Beiträge von accinca im Thema „Die Erwägung des Widerlichen: Die 32 Körperteile“

    Hallo!

    ... aber 32 körperliche Merkmale eines grossen Mannes. An diesen äußerlichen Merkmalen, kann man seinen positiven Karmastand ablesen. Viel Vergnügen

    Nein, das stimmt so nicht richtig. Beim Buddha soll das zwar der Fall gewesen sein,

    aber es kann sogar ein Arahat geben der das höchste Ziel der Befreiung erlangt hat

    aber trotzdem deswegen noch lange nicht alle 32 Merkmale eines großen Mannes

    hat. Da gab es auch schon zur Zeiten des Buddha viele Beispiele dafür.

    Solche äußeren Anzeichen können sich immer nur auf frühere Ursachen vor

    der Geburt in diesem Leben beziehen.

    Wie gesagt, ich könnte auch unrecht haben und dann bin ich froh, wenn es Menschen gibt, die die Lehre richtig verstanden haben und mir weiterhelfen können.

    Es geht manchmal nicht um Recht oder Unrecht . Manchmal

    geht es auch um geeignet und ungeeignet je nach den aktuellen Umständen.

    Das betrifft auch oft die Frage: "Welche Übung soll ich jetzt am besten machen?

    Welche ist für die jeweilige Situation die geeignete? Da gibt es oft kein recht

    oder unrecht und manchmal gibt es auch ein: "sowohl als auch" und man muß sich

    überlegen wo man anfangen sollte.

    Entgegen anderes lautenden Parolen ist in der Buddhalehre

    der Weg eben nicht das Ziel und das Ziel nicht der Weg.

    Das Ziel ist das es diese drei Dinge nicht nicht mehr gibt.

    Aber wie kommt man dahin wenn man es nicht schon ist?

    Nach dem Buddha durch befolgen der von ihm gelehrten

    Übungen und zwar je nach Notwendigkeit um diese drei Dinge

    von allen Seiten anzugreifen und zu überwinden wie es in

    z.B. M 20 erklärt wird und da brauch man sich keine Sorgen

    zu machen das es ja angeblich Haß gegen die Befleckungen

    vorzugehen man sollte doch lieber mit ihnen kuscheln oder

    sich mit ihnen arrangieren sonst entstünde ja Haß.

    Welche Wirkung hat die Übung den Körper als etwas Widerliches zu sehen, deiner Meinung nach?

    Das habe ich doch die ganze Zeit schon geschrieben.

    Ließt du denn nicht was ich schreibe?

    Ziel der Übung ist es vom Körper nicht mehr Ich und Mein zu denken.

    Man kann ja auch die Brahmavihara ausbilden ohne Unwissenheit aufgelöst zu haben. Und Gleichmut ist ja ein Brahmavihara. Oder das 4. Jhana, was auch manchmal mit Gleichmut beschrieben wird. Oder die höchsten Zustände in Samsara, wo die Wesen gar keine Körper mehr haben, aber trotzdem noch Samsara unterworfen sind, weil eben Unwissenheit nicht aufgelöst wurde.

    Von der Aufhebung von Unwissen hatte ich aber doch auch gar nicht geschrieben.

    Das ist ein noch viel höheres Ziel.

    Wir redeten aber doch "nur" über Gleichmut im Hinblick auf den Körper und

    da auch nicht über alles körperliche sondern nur über diesen menschlichen

    Fleischkörper von dem bei der Übung mit der Widerlichkeit die Rede ist.

    Da reden wir noch lange nicht von der Auflösung von Nichtwissen der letzten der 10 Fessel.

    Welche andere Wirkung soll denn die Betrachtung der Widerlichkeit haben als Ernüchterung und Gleichmut?

    Ich dachte ich hätte geschrieben das Gleichmut in der Buddhalehre und

    im Zusammenhang mit den Übungen in Widerlichkeit, Unschönheit usw.

    nicht vorhanden sein kann wenn hinsichtlich des Körpers (und das ist ja nicht alles)

    noch als Ich und Mein empfunden wird.

    Erst wenn der Körper nicht mehr durchgängig als Ich und Mein betrachtet wird,

    erst dann kann von relativen Gleichmut überhaupt erst die Rede sein.

    Vorher kann von Gleichmut eigentlich nicht viel die Rede sein.

    Das du keinen Grund siehst dir "etwas einzureden das du nicht siehst".

    ist aber doch gerade der Grund dafür das du glaubst dir was einreden zu

    müssen um es zu sehen. Die Wahrheit ist aber doch anders herum:


    Du siehst es nicht weil du sie nicht sehen willst, sondern weil sie dir wertvoll

    und gut erscheint, weil du sie als Ich und Eigen siehst. Aber es ist ja auch

    nicht jedermanns Sache die Dinge so zu sehen wie sie ohne Anhaftungen

    erscheinen würden. Deswegen sind das ja auch Übungen für Mönche.


    Das Problem dabei ist nur, das ohne diese Übungen auch die Ergebnisse

    dieser Übungen aus bleiben. Darüber kann ich mich zwar jeden Tag Ärgern. :)

    Aber so ist es nun mal.

    Ekel sehe ich auf der Seite von Ablehnung, Abneigung, weg-haben-wollen, nicht-haben wollen.
    Aber gerade das soll ja durch die Buddhalehre, den edlen achtfachen Pfad überwunden werden.
    Deswegen macht Ekel für mich höchstens Sinn, wenn man den Körper als etwas Begehrenswertes sieht, ihm sehr zugeneigt ist, ihn haben will. Und sozusagen als Gegenmittel zur Begierde sich in der Betrachtung der Nichtschönheit dieses Körpers übt, um wieder zur neutralen, gleichmütigen Mitte zu finden. Wo es dann weder Ablehnung noch Begierde gibt. Weder weg-haben-wollen, nicht-haben-wollen noch haben wollen.

    Es ist auch gar nicht so leicht den eigenen Körper als widerlich und ekelhaft

    zu sehen. Vielmehr betrachtet man ihn ja als Ich und Eigen.

    Ziel der Übung ist nicht einfach nur gleichmütig zu sein, sondern den Körper

    nicht als Ich und Eigen zu sehen, vielmehr als dem sicheren tode entgegen

    eilend zu betrachten.

    Solange man ihn noch als Ich und Eigen betrachtet ist die Übung den Körper

    als widerlich und ekelhaft zu sehen noch unvollkommen.

    Davon sollte man wissen: "Das Ziel der Übung ist noch nicht erreicht."


    Wird der Körper aber später dauerhaft als Ichlos und uneigen gesehen, dann

    ist das Ziel der Übung erlangt und man hat wahren Gleichmut entwickelt hinsichtlich

    des Körpers und dann weiß man auch erst so richtig was wahrer Gleichmut ist,

    und dann weiß man auch warum die tieferen Aspekte der Buddhalehre tatsächlich

    etwas für Asketen und Mönche sind.