Tulamben:
Schon richtig. Trotzdem war meine Intention lediglich ein Lesetipp. Ich maße mir darüber hinaus nicht an, zu beurteilen, ob die beiden Recht haben oder was kritisch zu sehen ist. Ich denke, das kann und sollte jeder für sich selbst entscheiden, wenn er sich mit dem Inhalt der Bücher (und z.B. nicht mit dem Werdegang der Autoren) auseinandersetzt.
Abgesehen davon, bin ich davon ausgegangen, dass eine Diskussion über Dahlke/Dethlefsen vielleicht in einem anderen/neuen Forum besser aufgehoben ist. Aber wenn Du meinst, das passt hier und ist hilfreich für Jomoica777, ist es natürlich auch in Ordnung.
Womöglich hast du aber recht, und das ist in dem Forum "buddhitische Praxis" falsch aufgehoben und führt zu weit von "Jomolca777" Anliegen fort.
Andererseits wird dort aber auch eben eine Skepsis gegenüber diversen Ansätzen spührbar, bei der es villeicht hilft dem nachzugehen:
Jomolca777:
Ich habe vieles über Selbstheilung gelesen, kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass wie überall hoch angepriesen, "gut draufsein" und "an die Heilung glauben" etwas bringt.
Und dieses "gut drauf sein" ist ja sehr mit esoterischen Ansätzen verwand, nach denen ein guter seelischer Zustand, köperliche Beschwerden verschwinden lässt. Von daher ist es villeicht nicht so "off topic" zu fragemn, inweiweit sich traditioneller (auch buddhitische) Ideen zur Selbstheilung von dem unterscheiden, was moderne Alternativhelinde wie Dethlefsen und Dahlke sagen. Weil man ja immer so ein wenig neigt, alles was nicht Schulmedizin ist, als "alternativen Ansatz" in einem Topf zu werfen.
Wenn man schaut, worauf das Weltbild von Dethlefsen und Dahlke gründet, dann komtm man wahrschienlich auf die alte griechische Temperamantlehre. Die Idee ist das es verschiedene Arten von Menschentypen gibt, denen bestimmte Chraktere aber auch bestimmte Chraktere entsprechen.
Das klingt ja sehr intuitiv, dass z.B der aufbrausende Choleriker, der dauernd unter Dampf steht, wird wohl zu Hererkrankungen neigt. Während der Phlematiker geistig und körperlich träge zu Übergewicht neigt. Auch der chinesischen und indischen Medizin wohnt der Gedanke innen, dass Krankheit aus Ungleichgewicht kommt. Weswegen man sozusagen seiner Konstitution entgegenarbeiten sollte um als Choleriker weniger choerisch und als Phelgmatiker weniger phelgmatisch zu werden. Auch der Zusmamenhang zwischen Köper und Geist klingt intuitiv nachvollziehbar. Die Wut des Cholerikers hat direkt mit seinem Stress und dieses mit seinem Infarkrisiko zu tun. Und wenn der Phelgamtiker nicht geistig so träge wäre, würde er mehr joggen.
Für mich unterschieden sich dann Dethlefsen und Dahlke in mehrerer Hisicht von diesem Ansatz:
Im genannten traditionellen Ansatz ist der Geist ein Teil des Körpers, der halt mit dem zugehörigen Köper träge oder scheu oder aufbrausend ist. In der modernen esoterischen Lesung ist aber noch eine Strömung eingeflossen, die von einem Primat des Geistigen ausgeht. So als ginge es prinzipiell um geistige Probleme die sich dann nur köperlich auswirken. Während die Konstitution früher als was galt, mit dem man geboren wird, ist wenn man es aufs geistige zurückführt, jeder an seine Krankheit schuld. Das ist hochproblematisch.
Auch gute Intuitive Ansätze kann man unzulässig verallgmeinern und dann für jede Krankheit ein geistigen aquivalent finden. Und all dies ist ja leier nicht gut nachprüfbar.
Ich verstehe das Motiv, Krankheit Sinn abzuringen. Weil ja bei uns die Menschen häufig mit schwierigen Diagnosen allen gelassen werden. Gerade bei chronischen Krankheiten muss man aber lernen mit der Krankheit zu leben und sie in sein Selbstbild einzubauen. Sie von einem blossen Befund zu einer Art Haustier zu "kulturalisieren", mit dem man seinen Frieden schliesst. Ich schätze, dass beim Annehmen und Integrieren da religiös/magische Hilfsmittel und Erklärungen einem helfen können. Wobei auch das wieder total zweischneidig ist. Ich kann mir vorstellen, dass es für eine Mutter voll beruhigend ist, wenn sie weiss dass ihr Kind nicht einfach sinnlos an einer tödlichen Krankheit gestorben ist, sondern die Hexe aus dem Nachbardorf schuld ist. Und sie dann vollkommen gut schlafen kann, weil sie weiss, das diese zur Strecke gebracht wird. Gerade weil es teilweise wirklich gut hilft, kann man sich leicht in so magischem Denken verstricken.