was aus der Vergangenheit so negativ weiterwirkt auflöst - geheilt werden kann.


    Meinst du das so? Wäre so eine Idee von Auflösbaren, Flickbaren Karma nicht sehr weit von der buddhitischen Vorstellung entfernt? Oder ist das mit dem tibteischen Buddhismus kompatibel?

    Spock:
    void:


    Ich finde das mit der Psychoneuroimmunologie interessant, und bin gespannt, ob man da was rausfindet. Wobei es mir auch da schwer vorkommt, Ursache und Wirkung auseinanderzuhalten.


    Ich habe einen Vortrag von Dr. Christine Brähler über mitgefühlbasierte Ansätze (incl. Selstmitgefühl) in der Psychologie gehört. Sie redet in dem Vortrag auch über Korrelationsstudien und man fand heraus, dass bei Leute mit bestimmten Problemen (Ängste, Stress, Bindungsprobleme, Dissoziationen, Gedankenunterdrücken, Depressionen, Grübeln, n schlechtes Immunsystem, Essstörunen, Burnout) auch das (Selbst)Mitgefühl meistens sehr niedrig sei. Leute mit hohem (Selbst)Mitgefühl hingegen hätten meistens mehr (Selbst)Zufriedenheit, sind prosozialer, motiviert gut zu leben, kompromisbereiter, weniger starkes Schmerzempfinden, besseres Immunsystem und haben insgesamt n höheren Schutz gegen Belastungen aller Art.


    http://www.benediktushof-holzk…istine%20Br%C3%A4hler.mp3


    Wenn man ihre Publikationsliste anschaut, dann ist ihre Zentralgebiet wie Leute nach einer Psychose am besten wieder auf den Damm kommen und Lebensqualität bekommen. Und da ist ja nicht neu, von Achtsamkeit und Selbstmitgefühl auszugehen. Sich selbst und kennenzuleren und akzeptieren zu lernen, ist ja ein guter Weg weg von allem Wahnhaften. Das ist sehr akzeptiert. Und von da aus hat sie dann andere psychische Probleme wie Burnout und Depression einbezogen, wobei es da ja nicht so klar ist: Niedriges Selstwertgefühl und beständiges Grübeln gehören ja genau zu den Symptomen von Depression. (Und die Korrelation einer Krankheit zu ihren eignen Symptomen ist ja gegeben) Und auch bei dem Immunsystem ist die Richtung nicht ganz klar: Wenn ich leicht krank bin, schaffe ich nicht sehr viel, bin leicht überfodert und frustriert, wesegen ich dann leichter übellaunig werde. Krankheit ist genau wie Arbeitslosigkeit etwas was frustriert und das Selbstwertgefühl schmählert.


    Während es in so Studien leicht ist eine Korrelation festzustellen, ist es schwieriger rauszufinden, was Ursache und was Wirkung ist. Wenn sie nachweisen kann, dass mehr (Selbst)Mitgefühl nicht nur im Fall on schizophrenen Psychosen sondern auch bei Depression hilft, dann wäre das ja ein sehr guter Therapieansatz.

    Doris Rasevic-Benz:


      Vor einigen Jahren wurde auch ein weiterer Ansatz viel diskutiert: die sogenannte Psychoneuroimmunologie. Sie setzt einen direkten Einfluss des psychischen Empfindens auf das Immunsystem voraus. Trotz umfangreicher Forschung gibt es hier bislang jedoch keine wirklich belastbaren Ergebnisse.(krebsinformationsdienst.de)


    Ich finde das mit der Psychoneuroimmunologie interessant, und bin gespannt, ob man da was rausfindet. Wobei es mir auch da schwer vorkommt, Ursache und Wirkung auseinanderzuhalten.


    Hier ist die Überschrift "Angst wirkt sich auf Immunsystem aus" aber dann zeigt sich gleich, das das nicht so einfach ist.


      Angst entsteht, wenn auf auslösende Stimuli eine übermäßige Stressreaktion folgt. Das ist ein wichtiger Schutzmechanismus des Körpers, wenn die Reaktion angemessen ist. Erfolgt sie unkontrollierbar und sind Betroffene länger solch extremen Stressreaktionen ausgesetzt, führt dies vermutlich zu epigenetischen Veränderungen, die sich ungünstig auf den Körper auswirken.


    Angst ist Teil von Stressrekationen und das Immunsystem ist Teil von Stressreaktionen. Sind wir gestresst, dann sind wir als ganzer Köper gestresst, als Blutgefäss, als Immunsystem, als Gehirn. In gewisser Weise ist es also "das gleich", was sich im Nacken als Verspannung manifestiert und im Kopf als psychische Unsicherheit und auf Zellebene enzymatisch. Es gibt gar keinen vom Köper getrennten Geist.


    Ich bin gespannt, ob das noch klarer wird. Ist es so wie, wenn ein Sturm unabhängig voneinander Äste vom Baum und Dachziegel vom Haus reisst. Und ein Sichern des Baumes dem Haus nicht hilft? Oder macht es Sinn den Baum zu sichern, weil die abgrissenen Äste selber gehörigen Schaden am Haus anrichten, der sonst nicht auftreten würde?

    Tulamben:

    Gerade chronische Krankheiten können Ausdruck eines latenten seelischen Ungleichgewichts sein.


    Genau dieser "Primat des Geistes" ist der Punkt wo Dahlke und Co sehr stark von chinesischer und indischer Medizin abweichen.


    Was aber anscheinend eine sinnvolle Kette ist, ist das Geistiges und Soziales zu Stress führen kann, und Stress dazu führt, daß das Immunsystem heruntergefahren wird, was dazu führt das bestehende chronische Leiden eher auftreten. Und da kann dann natürlich jedes Gegemittel gegen Stress (Meditation, Natur, Liebe) die Kette sprengen und so helfen. Wenn wir von Selbstheilkräften reden, sprechen wir ja vom Immunsystem und seiner Stärkung. Und da merkt man ja immer mehr, dass das viel komplexer und mächtiger ist als man so ahnte. Weswegen es oft genauso viel Sinn machen kann, die eigenen Kräfte zu stärken wie die generischen Kräfte ( die Pathogene) zu schwächen.


    Von daher ist es schon nachvollziehbar, das manche das im Überschwsng verallgemeinern und das Seelische zum Grund für die chronische Krankheit zu erklären. Wobei sie dabei eine grobe Verkürzung vornehmen, die dann sehr negative Folgen haben kann. Nicht nur ist es manchmal so, dass eine Unterstützung des Immunsystems nichts bringt. Ebenso negativ ist, wenn man Kranken unterstellt, sie hätten ein falsches Denken, eine negative Herangehensweise oder eine Krebspersönlichkeit. Das alles mit positiven Denken gut wird, kann ja zur Ideologie werden.


    Barbara Ehrenreich hat recht gut geschildertSmile! You've got cancer\

    Tulamben:

    Schon richtig. Trotzdem war meine Intention lediglich ein Lesetipp. Ich maße mir darüber hinaus nicht an, zu beurteilen, ob die beiden Recht haben oder was kritisch zu sehen ist. Ich denke, das kann und sollte jeder für sich selbst entscheiden, wenn er sich mit dem Inhalt der Bücher (und z.B. nicht mit dem Werdegang der Autoren) auseinandersetzt.
    Abgesehen davon, bin ich davon ausgegangen, dass eine Diskussion über Dahlke/Dethlefsen vielleicht in einem anderen/neuen Forum besser aufgehoben ist. Aber wenn Du meinst, das passt hier und ist hilfreich für Jomoica777, ist es natürlich auch in Ordnung.


    Womöglich hast du aber recht, und das ist in dem Forum "buddhitische Praxis" falsch aufgehoben und führt zu weit von "Jomolca777" Anliegen fort.


    Andererseits wird dort aber auch eben eine Skepsis gegenüber diversen Ansätzen spührbar, bei der es villeicht hilft dem nachzugehen:


    Jomolca777:

    Ich habe vieles über Selbstheilung gelesen, kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass wie überall hoch angepriesen, "gut draufsein" und "an die Heilung glauben" etwas bringt.


    Und dieses "gut drauf sein" ist ja sehr mit esoterischen Ansätzen verwand, nach denen ein guter seelischer Zustand, köperliche Beschwerden verschwinden lässt. Von daher ist es villeicht nicht so "off topic" zu fragemn, inweiweit sich traditioneller (auch buddhitische) Ideen zur Selbstheilung von dem unterscheiden, was moderne Alternativhelinde wie Dethlefsen und Dahlke sagen. Weil man ja immer so ein wenig neigt, alles was nicht Schulmedizin ist, als "alternativen Ansatz" in einem Topf zu werfen.


    Wenn man schaut, worauf das Weltbild von Dethlefsen und Dahlke gründet, dann komtm man wahrschienlich auf die alte griechische Temperamantlehre. Die Idee ist das es verschiedene Arten von Menschentypen gibt, denen bestimmte Chraktere aber auch bestimmte Chraktere entsprechen.


    Das klingt ja sehr intuitiv, dass z.B der aufbrausende Choleriker, der dauernd unter Dampf steht, wird wohl zu Hererkrankungen neigt. Während der Phlematiker geistig und körperlich träge zu Übergewicht neigt. Auch der chinesischen und indischen Medizin wohnt der Gedanke innen, dass Krankheit aus Ungleichgewicht kommt. Weswegen man sozusagen seiner Konstitution entgegenarbeiten sollte um als Choleriker weniger choerisch und als Phelgmatiker weniger phelgmatisch zu werden. Auch der Zusmamenhang zwischen Köper und Geist klingt intuitiv nachvollziehbar. Die Wut des Cholerikers hat direkt mit seinem Stress und dieses mit seinem Infarkrisiko zu tun. Und wenn der Phelgamtiker nicht geistig so träge wäre, würde er mehr joggen.


    Für mich unterschieden sich dann Dethlefsen und Dahlke in mehrerer Hisicht von diesem Ansatz:


    Im genannten traditionellen Ansatz ist der Geist ein Teil des Körpers, der halt mit dem zugehörigen Köper träge oder scheu oder aufbrausend ist. In der modernen esoterischen Lesung ist aber noch eine Strömung eingeflossen, die von einem Primat des Geistigen ausgeht. So als ginge es prinzipiell um geistige Probleme die sich dann nur köperlich auswirken. Während die Konstitution früher als was galt, mit dem man geboren wird, ist wenn man es aufs geistige zurückführt, jeder an seine Krankheit schuld. Das ist hochproblematisch.


    Auch gute Intuitive Ansätze kann man unzulässig verallgmeinern und dann für jede Krankheit ein geistigen aquivalent finden. Und all dies ist ja leier nicht gut nachprüfbar.


    Ich verstehe das Motiv, Krankheit Sinn abzuringen. Weil ja bei uns die Menschen häufig mit schwierigen Diagnosen allen gelassen werden. Gerade bei chronischen Krankheiten muss man aber lernen mit der Krankheit zu leben und sie in sein Selbstbild einzubauen. Sie von einem blossen Befund zu einer Art Haustier zu "kulturalisieren", mit dem man seinen Frieden schliesst. Ich schätze, dass beim Annehmen und Integrieren da religiös/magische Hilfsmittel und Erklärungen einem helfen können. Wobei auch das wieder total zweischneidig ist. Ich kann mir vorstellen, dass es für eine Mutter voll beruhigend ist, wenn sie weiss dass ihr Kind nicht einfach sinnlos an einer tödlichen Krankheit gestorben ist, sondern die Hexe aus dem Nachbardorf schuld ist. Und sie dann vollkommen gut schlafen kann, weil sie weiss, das diese zur Strecke gebracht wird. Gerade weil es teilweise wirklich gut hilft, kann man sich leicht in so magischem Denken verstricken.

    Tulamben:

    Nochmal: Ich denke, der Sinn von Büchern oder Artikeln zu diesem Thema-also wenn du so willst von Denkansätzen anderer Menschen- ist, dass sie hilfreich sein können, eigene Ansätze zu entwickeln bzw. "alte" Denkmuster zu überarbeiten. Es war nur ein Lesetipp, nicht mehr-nicht weniger.
    Ich habe darüber hinaus kein Interesse an einer Buchbesprechung. Und vor allem habe ich kein Interesse an Eristik oder Rabulistik.


    Also das Thema dieses Thread ist doch das Selbstheilung. Bei diesem Thema können doch Dethlefsen und Dahlke wichtig sein, und es kann doch auch wichtig sein, darüber zu diskutieren. Und zu schauen wo die beiden Recht haben und was eher problematisch ist. Das wäre doch keine Buchbesprechung, sondern würde ja sehr zum Thema Selbstheilung passen.

    Tulamben:

    Ganz gleich, ob man nun meint Meditation würde was bringen, vorerst braucht es eine gute Diagnose. Die unterscheidet nämlich schon mal hinsichtlich physisch-psychisch, wenn man nämlich "nichts" findet im Blutbild z.B. - und dann kann man sich die Therapievorschläge des Therapeuten anhören und entscheiden, was man für sinnvoll hält.


    Es gibt da schon kulturell unterschiedliche Ansätze: Einer der Ansätze ist die das man mit einer Diagnose nach dem Grund sucht und die Krankheit heilt indem man den Grund entfernt. Diese Aufassung ist bei uns domninierend (aber auch z.B einigen Stämmen, wo dann der böse Geist exorziert, der Gott besänftigt oder die Hexe gesucht wird) Indem der tiefere Grund entfernt wird, wird Heilung erzielt.


    Ein anderer Ansatz, wie er z.B in der traditionellen Medizin vorliegt, geht davon aus das Krankheiten Ungleichgewichte des Köpers sind. Deswegen muss die Art des Ungleichgewichts herausgefunden werden, was dann auch vorgibt, wie der Köper wieder ins Gleichgewicht zu bringen ist. So ein Beheben von Symptomen gibt es natürlich auch bei uns, aber es wird als unbefriedigend gesehen.


    Im Englischsprachigen gibt es tweilweide den Untershied zwischen "disease" und "illness". Wobei lezteres quasi die subjektive Krankheit beschreibt, also dass es einem "schlecht geht". Indem z.B chinesische Medizin eher auf die "illness" als auf die "disease" geht, kann sie in Fällen helfen, wo ein komplexes Zusammmenspiel von Faktoren zu denen eben auch Lebensumstände gehören, zu "illness" führt. Weswegen es auch nicht wirklich passt, "illness" ohne "disease" mit psychischen oder psychosmatischen Krankheiten gleichzusetzten.

    Natürlich gibt es in buddhistischen Ländern eine traditionelle Medizin mit buddhistischem Einschlag und natürlich hatten Kranke zu allen Zeiten auch buddhistische Bräuche und Hilfsmittel.


    Trotzdem ist dies ein hochproblematisches Thema und ich bitte da um viel Fingerspitzen gefühl.


    Denn einerseits ist es natürlich so, dass es viele Krankheiten mit einer psychosomatischen Komponente gibt, und je stärker der negative Einfluß der Psyche ist, desto mehr ist auch positiv möglich.


    Auf der anderen Seite kann es manchmal fatal sein, da falsche Hoffnungen in "Wunderheilungen" zu setzten. Steve Jobs soll am Ende den Versuch sehr bereut haben, seinen Krebs mit Diäten zu bekämpfen. Jeder Rat zu einer alternativen Therapie, zu Energiearbeit oder zu reinem Gesundbeten, kann bedeuten, dass man durch diesen Fokus etwas eigentlich Wichtiges verschläft.


    Und wer kann das beurteilen? Wir sind ( bis auf einzelne Ausnahmen) keine Ärzte und so können wir nicht fachkundig raten sondern nur freundliche Hinweise geben, die auch vollkommen falsch sein können.


    Und auch die Beziehung zwischen Heilung und Buddhismus ist eher lose. Während Jesus Kranke heilte, Tote erweckte und Besessene befreite, und Erlösung bei ihm eng mit Heilung verbunden ist, war der historische Buddha dafür bekannt, Alter, Krankheit und sogar Tod als zur menschlichen Existenz gehörend zu akzeptieren.