Beiträge von Doris im Thema „Magie und Skepsis“

    kilaya:

    Ein echtes Problem ist eine gewisse Ächtung innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinde, wenn sich ein Wissenschaftler überhaupt mit solchen Sachen beschäftigt. Die Finanzierung ist schwierig, und diese Wissenschaftler werden sofort mit massivem Nachdruck nicht nur von hartgesottenen Szientisten unter "Estoerik-Verdacht" gestellt und bekämpft. DAS führt dazu, dass es im Grunde kaum ernst zu nehmende wissenschaftliche Untersuchungen gibt. Die meisten direkten Untersuchungen parapsychologischer Phänomene werden von Leuten vorgenommen, die ein Interesse haben, deren Echtheit zu widerlegen. Für eine echte fundierte Doppelblindstudie mit grossen Kohorten fehlt das Geld. Und dann werden noch die vorhandenen Ergebnisse in angeblichen Übersichtarbeiten durch geschickte Auslassungen manipuliert. Der Tenor ist: wir haben schon genug untersucht um sagen zu können, dass es nicht geht. Und dann wird nicht weiter geforscht, weil es ja schon widerlegt sei. Dann wieder wird bemängelt, dass ja nicht genug untersucht worden sei und daher alles nicht gültig sei, wie es eben gerade in den aktuellen Bias passt. Das alles sind die Gründe, warum ich auf das Vokabular der Skeptiker-Szene sehr allergisch reagiere, weil das die Leute sind, die aus welchen Motiven auch immer gezielt daran arbeiten, alles in der Richtung zu deckeln, was nicht in ihr (gewünschtes) Weltbild passt. Zum Glück gibt es aber z.B. Hirnforscher, Psychologen, Mediziner usw. die an der ergebnisoffenen Untersuchung dieser Sachen arbeiten, nur sind deren Publikationen meist nicht sonderlich gut verfügbar, auch weil sie sich in dem derzeitigen Klima lieber bedeckt halten.


    Ich denke, Du vergisst, dass seit Jahrzehnten sehr viel Geld für die Untersuchung parapsychologischer Phänomene ausgegeben wird. Denn da haben die Geheimdienste und die Militärs der großen Staaten sehr viel Interesse dran. Und die untersuchen nicht, um das zu widerlegen, sondern im Gegenteil, um was zu finden, das sie für ihre Zwecke verwenden können. Dafür erhalten sie sicher mehr Mittel als jedes "normale" wissenschaftliche Institut.


    Andere Dinge werden schon länger erforscht, z.B. was Meditation bewirkt, die Zusammenhänge zwischen Heilung und Vorstellungen wie im Beispiel Placebo, oder die Wirkung schamanistischer Rituale und Symbole auf die Heilung (wozu auch der weiße Kittel der Mediziner gerechnet wird und bestimmte Verhaltensrituale in der modernen Medizin). Eigentlich kann man da täglich was darüber lesen. Diese Forschungen werden überall sehr ernst genommen.

    Zitat

    Das Wesen von Verschwörungstheorien ist, dass sie sich umso mehr verfestigen, je stärker die Kritik ausfällt!


    Deshalb diskutiere ich nicht mit Verschwörungstheoretikern. Ich strebe das nicht mehr an. Das sind in meinen Augen verlorene Seelen. Diejenigen, die noch in der Lage sind zu lachen, die nicht gleich beleidigt sind wenn ihnen jemand mit Satire begegnet, mit denen lässt es sich auch reden. Die haben nämlich Zweifel, wenn auch leise.


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    Was ich meine mit dem Herbeireden ist das, was Du hier im Absatz darüber schreibst, nicht das, worauf Du damit reagierst.


    Ich weiß, dass teilweise so über mich geredet wird. Das ist also nicht herbeigeredet.


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    Ich wage zu postulieren, dass der reine Rationalismus eine ebenso grosse Gefahr ist. Wir sind Menschen, keine Vulkanier. Die Aufklärung hat viel Unsinn benannt und ausgerottet, aber oft auch das Kind mit dem Bad ausgeschüttet. Und tut es noch, beides. Es wird höchste Zeit für eine Synthese.


    Es gibt keinen reinen Rationalismus. Das sind der Hirnforschung und der Psychologie gut bekannt und jeder, der sich selbst zu ergründen versucht, merkt das früher oder später. Das kann aber kein Argument dafür sein, jedem Bullshit (und hier zitiere ich den Philosophen Harry Frankfurt "On Bullshit" https://de.wikipedia.org/wiki/On_Bullshit) Tür und Tor zu öffnen oder ihn auch nur in Erwägung zu ziehen.
    Vieles an der Aufklärung ist und war antireligiös. Das finde ich gut. Denn nur so konnte auf den Prüfstand kommen, was so alles geglaubt wurde und immer noch wird. Sogar die katholische Kirche ist da übrigens schon sehr weit und viel moderner als es manche lautstarke traditionalistischen Strömungen vermuten lassen.



    Ist es nicht der wesentliche Teil des Dharma nicht alles zu glauben, den Gedankenkonstruktionen gegenüber misstrauisch zu sein und die Dinge genau zu untersuchen? Ich erlebe den Dharma als in höchstem Maße aufklärerisch und im wahrsten Sinne des Wortes rational, sogar wissenschaftlich: Alle wesentlichen Thesen lassen sich nachvollziehen und sind sogar ohne die völlige Durchdringung durch Selbsterfahrung plausibel, verständlich und erklärbar. Einige Phänomene lassen sich sogar mit Hilfe von naturwissenschaftlichen Methoden nachweisen.
    Aber es kann natürlich sein, dass ich komplett falsch liege.

    kilaya:

    Doris Vielleicht achtest Du einfach darauf, Deine gutgemeinten Warnungen anders zu formulieren und direkt mit sachlichen Argumenten aus Deiner Perspektive zu untermauern. Das verächtliche Skeptiker-Vokabular in Verbindung damit, sich selbst gleich gegen Verschwörungstheorien in Stellung zu bringen, wo diese hier nicht mal am Horizont erschienen sind, wirkt schon arg massiv.


    Das sind keine "gutgemeinten" Warnungen von mir.


    Sachliche Argumente fruchten nichts. Kannst Du doch hier im Verlauf sehen. Jedes sachliche Argument wird doch mit Geschwurbel ausgehebelt. So läuft das immer bei Wundergläubigen und Verschwörungstheoretikern. Entweder versteht man es nicht oder man ist verschlossen oder ein verblendeter Anhänger des Kapitalismus oder ein verkopfter Säkularer oder ein notorischer Zweifler oder kein "wahrer Vajrayani" … und wenn gar nichts fruchtet: ein Reptiloid.


    Und doch, das war nicht nur am Horizont zu erkennen, das war schon voll da. Ich habe schließlich auf das Thema "Lichtnahrung" reagiert, nicht es erst herbeigeredet.


    Gut, wenn das massiv wirkt. Ich bin der Meinung, manche Dinge muss man beim Namen nennen, nicht drumherumreden.
    Ich verachte das auch nicht, im Gegenteil, ich nehme das sehr ernst, ja, ich halte den Irrationalismus für eine große Gefahr. Sowohl für den Einzelnen als auch in politischer und gesellschaftlicher Hinsicht.

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    Das klang bei Dir weiter oben allerdings ganz anders - Du hast Dich über die Siddhi grundsätzlich lustig gemacht, bis hin zu plakativen Beispielen. Hättest Du nur das und so gesagt wie in diesem Zitat, hätte es sicherlich auch keine Meldungen zu Deinen Posts gegeben.


    Ich mache mich nicht über die Siddhis lustig, sondern über die Leute, die das herumposaunen und damit prahlen – weniger damit, dass sie selbst das üben, sondern dass sie das als Beweis für alle möglichen Wunderkräfte herbeiziehen und somit jeglichem Irrationalismus Tür und Tor öffnen. Am Ende sind wir Reptiloiden – jedenfalls alle Zweifler – und die Welt ist eine Computersimulation.


    Wenn ich schreibe, dass ich durch bestimmte Gedanken ins Schwitzen komme, so unterstreiche ich damit, dass ich das hier erwähnte Tummo nicht als Zauberwerk oder magische Handlung erachte, nicht als übernatürliche Wundertätigkeit, sondern als eine normale menschliche Fähigkeit. Nur haben die Tibeter diese vervollkommnet und dem freien Willen zugänglich gemacht. Das ist eine hohe Fertigkeit, an der ich keine Zweifel hege. Und offensichtlich haben die Alten schon sehr früh erkannt, welche Gefahren in solchen Techniken steckt, seien es gesundheitliche, seien es psychische Gefahren. Sonst gäbe es die Warnungen und die Ermahnungen nicht.
    Aber einige Leute brauchen das wohl, dieses "Besondere" im Vajrayana. Das nenne ich "Wohlfühlbuddhismus".


    Klar, dass dann Meldungen kommen. Das ist halt schwer auszuhalten. Aber raterz macht es doch vor wie es anders geht: Man kann sich gegen jede Argumentation sperren, indem man dem Verstand, der Wissenschaft, dem Hausverstand und der Logik jegliche Existenzberechtigung abspricht. … Das war jetzt sarkastisch.

    Sherab Yönten:


    Siddhis, richtig verstanden, lenken keineswegs vom Dharma ab. Im Gegenteil: Entscheidend ist IMMER die Motivation. Warum möchte jemand "Siddhis" (welche auch immer) entwickeln und ggf. einsetzen? Nur dann, wenn ihr Einsatz dem Wohle aller Wesen dient. Bodhicita ist die Hauptmotivaton für den Einsatz von Siddhis. Wenn ich mich richtig erinnere ist es sogar ein Gelübde Bruch, Siddhis nicht einzusetzen wenn man es könnte, weil man dann nicht mehr Bodhicita "praktizieren" würde.


    Den Meister zu vergöttlichen ist, unabhängig von den Siddhis, ein falsches Verständnis vom Lehrer Schüler Verhältnis. Grundlegend zu diesem Verhältnis bleibt der von mir eingestellte Link als erste Antwort in diesem Thread.


    Du hast meine volle Zustimmung.

    kilaya:
    [mod]

    Liebe Doris, Siddhi gehören zum tibetischen Buddhismus dazu, und werden nicht nur da beschrieben. Wenn Du Dich sachlich dazu äußern kannst, dann gerne, ansonsten halt Dich bitte einfach zurück mit Deinen Bemerkungen.

    [/mod]


    Ich erlaube mir, zu raisonnieren.


    Warum werde ich verwarnt? Weil ich "Lichtnahrung" als Unsinn bezeichne? Das wurde schon ein paar Post weiter oben gemacht.


    Ich zweifle nicht an der Existenz der Siddhis. Für mich sind sie Ergebnisse von langer Übung und gehören in einen völlig natürlichen Bereich. Da ist nichts Übernatürliches oder Magisches dran. Ich halte es für grundfalsch, diese Fähigkeiten in den Bereich der Wunder zu verschieben. Auch lenkt das vom Dharma ab und dient den meisten Leuten nur dazu, sich zu überhöhen oder die Meister zu vergöttlichen, was auf dasselbe hinausläuft.


    Ich habe noch nie davon gehört, dass man mit den erworbenen Siddhis hausieren geht, dass man von ihnen redet und mit ihnen prahlt. Jedenfalls ist mir nur das Gegenteil bekannt. Nämlich, dass das mit dem Lehrer besprochen wird und ansonsten kein Aufhebens darum gemacht wird. Damit wird wohl sehr pragmatisch umgegangen. Man könnte meinen, dass solche Fähigkeiten doch allen zugänglich gemacht werden sollten. Man stelle sich ein Flüchtlingslager vor, es wird Winter und den Leuten wird es kalt. Warum wird das nicht gemacht? Weil es eben ein bisschen mehr ist. Nicht im Sinne einer Art Wunder, sondern weil es richtig gemacht werden muss, und dazu gehören bestimmte Voraussetzungen. Sonst richtet es mehr Schaden als Nutzen an. Aber vielleicht wird es ja bald eine Art Tummo-light geben, die keinen Schaden anrichtet und auch denen nutzt, die noch nicht so gefestigt sind, weil z.B. die innere Körpertemperatur nicht ansteigt, also kein Fieber verursacht wird. Wäre schön, wenn die Meister so was ausarbeiten und der Menschheit zur Verfügung stellen würden.


    Hier schlagen immer wieder verwirrte Geister auf, und wenn dann solche Unsinnsgeschichten wie die der vermeintlichen Lichtnahrung hier propagiert werden, dann ist das brandgefährlich: Da sind schon Leute dran gestorben! Das ist geradezu eine Einladung so was auszuprobieren. Und was bitteschön hat das mit dem Dharma zu tun?

    Wenn die Energie nicht vom Körper ausgeht und das schon untersucht wurde, mit aller wissenschaftlicher Redlichkeit, dann würde ich gerne die Berichte dazu lesen dürfen.

    Was sollen die Siddhis denn ändern?
    Dass jemand lernen kann seine Temperatur zu regulieren, klar.
    Dass jemand lernen kann sich so unauffällig zu verhalten, dass er nicht bemerkt wird, klar.
    Dass jemand lernen kann so ökonomisch zu laufen, dass es dem Fliegen ähnelt und er große Strecken zurücklegen kann, klar. …
    Dass das lange Übung voraussetzt und man richtig gut üben muss, auch klar. Das alles beschreibt Alexandra David-Neel schon sehr anschaulich.


    Aber ich brauche das nicht. Mir muss das keiner demonstrieren. Und schon gar nicht muss ich an Lichtnahrung und ähnlichen Unfug glauben. Mir genügen die Lehren des Buddha, ganz einfach, weder magisch noch überirdisch oder gegen jede Naturgesetze.

    Zitat

    Auch meine Vajrayana-Meister haben Siddhis- allerdings werden die genau wegen Menschen wie Doris in der Regel nicht mehr öffentlich gezeigt.


    Diese Formulierung sagt schon alles.


    Aber jedenfalls verfügen "Menschen wir Doris" die Fähigkeit Siddhis zu neutralisieren. :grinsen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Lichtnahrung


    https://www.tagesanzeiger.ch/l…in-den-Tod/story/28039574



    Computerprogramm?
    Was das Forum betrifft, muss ich Dir recht geben.


    Teleportation?
    Zumindest Briefe kann man schon teleportieren. Nennt sich E-Mail


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    übrigens ist tummo genau so seltsam.. kann man zwar physiologisch irgendwie erklären - aber woher die ganze energie dafür kommt, vor allem wenn man wenig oder nicht isst, ist auch völlig schleierhaft ^^


    Das kann ich auch. Wenn ich mir lange genug bestimmte Dinge vorstelle, dann läuft mir der Schweiß herunter. Die Energie kommt aus meinen Energiedepots im Körper.
    Aber ehrlich, bei diesem Aluhut-Geschwurbel, läuft es mir eher kalt den Rücken herunter.